Virtuelle von physischer Realität bald nicht mehr unterscheidbar!

Kurzfassung: Virtuelle von physischer Realität bald nicht mehr unterscheidbar!Nach einer detailreichen Analyse des deutschen Coachingmarktes und einer fundierten Extrapolation in eine insgesamt beruhigend erschei ...
[Hochschule für angewandtes Management - 09.03.2015] Virtuelle von physischer Realität bald nicht mehr unterscheidbar!

Nach einer detailreichen Analyse des deutschen Coachingmarktes und einer fundierten Extrapolation in eine insgesamt beruhigend erscheinende Zukunft des Business Coaching überraschte C. Rauen das auf Einladung von Prof. Hauser zahlreich erschienene Publikum in der 9. BPL mit provokanten Thesen: Wir stehen vor radikalen Umbrüchen in der Informationstechnik, die sich auch auf das Business Coaching auswirken werden, ohne, dass wir heute schon absehen können, wie. In naher Zukunft, vielleicht schon in 5 Jahren oder auch erst in 10 oder 20 Jahren werden virtuelle Bilder und virtuelles Erleben von der uns vertrauten physischen Realität nicht mehr unterscheidbar sein. Und noch einen Schritt weiter: Nur diejenigen, die den Unterschied zwischen virtueller und physischer Welt noch kennen, werden in der neuen virtuellen Welt etwas vermissen. Für die nachwachsende Generation wird dies die neue farbenprächtige und bequeme Realität sein - Leben in der Matrix sozusagen. Und was bedeutet das für Business Coaching? Alles ist jederzeit in perfekter Qualität und Schönheit für jeden möglich. Warum noch physisch reisen, wenn man überall jeden Winkel der Erde in echter 3D-Qualität - mit allen Sinnen - erleben kann? Den eigenen Körper durch perfekte Avatare ersetzen…Mit der Business Psychology Lounge der Hochschule für angewandtes Management hatte Rauen ein passendes Forum gewählt, um diese Thesen zu äußern, vertritt die Hochschule doch ein semi-virtuelles Lehrkonzept, welches konsequent auf die Nutzung digitaler Medien setzt.
Die anschließende Diskussion zeigte, dass das Thema die Teilnehmer sehr zum Nachdenken anregte und zu zahlreichen Fragen führte: Wird der Bedarf an Coaching steigen oder werden Softwareprogramme einen großen Teil des Coaching übernehmen? Wird es in einer auf sofortige Befriedigung aller Bedürfnisse ausgerichteten Welt überhaupt noch einen Markt geben für die Mühe, die ein persönlicher Reifungsprozess, wie er im Business Coaching stattfindet, bedeutet? Wird ein Generationswechsel im Coaching notwendig sein, um mit diesem Paradigmenwechsel als Coach zurechtzukommen?
Im Virtual Action Learning an der HAM werden seit Jahren Erfahrungen mit der Kombination realer und virtueller Meetings gemacht. Ein interessantes Ergebnis: Auch die meisten jüngeren Studierenden, die die digitalen Möglichkeiten ständig nutzen und ihnen sehr offen gegenüberstehen, verzichten ungern auf Treffen von Angesicht zu Angesicht. Nimmt man als wesentliche Komponenten für Wachstum, Wärme und Licht, lässt sich sagen Licht (=Klarheit) ist virtuell oft sogar schneller erreichbar als bei physischen Treffen. Wärme (=Geborgenheit) hingegen als wesentliche Wachstumsquelle entsteht weitaus nachhaltiger in der physischen Welt. Wird die Zukunft vielleicht semi-virtuell?

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