09.03.2015 12:25 Uhr in Gesellschaft & Familie von Stiftung Universität Hildesheim
Denken, Fühlen, Handeln: Wie wir funktionieren / Psychologen-Tagung TeaP in Hildesheim
Kurzfassung: Denken, Fühlen, Handeln: Wie wir funktionieren / Psychologen-Tagung TeaP in HildesheimWas Allgemeinpsychologen über den Menschen herausfinden möchten, beschreibt Prof. Dr. Christina Bermeitinger vo ...
[Stiftung Universität Hildesheim - 09.03.2015] Denken, Fühlen, Handeln: Wie wir funktionieren / Psychologen-Tagung TeaP in Hildesheim
Was Allgemeinpsychologen über den Menschen herausfinden möchten, beschreibt Prof. Dr. Christina Bermeitinger von der Universität Hildesheim so: "Wie funktioniert der Mensch und sein Denken, Fühlen und Handeln im Normalfall? Es geht um Grundlagenforschung und Prozesse, die grundsätzlich bei allen Menschen in vergleichbarer Weise ablaufen. Wir betrachten gewissermaßen den 'Standard-Durchschnittsmenschen'."
Die Psychologin nennt ein Beispiel: Menschen können ein Objekt bewusst wahrnehmen und anderes dabei ausklammern. Wie kann das sein? "Grundsätzlich nimmt man hierfür zwei Mechanismen an, einen verstärkenden - zur Aktivierung der Reize, die gerade von Bedeutung sind - und einen hemmenden - zur Unterdrückung der Reize, die gerade weniger relevant sind", sagt Christina Bermeitinger. Etwa 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 15 Ländern kommen Mitte März 2015 auf der 57. "Tagung experimentell arbeitender Psychologen" an der Uni Hildesheim zusammen. Nachwuchswissenschaftler, die noch keine Experimente durchgeführt oder Daten erhoben haben, können erstmals in drei "No-data-Sessions" ihre Ideen vorstellen. Das Format richtet sich vor allem an Doktorandinnen und Doktoranden, die gerne eine Forschungsidee, eine Hypothese oder auch ein konkretes experimentelles Design vorstellen und diskutieren möchten. Auf der Tagung befassen sich die Teilnehmer größtenteils mit allgemeinpsychologischen oder sozialpsychologischen Fragen.
Allgemeinpsychologen betrachten auch numerische Kognition, also wie Menschen mit Zahlen umgehen. Es gibt zum Beispiel das Phänomen, dass wir mit der linken Hand schneller auf kleinere Zahlen reagieren, Zahl und Raum stehen in Beziehung. Wir repräsentieren in unserer Kultur entsprechend Zahlen von links nach rechts.
Die allgemeine Psychologie befasst sich auch mit der Frage, wie eine Emotion funktioniert und was beispielsweise Wut von Trauer von Freude unterscheidet. "Emotionen sind grundsätzlich als Verhaltensrezepte für bestimmte Situationen zu sehen. Sie geben uns eine gute Anleitung dafür, was in einer Situation zu tun ist. Sie haben auch eine große soziale Funktion und können das Miteinander sehr erleichtern, indem sie zum Beispiel Hilfestellung dafür sind, was eine Person von einer anderen Person erwartet. Wenn jemand beispielsweise traurig ist, erwartet er/sie häufig Zuwendung. Dagegen erwartet jemand, der wütend ist, etwas ganz anderes und seine Wut ist wiederum ein gutes Signal für mich als Beobachter, wie ich mich gleich am besten verhalten sollte (wegrennen?!?)", erklärt Professorin Christina Bermeitinger. Emotionen unterscheiden sich zunächst darin, ob wir sie positiv oder negativ finden, wie intensiv wir sie erleben und wie viel Erregung mit ihnen einhergeht, so die Psychologin. Auch die körperlichen Reaktionen (Puls, Schwitzen, Gänsehaut etc.) und die Reaktionen (Flucht vs. Angriff vs. vor Freude jemandem um den Hals fallen) seien je nach Emotion sehr verschieden.
Die Grundlagenforschung biete "ungeheuer viele Anknüpfungspunkte für angewandte Fragen", sagt Christina Bermeitinger. Was bedeutet Aufmerksamkeit zum Beispiel bei depressiven Menschen? Bei negativen Reizen laufen hier manche Prozesse beispielsweise zeitlich anders ab als üblich. Depressive Menschen lenken ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf negative Reize und sie können sie auch schwerer davon wieder abziehen, so die Psychologin.
Was passiert, wenn sich Reize bewegen? Wenn sich zum Beispiel ein Punkt bewegt oder eine Person die Augen bewegt oder sie von links nach rechts geht und ich das beobachte? Gemeinsam mit Kollegen befasst sich Christina Bermeitinger in einem Forschungsschwerpunkt mit der Bewegungsverarbeitung und untersucht, inwiefern wahrgenommene Bewegungen einerseits die Aufmerksamkeit in die Richtung der Bewegung lenken und andererseits eigene Handlungen vorbereiten. "Wenn sich Reize bewegen, dann zeigt sich nach unseren Daten, dass schnell, stark und robust eigene motorische Reaktionen vorbereitet werden. Bei künstlichen Bewegungen (wie etwa Punktebewegungen auf dem Bildschirm) wird zunächst die motorische Reaktion in dieselbe Richtung wie die Bewegungsrichtung angeregt. Kurze Zeit später jedoch wird die Reaktion in die andere Richtung (also hin zum Ursprung der Bewegung) ausgelöst. Dies ist anders, wenn wir einen Menschen oder seine Augen beobachten, der/die sich in die eine oder andere Richtung bewegt/en - hier finden wir diese Umkehrung nicht. Man könnte hieraus schlussfolgern, dass menschliche Bewegungen für uns so wichtig sind, dass wir unsere Reaktionen stets in die Richtung der wahrgenommenen Bewegung vorbereiten", so die Professorin der Universität Hildesheim.
Worum gehts? Informationen zur Konferenz:
Die 57. Tagung experimentell arbeitender Psychologen (die "TeaP") findet vom 8. bis 11. März 2015 an der Universität Hildesheim statt. Auf der größten Tagung dieser Art im deutschsprachigen Raum stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Ergebnisse aus der Grundlagenforschung vor und diskutieren Forschungsmethoden. Die Abteilungen Allgemeine Psychologie (Prof. Dr. Christina Bermeitinger), Entwicklungspsychologie (Prof. Dr. Werner Greve) und Sozialpsychologie (Prof. Dr. Andreas Mojzisch) vom Institut für Psychologie der Universität Hildesheim organisieren die TeaP 2015. Marlene Gertz hat die Leitung des Tagungsbüros übernommen und Thomas Gerle ist für die informationstechnischen Belange rund um die Tagung verantwortlich. Hildesheim war bisher nicht auf der Landkarte dieser Großkonferenz vertreten und richtet sie nun erstmals aus. In 2015 zählt die Konferenz drei Keynote-Sprecher, 25 Symposien, zwei Postersessions, 33 Talk sessions und etwa 375 mündliche Präsentationen. Etwa 600 Teilnehmer aus über 15 Ländern werden erwartet. Die Konferenzsprache ist Englisch. Die Konferenz richtet sich an Fachpublikum und ist nicht öffentlich.
Drei Beispiele aus der psychologischen Forschung in Hildesheim:
1.) Psychologinnen um Pamela Baess untersuchen, wie Kindergartenkinder einen Turm zusammenbauen und dabei Handlungen koordinieren. Die Arbeitsgruppe der Universität Hildesheim möchte herausfinden, wie Kinder zwischen eigenen Handlungen und denen von Spielpartnern unterscheiden. Hierfür bearbeiten Drei- bis Sechsjährige Kinder verschiedene Aufgaben am Computer, entweder allein oder zusammen mit einer anderen Person. In diesem Alter entwickelt sich auch die Fähigkeit, sich selbst und anderen Personen mentale Zustände wie Wünsche und Überzeugungen zuzuschreiben, die Psychologie spricht von "Theory of Mind". Interessierte Eltern und Kinder können sich gerne bei der Arbeitsgruppe melden (kinderstudie@uni-hildesheim.de oder 05121.883-11006).
2.) Die Arbeitsgruppe "Sozialpsychologie" der Universität Hildesheim kennt sich aus mit Entscheidungen in Gruppen. So untersuchen die Forscher um Professor Andreas Mojzisch etwa, wie der Informationsaustausch und Entscheidungsprozesse in politischen Gremien ablaufen und verbessert werden können. In Gruppen sei das "Streben nach Einmütigkeit, das Schließen der Reihen" weit verbreitet, doch es verstellt den Blick für eine kritische Analyse, sagt Andreas Mojzisch. Er forscht zu Gruppenentscheidungen und Gruppenurteilen. Von Abweichlern und Querdenkern könnten Gruppen profitieren.
Jan Häusser untersucht an der Universität Hildesheim zum Beispiel Effekte von Schlafmangel auf Entscheidungen. "Gruppenentscheidungen haben anders als Entscheidungen von Einzelpersonen noch zusätzliche ‚soziale Anforderungen, zum Beispiel effektive Kommunikation und Informationsaustausch", so Häusser, der für seine hervorragende Forschung auch mit dem Forschungspreis der Universität ausgezeichnet wurde. Auf der TeaP-Konferenz stellt er eine Studie vor, die in Kooperation mit Forschen der Universitäten Nijmegen und Oxford durchgeführt wurde. Die Studie untersucht, wie sich Schlafmangel auf die Nutzung von Ratschlägen auswirkt. Markus Germar untersucht in einem Forschungsprojekt, gefördert von der VolkswagenStiftung, warum Menschen fehlerhafte Entscheidungen unter sozialem Einfluss treffen. Die Hildesheimer Forscher arbeiten dabei mit Kollegen aus Oxford, London, Heidelberg und Göttingen zusammen. Johanna Frisch hat mit Hildesheimer und Göttinger Forschern erfasst, ob sich bei einer Kreativitätsaufgabe das Gefühl verantwortlich zu sein und sich rechtfertigen zu müssen auf die Qualität der entwickelten Ideen auswirkt.
3.) Außerdem erfassen Wissenschaftlerinnen, wie emotionale Reize Lernprozesse verändern. Im Projekt "EmiL - emotionales implizites Lernen" untersucht die Arbeitsgruppe Allgemeine Psychologie, inwiefern von der Erwartung abweichende Informationen verarbeitet werden. Hierdurch können sowohl Rückschlüsse auf Lernprozesse und Lernen im Allgemeinen als auch auf den Einfluss von plötzlich auftauchenden emotionalen Reizen gezogen werden. In dem Projekt arbeiten Professorin Christina Bermeitinger und Clara Hellweg (Universität Hildesheim) mit Nicola Ferdinand von der Universität des Saarlandes zusammen.
Einblicke in drei aktuelle Forschungsgebiete an der Universität Hildesheim.
www.uni-hildesheim.de/neuigkeiten/psychologische-forschung-handlungen-koordinieren-gruppen-entscheiden-emotionales-lernen/
Medienkontakt:
Universität Hildesheim
Pressestelle, Isa Lange
E-Mail: presse@uni-hildesheim.de
Tel: 05121.883-90100
Was Allgemeinpsychologen über den Menschen herausfinden möchten, beschreibt Prof. Dr. Christina Bermeitinger von der Universität Hildesheim so: "Wie funktioniert der Mensch und sein Denken, Fühlen und Handeln im Normalfall? Es geht um Grundlagenforschung und Prozesse, die grundsätzlich bei allen Menschen in vergleichbarer Weise ablaufen. Wir betrachten gewissermaßen den 'Standard-Durchschnittsmenschen'."
Die Psychologin nennt ein Beispiel: Menschen können ein Objekt bewusst wahrnehmen und anderes dabei ausklammern. Wie kann das sein? "Grundsätzlich nimmt man hierfür zwei Mechanismen an, einen verstärkenden - zur Aktivierung der Reize, die gerade von Bedeutung sind - und einen hemmenden - zur Unterdrückung der Reize, die gerade weniger relevant sind", sagt Christina Bermeitinger. Etwa 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 15 Ländern kommen Mitte März 2015 auf der 57. "Tagung experimentell arbeitender Psychologen" an der Uni Hildesheim zusammen. Nachwuchswissenschaftler, die noch keine Experimente durchgeführt oder Daten erhoben haben, können erstmals in drei "No-data-Sessions" ihre Ideen vorstellen. Das Format richtet sich vor allem an Doktorandinnen und Doktoranden, die gerne eine Forschungsidee, eine Hypothese oder auch ein konkretes experimentelles Design vorstellen und diskutieren möchten. Auf der Tagung befassen sich die Teilnehmer größtenteils mit allgemeinpsychologischen oder sozialpsychologischen Fragen.
Allgemeinpsychologen betrachten auch numerische Kognition, also wie Menschen mit Zahlen umgehen. Es gibt zum Beispiel das Phänomen, dass wir mit der linken Hand schneller auf kleinere Zahlen reagieren, Zahl und Raum stehen in Beziehung. Wir repräsentieren in unserer Kultur entsprechend Zahlen von links nach rechts.
Die allgemeine Psychologie befasst sich auch mit der Frage, wie eine Emotion funktioniert und was beispielsweise Wut von Trauer von Freude unterscheidet. "Emotionen sind grundsätzlich als Verhaltensrezepte für bestimmte Situationen zu sehen. Sie geben uns eine gute Anleitung dafür, was in einer Situation zu tun ist. Sie haben auch eine große soziale Funktion und können das Miteinander sehr erleichtern, indem sie zum Beispiel Hilfestellung dafür sind, was eine Person von einer anderen Person erwartet. Wenn jemand beispielsweise traurig ist, erwartet er/sie häufig Zuwendung. Dagegen erwartet jemand, der wütend ist, etwas ganz anderes und seine Wut ist wiederum ein gutes Signal für mich als Beobachter, wie ich mich gleich am besten verhalten sollte (wegrennen?!?)", erklärt Professorin Christina Bermeitinger. Emotionen unterscheiden sich zunächst darin, ob wir sie positiv oder negativ finden, wie intensiv wir sie erleben und wie viel Erregung mit ihnen einhergeht, so die Psychologin. Auch die körperlichen Reaktionen (Puls, Schwitzen, Gänsehaut etc.) und die Reaktionen (Flucht vs. Angriff vs. vor Freude jemandem um den Hals fallen) seien je nach Emotion sehr verschieden.
Die Grundlagenforschung biete "ungeheuer viele Anknüpfungspunkte für angewandte Fragen", sagt Christina Bermeitinger. Was bedeutet Aufmerksamkeit zum Beispiel bei depressiven Menschen? Bei negativen Reizen laufen hier manche Prozesse beispielsweise zeitlich anders ab als üblich. Depressive Menschen lenken ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf negative Reize und sie können sie auch schwerer davon wieder abziehen, so die Psychologin.
Was passiert, wenn sich Reize bewegen? Wenn sich zum Beispiel ein Punkt bewegt oder eine Person die Augen bewegt oder sie von links nach rechts geht und ich das beobachte? Gemeinsam mit Kollegen befasst sich Christina Bermeitinger in einem Forschungsschwerpunkt mit der Bewegungsverarbeitung und untersucht, inwiefern wahrgenommene Bewegungen einerseits die Aufmerksamkeit in die Richtung der Bewegung lenken und andererseits eigene Handlungen vorbereiten. "Wenn sich Reize bewegen, dann zeigt sich nach unseren Daten, dass schnell, stark und robust eigene motorische Reaktionen vorbereitet werden. Bei künstlichen Bewegungen (wie etwa Punktebewegungen auf dem Bildschirm) wird zunächst die motorische Reaktion in dieselbe Richtung wie die Bewegungsrichtung angeregt. Kurze Zeit später jedoch wird die Reaktion in die andere Richtung (also hin zum Ursprung der Bewegung) ausgelöst. Dies ist anders, wenn wir einen Menschen oder seine Augen beobachten, der/die sich in die eine oder andere Richtung bewegt/en - hier finden wir diese Umkehrung nicht. Man könnte hieraus schlussfolgern, dass menschliche Bewegungen für uns so wichtig sind, dass wir unsere Reaktionen stets in die Richtung der wahrgenommenen Bewegung vorbereiten", so die Professorin der Universität Hildesheim.
Worum gehts? Informationen zur Konferenz:
Die 57. Tagung experimentell arbeitender Psychologen (die "TeaP") findet vom 8. bis 11. März 2015 an der Universität Hildesheim statt. Auf der größten Tagung dieser Art im deutschsprachigen Raum stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Ergebnisse aus der Grundlagenforschung vor und diskutieren Forschungsmethoden. Die Abteilungen Allgemeine Psychologie (Prof. Dr. Christina Bermeitinger), Entwicklungspsychologie (Prof. Dr. Werner Greve) und Sozialpsychologie (Prof. Dr. Andreas Mojzisch) vom Institut für Psychologie der Universität Hildesheim organisieren die TeaP 2015. Marlene Gertz hat die Leitung des Tagungsbüros übernommen und Thomas Gerle ist für die informationstechnischen Belange rund um die Tagung verantwortlich. Hildesheim war bisher nicht auf der Landkarte dieser Großkonferenz vertreten und richtet sie nun erstmals aus. In 2015 zählt die Konferenz drei Keynote-Sprecher, 25 Symposien, zwei Postersessions, 33 Talk sessions und etwa 375 mündliche Präsentationen. Etwa 600 Teilnehmer aus über 15 Ländern werden erwartet. Die Konferenzsprache ist Englisch. Die Konferenz richtet sich an Fachpublikum und ist nicht öffentlich.
Drei Beispiele aus der psychologischen Forschung in Hildesheim:
1.) Psychologinnen um Pamela Baess untersuchen, wie Kindergartenkinder einen Turm zusammenbauen und dabei Handlungen koordinieren. Die Arbeitsgruppe der Universität Hildesheim möchte herausfinden, wie Kinder zwischen eigenen Handlungen und denen von Spielpartnern unterscheiden. Hierfür bearbeiten Drei- bis Sechsjährige Kinder verschiedene Aufgaben am Computer, entweder allein oder zusammen mit einer anderen Person. In diesem Alter entwickelt sich auch die Fähigkeit, sich selbst und anderen Personen mentale Zustände wie Wünsche und Überzeugungen zuzuschreiben, die Psychologie spricht von "Theory of Mind". Interessierte Eltern und Kinder können sich gerne bei der Arbeitsgruppe melden (kinderstudie@uni-hildesheim.de oder 05121.883-11006).
2.) Die Arbeitsgruppe "Sozialpsychologie" der Universität Hildesheim kennt sich aus mit Entscheidungen in Gruppen. So untersuchen die Forscher um Professor Andreas Mojzisch etwa, wie der Informationsaustausch und Entscheidungsprozesse in politischen Gremien ablaufen und verbessert werden können. In Gruppen sei das "Streben nach Einmütigkeit, das Schließen der Reihen" weit verbreitet, doch es verstellt den Blick für eine kritische Analyse, sagt Andreas Mojzisch. Er forscht zu Gruppenentscheidungen und Gruppenurteilen. Von Abweichlern und Querdenkern könnten Gruppen profitieren.
Jan Häusser untersucht an der Universität Hildesheim zum Beispiel Effekte von Schlafmangel auf Entscheidungen. "Gruppenentscheidungen haben anders als Entscheidungen von Einzelpersonen noch zusätzliche ‚soziale Anforderungen, zum Beispiel effektive Kommunikation und Informationsaustausch", so Häusser, der für seine hervorragende Forschung auch mit dem Forschungspreis der Universität ausgezeichnet wurde. Auf der TeaP-Konferenz stellt er eine Studie vor, die in Kooperation mit Forschen der Universitäten Nijmegen und Oxford durchgeführt wurde. Die Studie untersucht, wie sich Schlafmangel auf die Nutzung von Ratschlägen auswirkt. Markus Germar untersucht in einem Forschungsprojekt, gefördert von der VolkswagenStiftung, warum Menschen fehlerhafte Entscheidungen unter sozialem Einfluss treffen. Die Hildesheimer Forscher arbeiten dabei mit Kollegen aus Oxford, London, Heidelberg und Göttingen zusammen. Johanna Frisch hat mit Hildesheimer und Göttinger Forschern erfasst, ob sich bei einer Kreativitätsaufgabe das Gefühl verantwortlich zu sein und sich rechtfertigen zu müssen auf die Qualität der entwickelten Ideen auswirkt.
3.) Außerdem erfassen Wissenschaftlerinnen, wie emotionale Reize Lernprozesse verändern. Im Projekt "EmiL - emotionales implizites Lernen" untersucht die Arbeitsgruppe Allgemeine Psychologie, inwiefern von der Erwartung abweichende Informationen verarbeitet werden. Hierdurch können sowohl Rückschlüsse auf Lernprozesse und Lernen im Allgemeinen als auch auf den Einfluss von plötzlich auftauchenden emotionalen Reizen gezogen werden. In dem Projekt arbeiten Professorin Christina Bermeitinger und Clara Hellweg (Universität Hildesheim) mit Nicola Ferdinand von der Universität des Saarlandes zusammen.
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Tel: 05121.883-90100
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