'Handbuch Eisenbahnfahrzeuge' wird in Deutschland eingeführt

  • Pressemitteilung der Firma Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), 05.05.2011
Pressemitteilung vom: 05.05.2011 von der Firma Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) aus Berlin

Kurzfassung: Ramsauer: Handbuch schafft Transparenz und beschleunigt die Herstellung und Zulassung von Zügen 05.05.2011 Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat heute gemeinsam mit den Vertretern der Eisenbahnen, der Industrie und den Zulassungsbehörden den ...

[Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) - 05.05.2011] "Handbuch Eisenbahnfahrzeuge" wird in Deutschland eingeführt


Ramsauer: Handbuch schafft Transparenz und beschleunigt die Herstellung und Zulassung von Zügen 05.05.2011 Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat heute gemeinsam mit den Vertretern der Eisenbahnen, der Industrie und den Zulassungsbehörden den neuen Leitfaden zur Beschaffung von Zügen vorgestellt. Das Handbuch soll die Herstellungs- und Zulassungsverfahren optimieren, die vor der Inbetriebnahme neuer Eisenbahnfahrzeuge durchlaufen werden müssen. Neues "rollendes Material" soll damit künftig schneller auf die Gleise kommen.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer:

"Das Handbuch Eisenbahnfahrzeuge ist Teil unserer Bahnstrategie, mit der wir für mehr Qualität im Bahnverkehr sorgen. Mit dem Handbuch haben sich Betreiber, Behörden und Hersteller gemeinsam auf klare Verfahren geeinigt. Damit werden die Hersteller deutlich stärker als bislang in die Verantwortung für Sicherheit und Qualität genommen, erhalten aber auch eine lang überfällige Planungssicherheit. So können wir die Zulassungszeiten für Züge deutlich verkürzen. Das bedeutet, dass Innovationen und neues Material dem Bahnkunden schneller zur Verfügung stehen."

Das "Handbuch Eisenbahnfahrzeuge" wurde unter der Leitung von Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle mit allen Beteiligten gemeinsam entwickelt. Dieser verbindlich anzuwendende Leitfaden bringt Transparenz und Klarheit in die komplexen Prozesse von der Ausschreibung über die Herstellung bis zur Zulassung neuer Züge. Neu ist vor allem:

- die technischen Anforderungen an die Züge werden ab Zeitpunkt des Antrags auf Zulassung für sieben Jahre festgeschrieben - so dass die Entwicklung der Züge nicht wegen zwischenzeitlich eingeführter neuer Normen gestoppt und neu angepasst werden muss; - eine Serienzulassung wird ermöglicht. Damit wird die derzeitige "Bauart- und Einzelzulassung" ersetzt. Dies bedeutet weniger Bürokratie und eine deutlich vereinfachte und schnellere Inbetriebnahme bauartgleicher Fahrzeuge, wenn für das erste Fahrzeug eine Zulassung vorliegt.

- klare Qualitätssicherungsprozesse zwischen Besteller und Lieferant werden eingeführt; - ein lebenslanger Informationsaustausch zwischen Herstellern und Betreibern wird entwickelt; - ein Plattformzulassungsverfahren wird eingeführt - also die Möglichkeit für ein gebündeltes und damit verkürztes Zulassungsverfahren für unterschiedliche Fahrzeugvarianten, die in grundlegenden Konstruktionsmerkmalen übereinstimmen; - ein festes, nationales Gremium wird eingesetzt, um Lösungen bei strittigen Punkten und Problemen herbeizuführen und den Leitfaden kontinuierlich weiterzuentwickeln ("Lenkungskreis Fahrzeuge").

Der Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) Dr. Klaus Baur:

"Das Handbuch wird dazu beitragen, Zulassungen von Produkten der Bahntechnik besser zu planen und transparent zu gestalten. Wir erwarten, dass damit kürzere und effizientere Zulassungsprozesse für Serienfahrzeuge und auch deren Varianten möglich werden. Das führt zu dem gewünschten schnelleren Einsatz innovativer Technik bei den Bahnen. Jetzt gilt es, das Handbuch in seinen Festlegungen und seinen Intentionen in der täglichen Arbeit anzuwenden. Ich bin gewiss, dass die erfolgreichen gemeinsamen Anstrengungen dazu führen, die Bahnen zu stärken."

Der Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen (VDV), in dem die öffentlichen Nahverkehrsunternehmen, die Deutsche Bahn, die privaten Eisenbahnunternehmen des Personen- und Güterverkehrs und die Verkehrsverbünde organisiert sind, begrüßt das Regelwerk ebenfalls.

Jürgen Fenske, Präsident des VDV:

"Es ist richtig und wichtig, dass die Branche nun endlich einen verlässlichen und umfassenden Leitfaden für die Herstellung und Zulassung von Eisenbahnfahrzeugen für den deutschen Markt an die Hand bekommt. Wir begrüßen es als Branchenverband dabei ausdrücklich, dass dieser Prozess kein politischer Alleingang war, sondern von Beginn an eine konstruktive und gemeinschaftliche Arbeit aller wichtigen Partner des Eisenbahnsektors unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums. So ist letztlich ein Kompromiss entstanden, der allen Beteiligten viel abverlangt, aber auch mehr Handlungssicherheit gibt."

Auch die Deutsche Bahn AG begrüßt die Verbesserungen:

"Die DB sieht in dem Handbuch einen wesentlichen Treiber, um das Thema Qualität und Zuverlässigkeit bei neuen Fahrzeugen auf ein anderes Niveau zu heben. Wir begrüßen auch, dass die Verantwortung der Industrie für ihre Produkte geschärft wird. Im Ergebnis werden das System Bahn und insbesondere unsere Kunden profitieren. Das ist entscheidend", erklärte DB-Technikvorstand Dr. Volker Kefer.

Die im ZVEI-Fachverband Elektrobahnen vertretenen über 50 Hersteller von Elektrobahnen und Zulieferern begrüßen das Handbuch als Leitfaden für den künftigen Zulassungsprozess neuer Fahrzeuge.

Dr. Hans-Jörg Grundmann, Vorsitzender des ZVEI-Ausschusses Verkehrspolitik und CEO Mobility der Siemens AG:

"Das Handbuch Eisenbahnfahrzeuge bringt eine enorme Verbesserung der Prozessqualität, erhöht die Transparenz der Zulassungsverfahren, der Zuverlässigkeit und der Sicherheit der Fahrzeuge. Ich sehe darin eine gute Grundlage, einen einheitlichen und schlanken Zulassungsprozess zu etablieren."

Die für die Zulassung der Züge zuständige Aufsichtsbehörde, das Eisenbahnbundesamt (EBA) erhofft sich störungsfreie Verfahren.

Gerald Hörster, Präsident EBA:

"Mit der Erarbeitung dieses Handbuchs haben wir erstmalig den gesamten Prozess vom Vertragsschluss bis zur Auslieferung des Serienprodukts betrachtet. Ich bin daher zuversichtlich, dass das so gewonnene Verständnis für die Belange der am Prozess beteiligten Partner helfen kann, Reibungsverluste zu reduzieren."

Das EisenbahnCert (EBC), die von der EU benannte Stelle für Interoperabilität und für die Zertifizierung von Bahnsystemen in Europa zuständige Stelle begrüßt das Handbuch als Beitrag zum Qualitätsmanagement des Eisenbahnsektors.

Dipl.-Ing. Ulrich Wiescholek, Leiter Eisenbahn Cert (EBC):

"Bei der Erarbeitung des Handbuchs hat sich gezeigt: Die Entwicklung eines sicheren, inbetriebnahmereifen Eisenbahnfahrzeugs erfordert genügend Zeit, eine enge Abstimmung der Beteiligten untereinander und ein straffes, umfassendes Qualitätsmanagement. Das nun vorliegende Handbuch definiert einen Prozess, in dem diese wichtigen Erkenntnisse verarbeitet sind. Damit haben die am Prozess Beteiligten eine solide Grundlage für ihre künftige Arbeit geschaffen."

Das Handbuch kann beim BMVBS-Bürgerservice (Tel.: 030 18 300 30 60) in Druckversion bestellt werden.

Anlagen:
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