Systematischer review zeigt keine Überlegenheit von Silberamalgam gegenüber hochviskosen Glasionomeren bei Seitenzahnrestaurationen

Keine Überlegenheit von Silberamalgam gegenüber hochviskosen Glasionomeren
Kurzfassung: SYSTEM-Initiative: Ergebnissen systematischer Untersuchungen zufolge gibt es keinen eindeutigen Nachweis dafür, dass Restaurationen mit Silberamalgam gegenüber Restaurationen mit hochviskosen Glasionomeren bei Kavitäten im lasttragenden Seitenzahnbereich bleibender Zähne einen besseren klinischen Nutzen aufweisen.
[Witwatersrand Universität - 24.03.2015] Seit mehreren Jahrzehnten stimmen zahlreiche praktizierende Zahnärzte dahingehend überein, dass Silberamalgam klinisch hochwertiger als Glasionomere ist, wenn es zu Restaurationen im Seitenzahnbereich kommt, allerdings verfügen sie über keine handfesten klinischen Beweise, um besagten Konsens zu untermauern.

Um die aktuellen klinischen Nachweise zu bewerten, hat die SYSTEM-Initiative der Fakultät der Gesundheitswissenschaften der Universität Witwatersrand in Johannesburg eine systematische Untersuchung klinischer randomisierter Kontrollstudien sowie eine meta-epidemiologische Studie zu diesem Thema durchgeführt.

Diese wissenschaftlich ausgerichtete Analyse beinhaltete eine systematische Literaturrecherche in 17 globalen und regionalen Datenbanken, sowie in Datenbeständen von Open-Access-Zeitschriften und "grauer" Literatur. Neben den globalen Datenbanken PubMed/Medline und der Cochrane Library hat SYSTEM zusätzlich auch in regionalen englischsprachigen Datenbanken der dentalwissenschaftlichen Literatur Afrikas, Europas, Indiens und Nordamerikas, sowie in regionalen nicht-englischsprachigen Datenbanken der dentalwissenschaftlichen Literatur Chinas und Lateinamerikas recherchiert.

Insgesamt wurden 38 klinische Kontrollstudien als Nachweise angeführt, die die wissenschaftlichen Untersuchungen von über 10.000 durchgeführten Zahnrestaurationen umfassen. Das Ergebnis zeigt keine Überlegenheit von Amalgam gegenüber Füllungen aus hochviskosen Glasionomeren der jüngsten Generation, da sich keine klinisch signifikanten Unterschiede bei den Restaurations-Ausfallraten jenseits der statistischen Zufallsquote ergaben.

Die Ergebnisse der meta-epidemiologischen Studie der SYSTEM-Initiative zeigen, dass Aussagen zur Überlegenheit von Amalgam auf falschen statistischen Vergleichsmethoden beruhen. Derartige Methoden setzen und verlassen sich noch immer auf den üblichen nicht-adjustierten indirekten Vergleich der Restauration-Ausfallrate aus unkontrollierten klinischen Langzeitstudien.

Vereinfacht gesagt: Das traditionelle Argument gegen die Verwendung von Glasionomeren in der modernen Zahnmedizin basiert auf der irrtümlichen Annahme, dass Ergebnisse aus verschiedenen Studien mit unterschiedlichen klinischen Umständen und Patientengruppen direkt miteinander verglichen werden können. Stattdessen sollten vielmehr Aussagen zu den Vorteilen klinischer Interventionen auf dem direkten Vergleich der Ergebnisse konkurrierender Behandlungsoptionen beruhen, die aus randomisierten kontrollierten Studien stammen.

Restaurationen mit hochviskosen Glasionomeren erfordern keine Macro-Retention mittels Hochgeschwindigkeitsbohren und ermöglichen dem Zahnarzt eine patientenfreundlichere Methode der Zahnrestauration. Der Einsatz von Glasionomer-Restaurationen reduziert auch die Wahrscheinlichkeit wiederholter Restaurationszyklen, da bei der Reparatur defekter Restaurationen das Entfernen des Füllmaterials aus der Zahnkavität entfällt.

Den neuesten Erkenntnissen zufolge gibt es keinen eindeutigen Nachweis dafür, dass Restaurationen mit Silberamalgam gegenüber Restaurationen mit hochviskosen Glasionomeren bei Kavitäten im lasttragenden Seitenzahnbereich bleibender Zähne einen besseren klinischen Nutzen aufweisen.

Die vollständigen veröffentlichten Berichte mit den Erkenntnissen sind online abrufbar:
Mickenautsch S, Yengopal V. Failure rate of high-viscosity GIC based ART compared to that of conventional amalgam restorations - evidence from a systematic review update. S Afr Dent J 2012; 67: 329-31.

(Vollständiger systematischer Untersuchungsbericht:
http://mi-compendium.org/journal/index.php/JMID/article/view/153/149
http://mi-compendium.org/journal/index.php/JMID/article/view/159/155 )
Und:
Mickenautsch S, Yengopal V. Direct contra naïve-indirect comparison of clinical failure rates between high-viscosity GIC and conventional amalgam restorations. An empirical study. PLOS One 2013; 8: e78397.
Weitere Informationen
Witwatersrand Universität
SYSTEM Initiative/Abteilung für Kommunale Zahnmedizin:
Eine wissenschaftliche Initiative mit evidenzbasiertem klinischen Fokus im Rahmen von Minimum Intervention (MI) in der Zahnmedizin. Die SYSTEM Initiative ist als Forschungsprogramm in der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Witwatersrand Universität anerkannt.
Witwatersrand Universität, Herr Steffen Dr Mickenautsch
York Rd 7, 2193 Parktown/Johannesburg, Südafrika
Tel.: 0027823363214; http://www.system-initiative.info
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt Herr Steffen Dr Mickenautsch

Witwatersrand Universität
York Rd 7
2193 Parktown/Johannesburg
Südafrika

E-Mail:
Web:
Tel:
0027823363214
Fax:
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/122937

https://www.prmaximus.de/pressefach/witwatersrand-universität-pressefach.html
Die Pressemeldung "Systematischer review zeigt keine Überlegenheit von Silberamalgam gegenüber hochviskosen Glasionomeren bei Seitenzahnrestaurationen" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Systematischer review zeigt keine Überlegenheit von Silberamalgam gegenüber hochviskosen Glasionomeren bei Seitenzahnrestaurationen" ist Witwatersrand Universität, vertreten durch Steffen Dr Mickenautsch.