29.03.2015 13:47 Uhr in Energie & Umwelt und in Wissenschaft & Forschung von Wildtierschutz Deutschland e.V.
Hasenbestände gehen dramatisch zurück
Nur noch etwa eine Million Feldhasen in DeutschlandKurzfassung: Nachdem es in ostdeutschen Landstrichen schon lange kaum noch Langohren gibt, verzeichnet Wildtierschutz Deutschland nun auch einen erheblichen Aderlass bei Feldhasen in den westdeutschen Flächenländern, insbesondere in Baden-Württemberg, Hessen und in Rheinland-Pfalz. Ursache ist im wesentlichen eine fast ausschließlich profitgesteuerte Landwirtschaftspolitik. Strukturlose Landschaften, Pestizide, Monokulturen sind der Tod für Hasen und viele Bodenbrüter. Die Jagd setzt den verbliebenen Hasenbeständen zusätzlich zu. Wildtierschutz Deutschland forderte deshalb schon vor zwei Jahren die sofortige Einstellung der Hasenjagd.
[Wildtierschutz Deutschland e.V. - 29.03.2015] Feldhasen auf dem Rückzug - Entgegen anders lautender Meldungen von Jagdverbänden geht Wildtierschutz Deutschland davon aus, dass der Bestand des Feldhasen seit Jahren dramatisch rückläufig ist. Demnach gibt es heute noch etwa halb so viele Hasen wie vor 10 Jahren. Bereits vor zwei Jahren hat Wildtierschutz Deutschland deshalb gefordert, die Hasenjagd unverzüglich einzustellen.
Ein Indiz für den rasanten Rückgang der Hasenbestände sind die aktuellen Abschusszahlen der Jäger. Während in den 1980er Jahren noch über 800.000 und vor 10 Jahren noch etwa 500.000 Hasen auf deutschen Fluren getötet wurden, so waren es im Jagdjahr 2013/14 gerade nochmal 244.000 Langohren, die durch Jäger gestreckt wurden. Unterstrichen wird dieser Fakt durch rückläufige Fallwildzahlen (durch Verkehrsunfälle umgekommene Hasen).
Signifikant sind die Verluste insbesondere in den Bundesländern, in denen es bisher immer noch relativ viele Feldhasen gab: in Bayern (minus 58 % im Vergleich zu 2003/04), in Niedersachsen (minus 52 %) und in Nordrhein-Westfalen (minus 66 %). Wildtierschutz Deutschland schätzt ähnlich wie das Bundesamt für Naturschutz den Bestand von Feldhasen auf heute maximal 1 bis 1,2 Millionen Hasen.
Die Jagdverbände weisen alle Verantwortung für den Rückgang der Feldhasen von sich, bemühen eigene Hasenzählungen und reklamieren für sich gar eine "verantwortungsvolle" Bejagung. Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland ist da anderer Meinung:
"Die Jagdverbände kommen ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Erhaltung eines artenreichen Wildbestandes und zur Sicherung der Lebensräume der Feldhasen nicht ausreichend nach.
In vielen Fällen sind es Jäger, die als Landwirte selbst die Lebensgrundlagen der von ihnen bejagten Wildtiere zerstören. Die Jagdverbände haben es zudem über Jahrzehnte versäumt über die Jagdgenossenschaften, in welchen alle Eigentümer landwirtschaftlicher Grundstücke organisiert sind, Einfluss auf die Lebensraumgestaltung gefährdeter Arten zu nehmen. Die nach wie vor intensive Jagd auf den Feldhasen gibt ihm den Rest dadurch, dass erwachsene, reproduktive Tiere entnommen werden.
Der vom Deutschen Jagdverband und seinen Mitgliedsverbänden reklamierte Artenschutz mit Flinte und mit Falle ist nach Meinung von Wildtierschutz Deutschland nichts als ein Rohrkrepierer. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat die Jagd weder dem inzwischen fast ausgestorbenen Rebhuhn noch dem Feldhasen etwas gebracht. Deshalb sollte die Jagd auf Fuchs & Co. ganz eingestellt werden."
Ein Indiz für den rasanten Rückgang der Hasenbestände sind die aktuellen Abschusszahlen der Jäger. Während in den 1980er Jahren noch über 800.000 und vor 10 Jahren noch etwa 500.000 Hasen auf deutschen Fluren getötet wurden, so waren es im Jagdjahr 2013/14 gerade nochmal 244.000 Langohren, die durch Jäger gestreckt wurden. Unterstrichen wird dieser Fakt durch rückläufige Fallwildzahlen (durch Verkehrsunfälle umgekommene Hasen).
Signifikant sind die Verluste insbesondere in den Bundesländern, in denen es bisher immer noch relativ viele Feldhasen gab: in Bayern (minus 58 % im Vergleich zu 2003/04), in Niedersachsen (minus 52 %) und in Nordrhein-Westfalen (minus 66 %). Wildtierschutz Deutschland schätzt ähnlich wie das Bundesamt für Naturschutz den Bestand von Feldhasen auf heute maximal 1 bis 1,2 Millionen Hasen.
Die Jagdverbände weisen alle Verantwortung für den Rückgang der Feldhasen von sich, bemühen eigene Hasenzählungen und reklamieren für sich gar eine "verantwortungsvolle" Bejagung. Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland ist da anderer Meinung:
"Die Jagdverbände kommen ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Erhaltung eines artenreichen Wildbestandes und zur Sicherung der Lebensräume der Feldhasen nicht ausreichend nach.
In vielen Fällen sind es Jäger, die als Landwirte selbst die Lebensgrundlagen der von ihnen bejagten Wildtiere zerstören. Die Jagdverbände haben es zudem über Jahrzehnte versäumt über die Jagdgenossenschaften, in welchen alle Eigentümer landwirtschaftlicher Grundstücke organisiert sind, Einfluss auf die Lebensraumgestaltung gefährdeter Arten zu nehmen. Die nach wie vor intensive Jagd auf den Feldhasen gibt ihm den Rest dadurch, dass erwachsene, reproduktive Tiere entnommen werden.
Der vom Deutschen Jagdverband und seinen Mitgliedsverbänden reklamierte Artenschutz mit Flinte und mit Falle ist nach Meinung von Wildtierschutz Deutschland nichts als ein Rohrkrepierer. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat die Jagd weder dem inzwischen fast ausgestorbenen Rebhuhn noch dem Feldhasen etwas gebracht. Deshalb sollte die Jagd auf Fuchs & Co. ganz eingestellt werden."
Weitere Informationen
Wildtierschutz Deutschland e.V., Herr Lovis Kauertz
Am Goldberg 5, 55435 Gau-Algesheim, Deutschland
Tel.: 0177 7230086; http://www.wildtierschutz-deutschland.de/
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Autor der Pressemeldung "Hasenbestände gehen dramatisch zurück" ist Wildtierschutz Deutschland e.V., vertreten durch Lovis Kauertz.