02.04.2015 16:06 Uhr in Energie & Umwelt von Greenpeace e.V.
Greenpeace-Studie: Nachrüstung an Atomkraftwerksstandorten erforderlich
Kurzfassung: Greenpeace-Studie: Nachrüstung an Atomkraftwerksstandorten erforderlichSicherheitsdefizit bei Castor-ZwischenlagerungEin Gutachten des Instituts INTAC im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass die Zwisch ...
[Greenpeace e.V. - 02.04.2015] Greenpeace-Studie: Nachrüstung an Atomkraftwerksstandorten erforderlich
Sicherheitsdefizit bei Castor-Zwischenlagerung
Ein Gutachten des Instituts INTAC im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass die Zwischenlager an den Atomkraftwerksstandorten ein erhebliches Sicherheitsdefizit aufweisen: Dort fehlt eine sogenannte "Heiße Zelle" und damit die Möglichkeit, die Behälter im Schadensfall zu reparieren. Diese müsste nachgerüstet werden.
Unter einer "Heißen Zelle" versteht man ein hermetisch abgeschlossenes und strahlungssicheres Gehäuse, in dem fernhantiert Castoren geöffnet, untersucht oder repariert werden können. "Für Bund und Länder scheint der Verbleib der Castoren ein politisches Schwarzer-Peter-Spiel zu sein, bei dem die Sicherheit nur eine untergeordnete Rolle spielt", sagt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. "Mit dem großen politischen Versprechen, die Castor-Frage zu klären, hat sich die Bundesregierung den Endlagerkonsens erkauft."
Bundesregierung soll Gesamtkonzept vorlegen
"Zwischenlager, die Castoren aus La Hague und Sellafield aufnehmen, müssen eine Anlage zur Öffnung und Reparatur der Behälter haben, sonst sind nicht alle auftretenden Schäden zu beheben", so Smital. "Auch für die Castoren in den standortnahen Zwischenlagern bei den Atomkraftwerken bestehen diese Defizite bei Reparaturen, wenn die Reaktoren stillgelegt werden. Energiekonzerne und Bundesregierung müssen jetzt zügig ihr derzeitiges Sicherheitskonzept nachbessern, bevor die Castoren in ein Zwischenlager kommen."
Zwölf deutsche Atomkraftwerksstandorte verfügen über ein Zwischenlager. Dort stehen bislang ausschließlich Castoren mit abgebrannten Brennelementen aus dem zugehörigen AKW. Im Schadensfall können diese bis zur Stilllegung des AKW im dortigen Brennelementelagerbecken entladen und anschließend repariert werden. Ab dem Zeitpunkt der Stilllegung fehlt diese Reparaturmöglichkeit. Castorbehälter mit Glaskokillen jedoch, die aus der Wiederaufarbeitung kommen, können nicht unter Wasser geöffnet werden und benötigen für bestimmte Reparaturen besagte "Heiße Zelle". Alleine das Zwischenlager in Gorleben verfügt über eine solche. Diese ist allerdings nicht ausreichend, um Castorbehälter vollständig ent- und wieder beladen zu können. Aus guten Gründen steht auch das Gorlebener Zwischenlager für weitere Castortransporte nicht mehr zur Verfügung. Passende "Heiße Zellen" könnten jedoch nötig werden, um im Falle einer Undichtigkeit des Behälters den Primär-Deckel zu tauschen.
Deutschland soll bis Ende 2015 fünf Castoren mit mittelradioaktivem Atommüll aus dem französischen La Hague (Frankreich) und weitere 21 Castoren mit hochradioaktivem Müll aus der Wiederaufarbeitung in Sellafield (England) zurücknehmen. 2013 schlossen Bund und Länder die Vereinbarung, diesen Atommüll nicht mehr nach Gorleben zu bringen, ohne jedoch den Verbleib konkret zu regeln.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital, Tel. 0171-8780803.
Publikationen
Zur Notwendigkeit einer Heißen Zelle an Zwischenlagerstandorten
Das Gutachten des Instituts INTAC im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass die Zwischenlager an den Atomkraftwerksstandorten ein erhebliches Sicherheitsdefizit aufweisen.
Pressekontakt
Greenpeace-Pressestelle
presse@greenpeace.de
Phone: 040 306 18 -340
Sicherheitsdefizit bei Castor-Zwischenlagerung
Ein Gutachten des Instituts INTAC im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass die Zwischenlager an den Atomkraftwerksstandorten ein erhebliches Sicherheitsdefizit aufweisen: Dort fehlt eine sogenannte "Heiße Zelle" und damit die Möglichkeit, die Behälter im Schadensfall zu reparieren. Diese müsste nachgerüstet werden.
Unter einer "Heißen Zelle" versteht man ein hermetisch abgeschlossenes und strahlungssicheres Gehäuse, in dem fernhantiert Castoren geöffnet, untersucht oder repariert werden können. "Für Bund und Länder scheint der Verbleib der Castoren ein politisches Schwarzer-Peter-Spiel zu sein, bei dem die Sicherheit nur eine untergeordnete Rolle spielt", sagt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. "Mit dem großen politischen Versprechen, die Castor-Frage zu klären, hat sich die Bundesregierung den Endlagerkonsens erkauft."
Bundesregierung soll Gesamtkonzept vorlegen
"Zwischenlager, die Castoren aus La Hague und Sellafield aufnehmen, müssen eine Anlage zur Öffnung und Reparatur der Behälter haben, sonst sind nicht alle auftretenden Schäden zu beheben", so Smital. "Auch für die Castoren in den standortnahen Zwischenlagern bei den Atomkraftwerken bestehen diese Defizite bei Reparaturen, wenn die Reaktoren stillgelegt werden. Energiekonzerne und Bundesregierung müssen jetzt zügig ihr derzeitiges Sicherheitskonzept nachbessern, bevor die Castoren in ein Zwischenlager kommen."
Zwölf deutsche Atomkraftwerksstandorte verfügen über ein Zwischenlager. Dort stehen bislang ausschließlich Castoren mit abgebrannten Brennelementen aus dem zugehörigen AKW. Im Schadensfall können diese bis zur Stilllegung des AKW im dortigen Brennelementelagerbecken entladen und anschließend repariert werden. Ab dem Zeitpunkt der Stilllegung fehlt diese Reparaturmöglichkeit. Castorbehälter mit Glaskokillen jedoch, die aus der Wiederaufarbeitung kommen, können nicht unter Wasser geöffnet werden und benötigen für bestimmte Reparaturen besagte "Heiße Zelle". Alleine das Zwischenlager in Gorleben verfügt über eine solche. Diese ist allerdings nicht ausreichend, um Castorbehälter vollständig ent- und wieder beladen zu können. Aus guten Gründen steht auch das Gorlebener Zwischenlager für weitere Castortransporte nicht mehr zur Verfügung. Passende "Heiße Zellen" könnten jedoch nötig werden, um im Falle einer Undichtigkeit des Behälters den Primär-Deckel zu tauschen.
Deutschland soll bis Ende 2015 fünf Castoren mit mittelradioaktivem Atommüll aus dem französischen La Hague (Frankreich) und weitere 21 Castoren mit hochradioaktivem Müll aus der Wiederaufarbeitung in Sellafield (England) zurücknehmen. 2013 schlossen Bund und Länder die Vereinbarung, diesen Atommüll nicht mehr nach Gorleben zu bringen, ohne jedoch den Verbleib konkret zu regeln.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital, Tel. 0171-8780803.
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Zur Notwendigkeit einer Heißen Zelle an Zwischenlagerstandorten
Das Gutachten des Instituts INTAC im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass die Zwischenlager an den Atomkraftwerksstandorten ein erhebliches Sicherheitsdefizit aufweisen.
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