02.04.2015 17:44 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)
Vergleich des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung
Kurzfassung: Vergleich des Antibiotikaeinsatzes in der NutztierhaltungBauernverband beanstandet Bürokratie Ab sofort gibt es für die Landwirte zwei Datenbanken zur Erfassung und zum Vergleich des Antibiotikaeins ...
[Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) - 02.04.2015] Vergleich des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung
Bauernverband beanstandet Bürokratie
Ab sofort gibt es für die Landwirte zwei Datenbanken zur Erfassung und zum Vergleich des Antibiotikaeinsatzes bei Nutztieren. Landwirtschaft und Tierärzte hatten bereits 2012 ein Monitoring zum Antibiotikaeinsatz im Rahmen des QS-Systems aufgebaut. Daraus erhalten die Tierhalter vierteljährlich Zahlen zum Vergleich des Antibiotikaeinsatzes in ihrem Betrieb mit den Daten anderer Betriebe. Nun hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erste Ergebnisse aus dem staatlichen Antibiotikamonitoring veröffentlicht. "Anhand der veröffentlichten Kennzahlen können die Tierhalter ihren Betrieb einordnen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes ergreifen. Allerdings beschreiben die Kennzahlen die durchschnittlichen Behandlungstage pro Wirkstoff und lassen keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Behandlungshäufigkeit zu. Auch sind die Indexzahlen nicht auf die Zahl der tatsächlich erzeugten Tiere, sondern auf den Durchschnittsbestand eines Betriebes bezogen. Deshalb ist ein Vergleich zwischen den Tier- und Nutzungsarten nur eingeschränkt möglich", betonte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV).
Die Bundesregierung hat die notwendige Verordnung zur Gestaltung der Reduktionspläne dem Bundesrat zugeleitet. "Die vorgeschlagenen Regelungen halten wir deshalb nicht für zielführend, weil die Reduktionspläne nicht auf das tatsächliche Problem ausgerichtet sind und stattdessen zahlreiche bürokratische Formalitäten beinhalten. Die Prüfung der Pläne durch die zuständige Behörde wird dadurch nur unter sehr großem Aufwand möglich2, stellte Krüsken fest. "Nachdem schon in der Vergangenheit das Arzneimittelgesetz nicht pragmatisch und praxisnah umgesetzt wurde, folgt nun die nächste Bürokratiestufe. Das ist kein problemgerechter Ansatz", kritisierte er. Die Bemühungen der Landwirte sollten unterstützt und nicht durch Verordnungen konterkariert werden, die den bürokratischen Aufwand auf den landwirtschaftlichen Betrieben unnötig erhöhen würden.
Die vorgeschlagene Regelung sieht vor, dass Betriebe mit Überschreitung der Kennzahl 1 (Wert, unter dem 50 Prozent aller erfassten Therapiehäufigkeiten liegen) dazu verpflichtet sind, in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt die Ursachen für die überdurchschnittliche Antibiotikaanwendung zu prüfen und Maßnahmen zur Reduktion einzuleiten. Überschreitet ein Betrieb die Kennzahl 2 (Wert, unter dem 75 Prozent aller Therapiehäufigkeiten liegen) muss ein schriftlicher Plan zur Antibiotikaminimierung der zuständigen Behörde unaufgefordert übermittelt werden. Diese prüft den Plan und kann weitere Maßnahmen anordnen.
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Ab sofort gibt es für die Landwirte zwei Datenbanken zur Erfassung und zum Vergleich des Antibiotikaeinsatzes bei Nutztieren. Landwirtschaft und Tierärzte hatten bereits 2012 ein Monitoring zum Antibiotikaeinsatz im Rahmen des QS-Systems aufgebaut. Daraus erhalten die Tierhalter vierteljährlich Zahlen zum Vergleich des Antibiotikaeinsatzes in ihrem Betrieb mit den Daten anderer Betriebe. Nun hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erste Ergebnisse aus dem staatlichen Antibiotikamonitoring veröffentlicht. "Anhand der veröffentlichten Kennzahlen können die Tierhalter ihren Betrieb einordnen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes ergreifen. Allerdings beschreiben die Kennzahlen die durchschnittlichen Behandlungstage pro Wirkstoff und lassen keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Behandlungshäufigkeit zu. Auch sind die Indexzahlen nicht auf die Zahl der tatsächlich erzeugten Tiere, sondern auf den Durchschnittsbestand eines Betriebes bezogen. Deshalb ist ein Vergleich zwischen den Tier- und Nutzungsarten nur eingeschränkt möglich", betonte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV).
Die Bundesregierung hat die notwendige Verordnung zur Gestaltung der Reduktionspläne dem Bundesrat zugeleitet. "Die vorgeschlagenen Regelungen halten wir deshalb nicht für zielführend, weil die Reduktionspläne nicht auf das tatsächliche Problem ausgerichtet sind und stattdessen zahlreiche bürokratische Formalitäten beinhalten. Die Prüfung der Pläne durch die zuständige Behörde wird dadurch nur unter sehr großem Aufwand möglich2, stellte Krüsken fest. "Nachdem schon in der Vergangenheit das Arzneimittelgesetz nicht pragmatisch und praxisnah umgesetzt wurde, folgt nun die nächste Bürokratiestufe. Das ist kein problemgerechter Ansatz", kritisierte er. Die Bemühungen der Landwirte sollten unterstützt und nicht durch Verordnungen konterkariert werden, die den bürokratischen Aufwand auf den landwirtschaftlichen Betrieben unnötig erhöhen würden.
Die vorgeschlagene Regelung sieht vor, dass Betriebe mit Überschreitung der Kennzahl 1 (Wert, unter dem 50 Prozent aller erfassten Therapiehäufigkeiten liegen) dazu verpflichtet sind, in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt die Ursachen für die überdurchschnittliche Antibiotikaanwendung zu prüfen und Maßnahmen zur Reduktion einzuleiten. Überschreitet ein Betrieb die Kennzahl 2 (Wert, unter dem 75 Prozent aller Therapiehäufigkeiten liegen) muss ein schriftlicher Plan zur Antibiotikaminimierung der zuständigen Behörde unaufgefordert übermittelt werden. Diese prüft den Plan und kann weitere Maßnahmen anordnen.
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, 10117 Berlin, Deutschland
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