09.04.2015 10:46 Uhr in Gesellschaft & Familie von Oxfam Deutschland e.V.
Nichtregierungsorganisationen fordern öffentliche gebührenfreie Bildungssysteme weltweit
Kurzfassung: Nichtregierungsorganisationen fordern öffentliche gebührenfreie Bildungssysteme weltweitGlobale Bildungskampagne: Schreiende Ungleichheit beim Bildungszugang muss ein Ende habenDie UNESCO stellt heu ...
[Oxfam Deutschland e.V. - 09.04.2015] Nichtregierungsorganisationen fordern öffentliche gebührenfreie Bildungssysteme weltweit
Globale Bildungskampagne: Schreiende Ungleichheit beim Bildungszugang muss ein Ende haben
Die UNESCO stellt heute ihren Weltbildungsbericht Global Monitoring Report 2015: Education for All 2000-2015: Achievements and challenges vor. Sandra Dworack, Oxfam-Bildungsexpertin und Sprecherin der Globalen Bildungskampagne kommentiert:
"Viel zu oft entscheiden Armut, Wohnort, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit oder Behinderung darüber, welche Bildungschancen Menschen haben. Das Risiko, die Grundschule nicht beenden zu können, ist für Kinder aus sehr armen Familien heute fünf Mal höher als für solche aus sehr reichen. Auch auf weiterführenden Schulen und Universitäten sind die Chancen extrem ungleich verteilt, besonders arme, auf dem Land lebende Mädchen und Frauen werden ausgeschlossen. Dabei ist Bildung ein Schlüssel, um soziale Ungleichheit zu überwinden und ein Leben ohne Armut zu erreichen.
Diese schreiende Ungleichheit beim Bildungszugang muss ein Ende haben. Regierungen und Gebergemeinschaft tun nicht genug, um den schwächsten Gruppen gute öffentliche und gebührenfreie Bildung zugänglich zu machen. Stattdessen setzen sie vermehrt auf gewinnorientierte Anbieter und sogenannte low-cost private schools, die jedoch Ungleichheiten nur noch verstärken: Die Gebühren belasten arme Haushalte stark, und die Qualität ist fragwürdig. Arme Mädchen und Frauen sind meist die ersten, die wegen der Kosten auf ihre Bildungschancen verzichten müssen.
Wir müssen einen anderen Weg einschlagen und die gebührenfreien öffentlichen Bildungssysteme stärken. Das ist nur möglich, wenn der Staat die nötigen Finanzmittel dazu hat. Arme Länder müssen deshalb dringend ihre Steuersysteme ausbauen und die Einnahmen verstärkt in öffentliche Bildung investieren. Zudem brauchen sie die Unterstützung der reichen Länder. Denn laut UNESCO gibt es derzeit eine Finanzierungslücke von 22 Milliarden US-Dollar. Es ist deshalb ein Skandal, dass die reichen Länder seit 2010 ihre Hilfe für Bildung in armen Ländern um 10 Prozent oder 1,3 Milliarden US-Dollar gekürzt haben. Deutschland sollte hier ein Zeichen setzen und die angekündigten Steigerungen des Entwicklungsetats auch dafür nutzen, die weltweite Bildungsförderung um mindestens 100 Millionen Euro aufzustocken."
Die Mitgliedsorganisationen der Globalen Bildungskampagne in Deutschland: Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V., Don Bosco Missio, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Kindernothilfe e.V., Oxfam Deutschland e.V., Plan International Deutschland e.V., Save the Children Deutschland e.V., Deutsches Komitee für UNICEF e.V., Deutsche Welthungerhilfe e.V., World University Service - Deutsches Komitee e.V., World Vision Deutschland e.V.
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Die UNESCO stellt heute ihren Weltbildungsbericht Global Monitoring Report 2015: Education for All 2000-2015: Achievements and challenges vor. Sandra Dworack, Oxfam-Bildungsexpertin und Sprecherin der Globalen Bildungskampagne kommentiert:
"Viel zu oft entscheiden Armut, Wohnort, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit oder Behinderung darüber, welche Bildungschancen Menschen haben. Das Risiko, die Grundschule nicht beenden zu können, ist für Kinder aus sehr armen Familien heute fünf Mal höher als für solche aus sehr reichen. Auch auf weiterführenden Schulen und Universitäten sind die Chancen extrem ungleich verteilt, besonders arme, auf dem Land lebende Mädchen und Frauen werden ausgeschlossen. Dabei ist Bildung ein Schlüssel, um soziale Ungleichheit zu überwinden und ein Leben ohne Armut zu erreichen.
Diese schreiende Ungleichheit beim Bildungszugang muss ein Ende haben. Regierungen und Gebergemeinschaft tun nicht genug, um den schwächsten Gruppen gute öffentliche und gebührenfreie Bildung zugänglich zu machen. Stattdessen setzen sie vermehrt auf gewinnorientierte Anbieter und sogenannte low-cost private schools, die jedoch Ungleichheiten nur noch verstärken: Die Gebühren belasten arme Haushalte stark, und die Qualität ist fragwürdig. Arme Mädchen und Frauen sind meist die ersten, die wegen der Kosten auf ihre Bildungschancen verzichten müssen.
Wir müssen einen anderen Weg einschlagen und die gebührenfreien öffentlichen Bildungssysteme stärken. Das ist nur möglich, wenn der Staat die nötigen Finanzmittel dazu hat. Arme Länder müssen deshalb dringend ihre Steuersysteme ausbauen und die Einnahmen verstärkt in öffentliche Bildung investieren. Zudem brauchen sie die Unterstützung der reichen Länder. Denn laut UNESCO gibt es derzeit eine Finanzierungslücke von 22 Milliarden US-Dollar. Es ist deshalb ein Skandal, dass die reichen Länder seit 2010 ihre Hilfe für Bildung in armen Ländern um 10 Prozent oder 1,3 Milliarden US-Dollar gekürzt haben. Deutschland sollte hier ein Zeichen setzen und die angekündigten Steigerungen des Entwicklungsetats auch dafür nutzen, die weltweite Bildungsförderung um mindestens 100 Millionen Euro aufzustocken."
Die Mitgliedsorganisationen der Globalen Bildungskampagne in Deutschland: Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V., Don Bosco Missio, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Kindernothilfe e.V., Oxfam Deutschland e.V., Plan International Deutschland e.V., Save the Children Deutschland e.V., Deutsches Komitee für UNICEF e.V., Deutsche Welthungerhilfe e.V., World University Service - Deutsches Komitee e.V., World Vision Deutschland e.V.
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