23.04.2015 09:45 Uhr in Gesellschaft & Familie von Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Kirche St. Valentinus und Dionysius in Kiedrich
Kurzfassung: Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Kirche St. Valentinus und Dionysius in KiedrichWertvolle mittelalterliche Ausstattung für die WallfahrtEine freudige Nachricht für Paul Beiler von der Ka ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 23.04.2015] Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Kirche St. Valentinus und Dionysius in Kiedrich
Wertvolle mittelalterliche Ausstattung für die Wallfahrt
Eine freudige Nachricht für Paul Beiler von der Katholischen Kirchengemeinde St. Valentinus. Ihn erreicht in diesen Tagen ein Fördervertrag über 100.000 Euro für die Restaurierung mehrerer Altäre in der Kirche St. Valentinus und St. Dionysius in Kiedrich im Rheingau-Taunus-Kreis.
Die mittelalterliche Valentinus und Dionysius-Kirche dominiert den Ort Kiedrich am Südhang des Taunus im Rheingau, der erstmals in einer Urkunde des Erzbistums Mainz aus dem 10. Jahrhundert erwähnt wird. Die dreischiffige, niedrig gewölbte Hallenkirche wurde zwischen 1330 und 1380 als würdige Aufbewahrungsstätte für das Kopfreliquiar des heiligen Valentinus erbaut. Um 1410 kam der viergeschossige Turm über dem westlichen Mittelschiff hinzu. In diese Zeit fiel ebenfalls der Umbau der Westportalanlage. Gegen Ende des Jahrhunderts erweiterte man den Chor, vergrößerte das Mittelschiff und stockte die Seitenschiffe der stark besuchten Wallfahrtskirche auf.
Mit dem Bau der dem heiligen Erzengel Michael geweihten Totenkapelle mit dem erdgeschossigen Karner, dem Beinhaus, und der Heiltumskapelle im Obergeschoss wurde 1434 begonnen, erst zehn Jahre später wurde sie fertiggestellt. Dem rechteckigen Bau mit steilem Satteldach fügte man eine Außenkanzel für die großen Pilgerscharen an, die sich vor der als Schauseite ausgearbeiteten Nordseite versammelten.
Neben einer Vielzahl von Altären, Gemälden und Statuen haben sich im Inneren des Gotteshauses das Chorgestühl von 1490 und ein spätgotisches Laiengestühl von 1510 erhalten. Das ist nicht zuletzt dem Engagement des englischen Mäzen Baronet Sir John Sutton zu verdanken, der zwischen 1857 und 1876 eine Regotisierung des Kircheninneren initiierte. Dabei wurde auch das verlorengegangene Schmuckwerk der Orgel rekonstruiert und die Raumhülle restauriert. Der Lettner und das Sakralhäuschen wurden unter Verwendung mittelalterlicher Originalteile wiederaufgebaut. Sutton trug weitere mittelalterliche Ausstattungsstücke hinzu.
Die Kiedricher Kirche, deren erhaltene Innenausstattung die Bedeutung der Wallfahrtskirche widerspiegelt, gehört zu den über 160 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Hessen fördern konnte.
Ihre Ansprechpartnerin
Dr. Ursula Schirmer
Pressesprecherin
Tel.: 0228 9091-402
Fax: 0228 9091-409
schirmer(at) denkmalschutz.de
Wertvolle mittelalterliche Ausstattung für die Wallfahrt
Eine freudige Nachricht für Paul Beiler von der Katholischen Kirchengemeinde St. Valentinus. Ihn erreicht in diesen Tagen ein Fördervertrag über 100.000 Euro für die Restaurierung mehrerer Altäre in der Kirche St. Valentinus und St. Dionysius in Kiedrich im Rheingau-Taunus-Kreis.
Die mittelalterliche Valentinus und Dionysius-Kirche dominiert den Ort Kiedrich am Südhang des Taunus im Rheingau, der erstmals in einer Urkunde des Erzbistums Mainz aus dem 10. Jahrhundert erwähnt wird. Die dreischiffige, niedrig gewölbte Hallenkirche wurde zwischen 1330 und 1380 als würdige Aufbewahrungsstätte für das Kopfreliquiar des heiligen Valentinus erbaut. Um 1410 kam der viergeschossige Turm über dem westlichen Mittelschiff hinzu. In diese Zeit fiel ebenfalls der Umbau der Westportalanlage. Gegen Ende des Jahrhunderts erweiterte man den Chor, vergrößerte das Mittelschiff und stockte die Seitenschiffe der stark besuchten Wallfahrtskirche auf.
Mit dem Bau der dem heiligen Erzengel Michael geweihten Totenkapelle mit dem erdgeschossigen Karner, dem Beinhaus, und der Heiltumskapelle im Obergeschoss wurde 1434 begonnen, erst zehn Jahre später wurde sie fertiggestellt. Dem rechteckigen Bau mit steilem Satteldach fügte man eine Außenkanzel für die großen Pilgerscharen an, die sich vor der als Schauseite ausgearbeiteten Nordseite versammelten.
Neben einer Vielzahl von Altären, Gemälden und Statuen haben sich im Inneren des Gotteshauses das Chorgestühl von 1490 und ein spätgotisches Laiengestühl von 1510 erhalten. Das ist nicht zuletzt dem Engagement des englischen Mäzen Baronet Sir John Sutton zu verdanken, der zwischen 1857 und 1876 eine Regotisierung des Kircheninneren initiierte. Dabei wurde auch das verlorengegangene Schmuckwerk der Orgel rekonstruiert und die Raumhülle restauriert. Der Lettner und das Sakralhäuschen wurden unter Verwendung mittelalterlicher Originalteile wiederaufgebaut. Sutton trug weitere mittelalterliche Ausstattungsstücke hinzu.
Die Kiedricher Kirche, deren erhaltene Innenausstattung die Bedeutung der Wallfahrtskirche widerspiegelt, gehört zu den über 160 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Hessen fördern konnte.
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