21.05.2015 09:26 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Statistisches Bundesamt
Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2014: 6 Millionen Menschen wollen (mehr) Arbeit
Kurzfassung: Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2014: 6 Millionen Menschen wollen (mehr) ArbeitIm Jahr 2014 wünschten sich nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung rund 6 Millionen Menschen im Alter v ...
[Statistisches Bundesamt - 21.05.2015] Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2014: 6 Millionen Menschen wollen (mehr) Arbeit
Im Jahr 2014 wünschten sich nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung rund 6 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren Arbeit oder mehr Arbeitsstunden. Im Vergleich zum Vorjahr sank ihre Zahl um 336 000 Personen (- 5,3 %). Trotz der günstigen Entwicklung am Arbeitsmarkt bleibt somit weiterhin ein erhebliches Potenzial an Arbeitskräften ungenutzt.
Neben 2,1 Millionen Erwerbslosen setzte sich das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2014 aus 1,0 Millionen Personen in Stiller Reserve und insgesamt 2,9 Millionen Unterbeschäftigten zusammen. Im Vorjahresvergleich sanken sowohl die Zahl der Erwerbslosen (- 92 000) als auch die Stille Reserve (- 42 000) um gut 4 %. Die Zahl der Unterbeschäftigten hatte mit - 6,5 (- 202 000) jedoch den stärksten Anteil am Rückgang des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials.
Unterbeschäftigte sind Erwerbstätige, die den Wunsch nach zusätzlichen Arbeitsstunden haben und dafür auch zur Verfügung stehen. Im Jahr 2014 waren in Deutschland 7,3 % der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 74 Jahren nach eigenen Angaben unterbeschäftigt. 14,9 % der Teilzeitbeschäftigten und 4,4 % der Vollzeitbeschäftigten wünschten sich zusätzliche Arbeitsstunden. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass Unterbeschäftigte in Vollzeit ihre Arbeitszeit meist nur um wenige Stunden erhöhen wollen.
Den 2,9 Millionen Unterbeschäftigten standen knapp 1 Million Erwerbstätige gegenüber, die weniger arbeiten wollten. Diese insgesamt 915 000 Überbeschäftigten haben den Wunsch ihre Arbeitsstunden zu reduzieren und sind bereit, dafür ein entsprechend verringertes Einkommen hinzunehmen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Überbeschäftigten um 45 000 Personen erhöht.
Personen in Stiller Reserve haben überhaupt keine Arbeit, gelten nach den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation jedoch nicht als erwerbslos. Zur Stillen Reserve gehören Personen, die zwar Arbeit suchen, allerdings kurzfristig (innerhalb von zwei Wochen) für eine Arbeitsaufnahme nicht zur Verfügung stehen. Dazu zählen auch Personen, die aus verschiedenen Gründen aktuell keine Arbeit suchen, aber grundsätzlich gerne arbeiten würden und dafür auch verfügbar sind. Im Jahr 2014 machten 5,1 % der Nichterwerbspersonen im Alter von 15 bis 74 Jahren die Stille Reserve aus. Im Vorjahr lag der vergleichbare Anteil mit 5,2 % fast gleich hoch.
Während sich das gesamte ungenutzte Arbeitskräftepotenzial fast zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern zusammensetzt, gibt es bei den einzelnen Formen des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials teilweise deutliche Unterschiede. Am stärksten ausgeprägt sind diese bei der Unterbeschäftigung, wenn zusätzlich nach Vollzeit und Teilzeit differenziert wird. Unterbeschäftigung bei einer Vollzeittätigkeit ist - anders als die Unterbeschäftigung der Teilzeittätigen - auch im Jahr 2014 weiterhin eine Männerdomäne.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Martina Rengers
Telefon: +49 611 75 4271
Kontaktformular
Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2014: 6 Millionen Menschen wollen (mehr) Arbeit (PDF, 89 kB, Datei ist nicht barrierefrei)
Im Jahr 2014 wünschten sich nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung rund 6 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren Arbeit oder mehr Arbeitsstunden. Im Vergleich zum Vorjahr sank ihre Zahl um 336 000 Personen (- 5,3 %). Trotz der günstigen Entwicklung am Arbeitsmarkt bleibt somit weiterhin ein erhebliches Potenzial an Arbeitskräften ungenutzt.
Neben 2,1 Millionen Erwerbslosen setzte sich das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2014 aus 1,0 Millionen Personen in Stiller Reserve und insgesamt 2,9 Millionen Unterbeschäftigten zusammen. Im Vorjahresvergleich sanken sowohl die Zahl der Erwerbslosen (- 92 000) als auch die Stille Reserve (- 42 000) um gut 4 %. Die Zahl der Unterbeschäftigten hatte mit - 6,5 (- 202 000) jedoch den stärksten Anteil am Rückgang des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials.
Unterbeschäftigte sind Erwerbstätige, die den Wunsch nach zusätzlichen Arbeitsstunden haben und dafür auch zur Verfügung stehen. Im Jahr 2014 waren in Deutschland 7,3 % der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 74 Jahren nach eigenen Angaben unterbeschäftigt. 14,9 % der Teilzeitbeschäftigten und 4,4 % der Vollzeitbeschäftigten wünschten sich zusätzliche Arbeitsstunden. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass Unterbeschäftigte in Vollzeit ihre Arbeitszeit meist nur um wenige Stunden erhöhen wollen.
Den 2,9 Millionen Unterbeschäftigten standen knapp 1 Million Erwerbstätige gegenüber, die weniger arbeiten wollten. Diese insgesamt 915 000 Überbeschäftigten haben den Wunsch ihre Arbeitsstunden zu reduzieren und sind bereit, dafür ein entsprechend verringertes Einkommen hinzunehmen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Überbeschäftigten um 45 000 Personen erhöht.
Personen in Stiller Reserve haben überhaupt keine Arbeit, gelten nach den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation jedoch nicht als erwerbslos. Zur Stillen Reserve gehören Personen, die zwar Arbeit suchen, allerdings kurzfristig (innerhalb von zwei Wochen) für eine Arbeitsaufnahme nicht zur Verfügung stehen. Dazu zählen auch Personen, die aus verschiedenen Gründen aktuell keine Arbeit suchen, aber grundsätzlich gerne arbeiten würden und dafür auch verfügbar sind. Im Jahr 2014 machten 5,1 % der Nichterwerbspersonen im Alter von 15 bis 74 Jahren die Stille Reserve aus. Im Vorjahr lag der vergleichbare Anteil mit 5,2 % fast gleich hoch.
Während sich das gesamte ungenutzte Arbeitskräftepotenzial fast zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern zusammensetzt, gibt es bei den einzelnen Formen des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials teilweise deutliche Unterschiede. Am stärksten ausgeprägt sind diese bei der Unterbeschäftigung, wenn zusätzlich nach Vollzeit und Teilzeit differenziert wird. Unterbeschäftigung bei einer Vollzeittätigkeit ist - anders als die Unterbeschäftigung der Teilzeittätigen - auch im Jahr 2014 weiterhin eine Männerdomäne.
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