E-Shishas bei Jugendlichen in Deutschland weit verbreitet - Tabakkonsum geht zurück

Kurzfassung: E-Shishas bei Jugendlichen in Deutschland weit verbreitet - Tabakkonsum geht zurückZum Weltnichtrauchertag 2015: Neue Studienergebnisse der BZgAE-Shishas und E-Zigaretten sind in den Lebenswelten von ...
[Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) - 28.05.2015] E-Shishas bei Jugendlichen in Deutschland weit verbreitet - Tabakkonsum geht zurück

Zum Weltnichtrauchertag 2015: Neue Studienergebnisse der BZgA
E-Shishas und E-Zigaretten sind in den Lebenswelten von Jugendlichen präsent. Das zeigt eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Danach kennen neun von zehn Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren E-Zigaretten, 15 Prozent haben sie schon einmal ausprobiert. E-Shishas sind 73 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen ein Begriff. 21 Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben sie schon mindestens einmal konsumiert. E-Shishas, die meist bunt bedruckt und in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Mango, Apfel oder Bubble Gum erhältlich sind, spielen bei Jugendlichen somit eine größere Rolle als E-Zigaretten. Es greifen häufiger männliche Jugendliche zu E-Shishas im Vergleich zu gleichaltrigen Mädchen. Seit dem Jahr 2012 sind sowohl die Bekanntheit als auch das Ausprobieren von E-Zigaretten unter Jugendlichen gestiegen. Die Verbreitung von E-Shishas ist in der aktuellen Befragung zum ersten Mal erhoben worden, deshalb liegen hier keine Vergleichswerte vor.
"Rauchen ist mehr und mehr out. Die aktuellen Daten der BZgA-Studie zeigen jedoch auch, dass bunte, peppige E-Shishas und E-Zigaretten eine große Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche ausüben und diesen positiven Trend umkehren können", kommentiert die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, die Befragungsergebnisse. Sie bekräftigt ihre Forderung nach einem Verbot der Produkte: "Es war daher richtig, dass ich das Thema frühzeitig angesprochen habe. Meine Forderung, das Abgabe- und Rauchverbot im Jugendschutzgesetz, das aktuell nur für Tabakwaren gilt, auf alle elektronischen Produkte auszuweiten, hat die Bundesfamilienministerin aufgegriffen und bereits eine entsprechende Änderung des Jugendschutzgesetzes angekündigt. E-Zigaretten und E-Shishas sind alles andere als harmlos. Gerade die zum Teil kaum bekannten inhaltlichen Zusatzstoffe bergen große gesundheitliche Gefahren. Selbst krebserregende Inhaltsstoffe wurden in entsprechenden Produkten nachgewiesen."
Weniger rauchende Jugendliche in Deutschland
Die Zahl der Jugendlichen in Deutschland, die Tabakzigaretten rauchen, ist dagegen weiter gesunken. Im Jahr 2001 rauchten 27,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, aktuell sind es 9,7 Prozent - ein historischer Tiefstand. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen in dieser Altersgruppe, die noch nie in ihrem Leben geraucht haben, stieg im gleichen Zeitraum von 40,5 Prozent auf den bisherigen Höchstwert von 75,3 Prozent an. "Diese Zahlen sind ein Beleg für nachhaltige Präventionserfolge bei Jugendlichen. Der Trend zum Nichtrauchen ist ungebrochen", sagt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. "Trotz dieser erfreulichen Entwicklung ist das zunehmende Ausprobieren von E-Shishas und E-Zigaretten bei den Jüngeren für uns Anlass zur Besorgnis. In Deutschland gibt es rund 500.000 Jugendliche, die noch nie eine Tabakzigarette geraucht, aber bereits E-Produkte konsumiert haben. Das Ausprobieren der elektrischen Produkte birgt die Gefahr des Einstiegs zum Rauchen von Tabak. Auch aus diesem Grund gehören diese Produkte nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen."
Repräsentativbefragungen der BZgA zum Rauchverhalten von Jugendlichen
Die BZgA erhebt seit 1973 Daten zum Rauchverhalten von Jugendlichen und kann dadurch in diesem Bereich langfristige Entwicklungen und Trends überblicken. In der Erhebung von 2014 wurden im Rahmen einer erweiterten Telefonstichprobe erstmals auch Befragte über ihr Mobiltelefon kontaktiert, da zunehmend mehr Personen mobil erreichbar sind und sich damit die Repräsentativität der Befragung verbessern kann. Die so ermittelte Raucherquote für 12- bis 17-jährige Jugendliche ist mit 12,1 Prozent etwas höher als im Festnetz (9,7 Prozent), bestätigt aber ebenfalls den deutlichen Rückgang seit 2001. Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden für die Darstellung der Trends im Rauchverhalten weiterhin die Festnetzstichproben zugrunde gelegt. Mehr zu den methodischen Rahmenbedingungen der Studie sowie weitere Befragungsergebnisse finden Sie im Studien-Bericht unter www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention.
Jugendkampagne "rauchfrei"
Seit 2003 führt die BZgA ihre Präventionskampagne "rauchfrei" durch. Ziel ist es, Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren von den Vorteilen des Nichtrauchens zu überzeugen, so dass sie gar nicht erst mit dem Rauchen beginnen. Rauchenden Jugendlichen bietet sie zudem Ausstiegshilfen an, wie etwa das Online-Ausstiegsprogramm "rauchfrei". Außerdem stehen im Rahmen der Kampagne verschiedene Maßnahmen für den Einsatz im schulischen Bereich zur Verfügung. Um die positive Entwicklung beim Rückgang des Zigarettenkonsums Jugendlicher und junger Erwachsener weiter zu befördern, setzt die BZgA ihre Anstrengungen in der Tabakprävention fort. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund des Aufkommens neuer Produkte wie E-Zigaretten und E-Shishas, die die bisherigen Erfolge der Tabakprävention gefährden könnten.
Ein Infoblatt mit den zentralen Ergebnissen des Berichts finden Sie unter: http://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/
Den kompletten Bericht mit aktuellen Zahlen zum Rauchverhalten unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden Sie unter http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/

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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist seit 1967 zum gesundheitlichen Wohle der Bürgerinnen und Bürger tätig. In dieser Zeit haben sich die Themen der gesundheitlichen Aufklärung erweitert, ihre Methoden geändert, und neue Aufgaben sind hinzugekommen. Gleichzeitig sind auch die Anforderungen an eine erfolgreiche Gesundheitsförderung gestiegen. Diesen Veränderungen haben wir Rechnung getragen und auf der Grundlage unseres Gründungsauftrags aus dem Jahre 1967 eine Neubestimmung vorgenommen. In diesem Sinne räumen wir in Zukunft der Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen und von Qualitätssicherungsverfahren noch mehr Raum ein. Durch nationale und internationale Kooperation fördern wir verstärkt ein arbeitsteiliges Vorgehen, denn erst durch die konsequente Nutzung der Stärken vieler Partner können Synergieeffekte entstehen. Mittelfristig streben wir den Aufbau als Clearingstelle an, damit Aktivitäten und Ressourcen auf zentrale Gesundheitsprobleme konzentriert und die Effektivität und Effizienz der gesundheitlichen Aufklärung gestärkt werden.Unsere Aufklärungsmaßnahmen konzentrieren wir auf ausgewählte Teile der Bevölkerung. In der nächsten Zeit ist dies vor allem die Zielgruppe "Kinder und Jugendliche". Unsere Kompetenz sehen wir in der Entwicklung, Umsetzung und wissenschaftlichen Überprüfung von Aufklärungsstrategien zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Dazu bedarf es auch der Beteiligung zentraler Kooperationspartner. Gleichzeitig wollen wir mehr als bisher Bürgerinnen und Bürger über aktuelle gesundheitliche Themen von bundesweiter Bedeutung informieren. Unverändert wichtig bleibt die langfristige Umsetzung der gesetzlichen und bundespolitischen Aufträge in der Sucht- und Aids-Prävention wie auch in der Sexualaufklärung und Familienplanung.
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