Artenschutz - Hendricks: Nachfragesenkung ist Schlüssel im Kampf gegen Wilderei auf Elefanten und Nashörner

Kurzfassung: Artenschutz - Hendricks: Nachfragesenkung ist Schlüssel im Kampf gegen Wilderei auf Elefanten und NashörnerDas Bundesumweltministerium setzt im Kampf gegen Wilderei auf Elefanten und Nashörner vers ...
[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) - 01.06.2015] Artenschutz - Hendricks: Nachfragesenkung ist Schlüssel im Kampf gegen Wilderei auf Elefanten und Nashörner

Das Bundesumweltministerium setzt im Kampf gegen Wilderei auf Elefanten und Nashörner verstärkt auf Maßnahmen zur Reduzierung der Nachfrage. Neue Projekte etwa in China und Vietnam sollen dabei helfen, den Schwarzmarkt für Elfenbein und Nashornhorn dort auszutrocknen, wo die Nachfrage derzeit am größten ist. Insgesamt stellt das BMUB in diesem Jahr erstmals 3 Mio. Euro für den Kampf gegen Wilderei und illegalen Wildtierhandel in Afrika und Asien zur Ver-fügung.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Die Wilderei auf Elefanten, Nashörner und viele weitere Arten hat dramatische Ausmaße erreicht.
Diese Krise lässt sich nur lösen, wenn alle Staaten entlang der illegalen Handelskette zusammenarbeiten. Es reicht nicht, allein auf mehr Ranger in Afrika zu setzen. Wir müssen auch die Nachfrage in Asien reduzieren und so den Schwarzmarkt austrocknen. Ich bin froh, dass das Bundesumweltministerium erstmals bedeutende Mittel für diesen wichtigen Kampf einsetzen kann."
Mit Blick auf die Ankündigung Chinas, den Elfenbeinhandel streng kontrollieren und mög-licherweise einschränken zu wollen, sagte
Hendricks: "China ist womöglich der wichtigste Partner, um den dramatischen Ausverkauf der Artenvielfalt in Afrika zu stoppen. Ich freue mich daher über diese Zeichen einer ernsten Auseinandersetzung und ehrlichen Partnerschaft bei diesem wichtigen Thema."
2014 wurden in Afrika mehr als 20.000 Elefanten und über 2.000 seltene Nashörner von Wilderern erlegt. Das Elfenbein wird ebenso wie Nashornhorn nach Asien geschmuggelt, vor allem nach China, Thailand und Vietnam, wo die Nachfrage besonders hoch ist. Getrieben wer-den Wilderei und Handel von immensen Schwarzmarktpreisen. So lassen sich mit einem Kilogramm Nashornhorn bis zu 50.000 US-Dollar erzielen.
Ein Schwerpunkt der neuen Maßnahmen liegt daher auf der Nachfragereduzierung in Asien. So soll in China die Öffentlichkeit mit Kampagnen über die dramatischen Folgen des Elfenbeinkonsums aufgeklärt werden - und darüber, dass Stoßzähne nicht wie Milchzähne von selbst ausfallen. Unternehmen und Verbände sollen dabei unterstützt werden, neue Kodizes zu entwickeln, die Elfenbein in Gastgeschenken ausschließen.
Eine besonders relevante Zielgruppe sind auch die Exilchinesen in Afrika.
Ein weiteres Projekt richtet sich an Vietnam, das derzeit Hauptzielland für illegales Nashornhorn ist. Dabei sollen die vietnamesischen Behörden dabei unterstützt werden, ihren Artenschutzvollzug zu verbessern und über die geltenden Regeln zu informieren. Weitere Projekte sollen unter anderem dabei helfen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen asiatischen und afrikanischen Artenschutzbehörden zu verbessern.
Umgesetzt werden diese Projekte mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Mio. Euro im Rahmen des "Politikfeldübergreifenden Kooperationsfonds" in Partnerschaft mit dem Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ). Die übrigen 500.000 Euro gehen an den "African Elephant Fund", der vom UN-Umweltprogramm UNEP verwaltet wird. Aus diesem Fonds werden Projekte zum Elefantenschutz in Afrika finanziert.
Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China im Artenschutz hat sich über die vergangenen Jahre sehr positiv entwickelt. Am 21.5. hatten BMUB und das chinesische Forstmi-nisterium eine verstärkte Zusammenarbeit zur Umsetzung des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES vereinbart. In der vergangenen Woche hatte das chinesische Forstministerium angekündigt, den Elfenbeinhandel streng zu kontrollieren und möglicherweise ganz verbieten zu wollen.
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