Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz

Kurzfassung: Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für NaturschutzNeues Verbundvorhaben fördert die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz In drei repräsentativen Modellregionen wollen land ...
[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) - 05.06.2015] Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz

Neues Verbundvorhaben fördert die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz In drei repräsentativen Modellregionen wollen landwirtschaftliche Betriebe konkrete Naturschutzmaßnahmen umsetzen. Neben den Pilotprojekten im Rheinland, an der Mosel und im Münsterland soll auch eine berufsständisch getragene Naturschutzberatungsstelle aufgebaut werden:
Diese wirbt "von Bauern für Bauern" für die freiwillige Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen. Das Bundesumweltministerium fördert die vom Deutschen Bauernverband koordinierten Projekte in den nächsten sechs Jahren mit insgesamt 1,7 Mio. Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Das Besondere an diesem Vorhaben ist, dass es nicht auf den ökologischen Anbau ausgerichtet ist, wo schon wichtige Erfolge erzielt werden. Diese Projekte setzen gezielt bei der konventionellen landwirtschaftlichen Nutzung an. Immerhin werden 54 % der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt, davon fast 95 % in konventioneller Form. Damit hat die konventionelle Landwirtschaft einen maßgeblichen Einfluss auf den Zustand der Natur in unseren Agrarlandschaften. Hier brauchen wir dringend Verbesserungen." BfN-Präsidentin Beate Jessel: "Der Deutsche Bauernverband repräsentiert rund 300.000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland und ist daher für den Naturschutz bei der Umsetzung von Zielen der Nationalen Biodiversitätsstrategie in der Agrarlandschaft ein wichtiger strategischer Kooperationspartner. Ich hoffe sehr, dass es mit dem anspruchsvollen Vorhaben gelingt, freiwillige biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der Landwirtschaft nicht nur anzustoßen, sondern auch langfristig in die Praxis zu integrieren. Dabei sollen Ökosystemleistungen einbezogen und damit die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen im Blick behalten werden. Dies wäre ein großer Schritt zu einer nachhaltigen Landwirtschaft." Das Verbundprojekt mit einer Laufzeit von sechs Jahren wird vom Deutschen Bauernverband koordiniert. In drei Teilvorhaben findet die praktische Umsetzung von besonders beispielhaften Naturschutzmaßnahmen statt: Das Teilprojekt "Summendes Rheinland", das von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft umgesetzt wird, läuft bereits seit 2013 und zielt auf den Schutz von Bestäuberinsekten in der intensiv genutzten Agrarlandschaft des Rheinlands. Das Teilprojekt "Steillagenweinbau schafft Vielfalt" des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau beschäftigt sich mit biodiversitätsfördernden Maßnahmen im Steillagenweinbau an der Mosel. Das Teilprojekt "Energiepflanzenanbau und Biodiversität - Landwirte ackern zur Förderung der Biodiversität im Münsterland", umgesetzt von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, hat den naturverträglichen Energiepflanzenanbau in Westfalen als zentrales Thema.
Bei allen drei Teilprojekten wird immer auch die Übertragbarkeit in ähnliche Regionen angestrebt und erprobt. Ergänzend gibt es eine übergreifende Evaluation und Auswertung. Das Bundesamt für Naturschutz begleitet das Verbundprojekt als Bewilligungsbehörde.
Im Projekt werden die Maßnahmen auch hinsichtlich ihres ökonomischen Nutzens analysiert. Die Ökosystemleistungen, also die durch die Natur erbrachten Leistungen, werden im gesamten Projekt hervorgehoben und kommuniziert. Das Vorhaben leistet damit auch einen Beitrag zur Initiative Naturkapital Deutschland - TEEB DE.
Weitere Informationen zum Vorhaben "Lebendige Agrarlandschaften - Landwirte gestalten Vielfalt!" finden Sie unter:
http://www.biologischevielfalt.de/22644.html
Steillagenweinbau an der Mosel:
http://www.biologischevielfalt.de/22637.html
Energiepflanzenanbau im Münsterland:
http://www.biologischevielfalt.de/22874.html
"Summendes Rheinland":
http://www.biologischevielfalt.de/bp_pj_ackervielfalt.html
Hintergrund
Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt.
Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.
http://www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm_ueberblick.html
Naturkapital Deutschland - TEEB DE
Gemeinsam mit der EU-Kommission wurde im Rahmen der deutschen G8-Präsidentschaft 2007 die internationale Studie über "Die Ökonomie von Ökosystemen und Biodiversität" (TEEB) initiiert, um den wirtschaftlichen Nutzen der biologischen Vielfalt und die Kosten, die ihr Verlust verursacht, zu verdeutlichen. Im Rahmen des nationalen Folgevorhabens "Naturkapital Deutschland - TEEB DE" (2011-2017) ,gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des BMUB, werden eine Reihe von Berichten zur ökonomischen Bedeutung der Naturleistungen in Deutschland veröffentlicht.
http://www.naturkapital-teeb.de
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Weitere Informationen
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Zum Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums gehören drei Bundesämter mit zusammen mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: das Umweltbundesamt, das Bundesamt für Naturschutz sowie das Bundesamt für Strahlenschutz. Darüber hinaus wird das Ministerium in Form von Gutachten und Stellungnahmen von mehreren unabhängigen Sachverständigengremien beraten. Die wichtigsten Beratungsgremien sind der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen und der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen.
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