16.06.2015 17:02 Uhr in Gesellschaft & Familie von Auswärtiges Amt
Außenminister Steinmeier zum Tod von Harry Rowohlt
Kurzfassung: Außenminister Steinmeier zum Tod von Harry RowohltAus Anlass des Todes von Harry Rowohlt erklärte Außenminister Steinmeier heute (16. Juni):Mit Harry Rowohlt verlieren wir einen großen Menschenfre ...
[Auswärtiges Amt - 16.06.2015] Außenminister Steinmeier zum Tod von Harry Rowohlt
Aus Anlass des Todes von Harry Rowohlt erklärte Außenminister Steinmeier heute (16. Juni):
Mit Harry Rowohlt verlieren wir einen großen Menschenfreund, dessen Sinn für Komik und die Absurditäten des Lebens sich in seinem Leben und Wirken, seinen Übersetzungen und Lesungen widerspiegeln.
Es ist gerade dieser ihm eigene, geschärfte Blick für das Komische, das Skurrile und Abgründige irgendwo zwischen "Gut" und "Böse", mit dem Harry Rowohlt uns gelehrt hat: Nur mit Kinderaugen begreifen wir das Wesentliche, können wir erfassen, was Menschen bewegt und Verständnis für ihre Eigenheiten, ihre Träume und Traumata entwickeln. Harry Rowohlt beherrschte diese höchste Kunst: das Kind in jedem Menschen zu sehen und in jedem Kind einen Menschen. An ihm konnten wir sehen, was Erich Kästner einmal treffend und schön formuliert hat: "Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch."
Harry Rowohlts Übersetzungen von Kinderbüchern, von A.A. Milne bis Leo Lionni, haben Kindern deshalb etwas zugemutet - oder vielmehr zugetraut: in der Sprache und im Denken. Weil er selbst - im wohlverstandenen Sinne - ein Kind geblieben ist, verstand er, dass Kinderliteratur nicht anspruchslose Unterhaltung, sondern tiefgründiges Geschichtenerzählen ist.
Harry Rowohlt war aber auch ein Mensch, der auch die tiefen Abgründe dieser Welt kannte, wie zuletzt beim Kampf gegen seine unheilbare Krankheit.
Bevor ich ihn persönlich kennenlernte, hat mich über Jahre seine Stimme begleitet, wenn aus dem Kinderzimmer - wieder und wieder - seine Geschichten aus dem sechzig-Morgen-Wald zu hören waren. Und bewegt haben sie die Eltern nicht weniger als die Kinder. Noch länger begleitet hat mich seine Kolumne 'Pooh's Corner. Auch hier leuchtete immer wieder auf, was uns nun fehlen wird: Die Persönlichkeit und die Sprachkunst eines außergewöhnlichen Menschen voller Hintersinn und Genialität.
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Mit Harry Rowohlt verlieren wir einen großen Menschenfreund, dessen Sinn für Komik und die Absurditäten des Lebens sich in seinem Leben und Wirken, seinen Übersetzungen und Lesungen widerspiegeln.
Es ist gerade dieser ihm eigene, geschärfte Blick für das Komische, das Skurrile und Abgründige irgendwo zwischen "Gut" und "Böse", mit dem Harry Rowohlt uns gelehrt hat: Nur mit Kinderaugen begreifen wir das Wesentliche, können wir erfassen, was Menschen bewegt und Verständnis für ihre Eigenheiten, ihre Träume und Traumata entwickeln. Harry Rowohlt beherrschte diese höchste Kunst: das Kind in jedem Menschen zu sehen und in jedem Kind einen Menschen. An ihm konnten wir sehen, was Erich Kästner einmal treffend und schön formuliert hat: "Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch."
Harry Rowohlts Übersetzungen von Kinderbüchern, von A.A. Milne bis Leo Lionni, haben Kindern deshalb etwas zugemutet - oder vielmehr zugetraut: in der Sprache und im Denken. Weil er selbst - im wohlverstandenen Sinne - ein Kind geblieben ist, verstand er, dass Kinderliteratur nicht anspruchslose Unterhaltung, sondern tiefgründiges Geschichtenerzählen ist.
Harry Rowohlt war aber auch ein Mensch, der auch die tiefen Abgründe dieser Welt kannte, wie zuletzt beim Kampf gegen seine unheilbare Krankheit.
Bevor ich ihn persönlich kennenlernte, hat mich über Jahre seine Stimme begleitet, wenn aus dem Kinderzimmer - wieder und wieder - seine Geschichten aus dem sechzig-Morgen-Wald zu hören waren. Und bewegt haben sie die Eltern nicht weniger als die Kinder. Noch länger begleitet hat mich seine Kolumne 'Pooh's Corner. Auch hier leuchtete immer wieder auf, was uns nun fehlen wird: Die Persönlichkeit und die Sprachkunst eines außergewöhnlichen Menschen voller Hintersinn und Genialität.
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