19.06.2015 12:00 Uhr in Gesellschaft & Familie von Deutsches Komitee für UNICEF
Nepal zwei Monate nach dem Erdbeben
Kurzfassung: Nepal zwei Monate nach dem ErdbebenUNICEF: Gefahr für Kinderhandel gestiegenIn Nepal sind seit dem Erdbeben vor zwei Monaten laut UNICEF 245 Fälle von Kinderhandel und Abschiebungen von Kindern in W ...
[Deutsches Komitee für UNICEF - 19.06.2015] Nepal zwei Monate nach dem Erdbeben
UNICEF: Gefahr für Kinderhandel gestiegen
In Nepal sind seit dem Erdbeben vor zwei Monaten laut UNICEF 245 Fälle von Kinderhandel und Abschiebungen von Kindern in Waisenhäuser verhindert worden. Gemeinsam mit den Kinderschutzbehörden und Nichtregierungsorganisationen kämpft UNICEF dagegen, dass Familien aus Not ihre Kinder Menschenhändlern anvertrauen oder in Waisenhäuser geben.
"Der Verlust all ihrer Habe und die Verschlechterung der Lebensbedingungen macht es Menschenhändlern leicht, Eltern davon zu überzeugen, ihre Kinder aufzugeben. Sie versprechen den Familien, dass die Kinder zur Schule gehen, Nahrung und ein besseres Leben bekommen. Doch in Wirklichkeit werden sie am Ende oft ausgebeutet und missbraucht", sagt Tomoo Hozumi, Leiter von UNICEF Nepal.
Schon vor der Naturkatastrophe am 25. April war Kinderhandel ein Problem in Nepal. Tausende arme Kinder werden jedes Jahr nach Indien gebracht. Mädchen landen dort oft in der Prostitution oder werden als Dienstmädchen missbraucht.
Ein weiteres Problem ist die verbreitete Praxis, dass arme Eltern ihre Kinder in Waisenhäuser in Katmandu und Pokhara geben - in der Hoffnung, dass es ihnen dort besser gehe als zu Hause. Schätzungsweise 15.000 Kinder lebten vor dem Beben als "Waisen" in solchen Einrichtungen - die meisten von ihnen haben jedoch zumindest Vater oder Mutter. Es besteht die Gefahr, dass sie ausgebeutet, missbraucht oder über illegale Adoptionen ins Ausland gebracht werden. Internationale Adoptionen wurden deshalb nach dem Erdbeben durch die Regierung gestoppt.
UNICEF ist besorgt über einen regelrechten "Waisenhaus-Aktivismus". "In manchen Fällen werden Kinder bewusst von ihren Familien getrennt und in Waisenhäuser gebracht, um adoptionswillige Familien, zahlende freiwillige Helfer und Spender anzulocken", sagte Tomoo Hozumi. "Auch wenn das Engagement der Helfer vielfach gut gemeint ist, so ist ihnen oft nicht bewusst, dass dies trotzdem den Kindern schaden kann. Häufig werden Helfer auch nicht ausreichend überprüft."
UNICEF unterstützt die nepalesische Polizei bei der Einrichtung von Checkpoints im Land und arbeitet mit den nationalen Nichtregierungsorganisationen Maiti und Shakti Samuha zusammen, die zum Beispiel zusammen mit den Behörden Reisende an den Grenzen überprüfen und die Opfer versorgen. Durch Informationskampagnen wird die Bevölkerung vor Kinder- und Menschenhandel gewarnt.
UNICEF ruft weiter dringend zu Spenden für die Opfer des Erdbebens in Nepal auf:
UNICEF
Bank für Sozialwirtschaft Köln
Konto 300 000, BLZ 370 205 00
IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00
Stichwort: Erdbeben Nepal
Kontakt:
UNICEF Pressestelle
Rudi Tarneden
0221/93650-235, -315
Email presse@unicef.de
www.unicef.de
UNICEF: Gefahr für Kinderhandel gestiegen
In Nepal sind seit dem Erdbeben vor zwei Monaten laut UNICEF 245 Fälle von Kinderhandel und Abschiebungen von Kindern in Waisenhäuser verhindert worden. Gemeinsam mit den Kinderschutzbehörden und Nichtregierungsorganisationen kämpft UNICEF dagegen, dass Familien aus Not ihre Kinder Menschenhändlern anvertrauen oder in Waisenhäuser geben.
"Der Verlust all ihrer Habe und die Verschlechterung der Lebensbedingungen macht es Menschenhändlern leicht, Eltern davon zu überzeugen, ihre Kinder aufzugeben. Sie versprechen den Familien, dass die Kinder zur Schule gehen, Nahrung und ein besseres Leben bekommen. Doch in Wirklichkeit werden sie am Ende oft ausgebeutet und missbraucht", sagt Tomoo Hozumi, Leiter von UNICEF Nepal.
Schon vor der Naturkatastrophe am 25. April war Kinderhandel ein Problem in Nepal. Tausende arme Kinder werden jedes Jahr nach Indien gebracht. Mädchen landen dort oft in der Prostitution oder werden als Dienstmädchen missbraucht.
Ein weiteres Problem ist die verbreitete Praxis, dass arme Eltern ihre Kinder in Waisenhäuser in Katmandu und Pokhara geben - in der Hoffnung, dass es ihnen dort besser gehe als zu Hause. Schätzungsweise 15.000 Kinder lebten vor dem Beben als "Waisen" in solchen Einrichtungen - die meisten von ihnen haben jedoch zumindest Vater oder Mutter. Es besteht die Gefahr, dass sie ausgebeutet, missbraucht oder über illegale Adoptionen ins Ausland gebracht werden. Internationale Adoptionen wurden deshalb nach dem Erdbeben durch die Regierung gestoppt.
UNICEF ist besorgt über einen regelrechten "Waisenhaus-Aktivismus". "In manchen Fällen werden Kinder bewusst von ihren Familien getrennt und in Waisenhäuser gebracht, um adoptionswillige Familien, zahlende freiwillige Helfer und Spender anzulocken", sagte Tomoo Hozumi. "Auch wenn das Engagement der Helfer vielfach gut gemeint ist, so ist ihnen oft nicht bewusst, dass dies trotzdem den Kindern schaden kann. Häufig werden Helfer auch nicht ausreichend überprüft."
UNICEF unterstützt die nepalesische Polizei bei der Einrichtung von Checkpoints im Land und arbeitet mit den nationalen Nichtregierungsorganisationen Maiti und Shakti Samuha zusammen, die zum Beispiel zusammen mit den Behörden Reisende an den Grenzen überprüfen und die Opfer versorgen. Durch Informationskampagnen wird die Bevölkerung vor Kinder- und Menschenhandel gewarnt.
UNICEF ruft weiter dringend zu Spenden für die Opfer des Erdbebens in Nepal auf:
UNICEF
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