Jugendbauhütte hilft bei der Restaurierung des Künstlerhauses von Rolf Dietrich Schmidt in Aventoft

[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 25.06.2015] Jugendbauhütte hilft bei der Restaurierung des Künstlerhauses von Rolf Dietrich Schmidt in Aventoft

Ein kleines Gesamtkunstwerk
Am Montag, den 29. Juni 2015 beginnt mittags ein einwöchiges Praxis-Seminar der Jugendbauhütte Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Reetdachhaus, Fischerweg 6 in Aventoft. Fachlich angeleitet vom Reetdachdeckermeister John H. Hansen jr., dem Zimmermann Eric Janssen und begleitet von der Architektin Birgid Busse und Ute Watermann von der Unteren Denkmalbehörde wird der kleine Stall auf dem Grundstück des Künstlers Rolf Dieterich Schmidt restauriert. Das Dach benötigt einen neuen Dachstuhl und wird nach dessen Fertigstellung von den Jugendlichen mit Reet eingedeckt. Zugleich werden die Fenster überarbeitet und eine neue Holztür gezimmert. Des Weiteren sind kleinere Arbeiten am Haus vorgesehen, wie die Aufarbeitung der Fenster und Ausbesserungen am Außenmauerwerk.
Das Haus im Fischerweg 6 im nordfriesischen Aventoft zählt zu den ältesten Bauten des nahe der deutsch-dänischen Grenze gelegenen Ortes. 1676 erbaut, wurde das damals als Schulhaus genutzte Gebäude im 18. Jahrhundert vergrößert. Später diente der langgestreckte Rotsteinbau mit landestypischem Reetdach bis 1953 als Wohnhaus der Küsterfamilie. In den 1970er Jahren gestalteten Ruth und Rolf Schmidt hier ihr kleines Paradies in Aventoft. In jahrelanger Arbeit stellte das Ehepaar das Reetdachhaus liebevoll wieder her und richtete im Dachgeschoss ein Atelier ein, wo Schmidt einige seiner farbenfrohen Gemälde schuf. 2009 wurde das ehemalige Küsterhaus mit dem Nebengebäude unter Denkmalschutz gestellt. Dabei blieb die Einrichtung des Sommerhauses unverändert erhalten. Die Innengestaltung vermittelt recht eindrücklich den Stil der 1970er Jahre. Das Interieur mit Wohnbereich und Künstleratelier bildet in seiner Schlichtheit und Farbgestaltung die perfekte Ergänzung zu den einfachen, klaren Formen des traditionellen Reetdachhauses. Gemeinsam mit den Bildern, Skulpturen und Zeichnungen des Künstlers verbinden sich diese Elemente zu einem kleinen Gesamtkunstwerk.
Die Jugendbauhütte Lübeck ist ein Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Jugendbauhütte in der Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) bietet jungen Menschen seit 2011 die Möglichkeit, ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege zu leisten. Die Jugendbauhütten der DSD ermöglichen jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren an 13 Standorten bundesweit einen Einblick in verschiedene Gewerke und denkmalrelevante Berufe. Neben der praktischen Arbeit werden in sechs Wochenseminaren die berufsspezifischen theoretischen Kenntnisse vermittelt. So erhalten die jungen Leute auch die Möglichkeit, sich über ihre beruflichen Neigungen und Fähigkeiten Klarheit zu verschaffen.
Die Rolf Dietrich Schmidt-Stiftung ist eine von über 220 Treuhandstiftungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Sie wurde 2009 von Ruth Schmidt-Hilbert, der Witwe des Künstlers, errichtet, um das Haus Fischerweg 6 im nordfriesischen Aventoft dauerhaft in seiner Art zu bewahren und um an den Künstler zu erinnern. Zu besonderen Anlässen soll das Atelier künftig öffentlich zu besichtigen sein. Die Treuhandstiftungen der DSD sind Pflegeversicherungen für Denkmale, die sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem effektiven Förderinstrument entwickelt haben, das aus der deutschen Denkmallandschaft nicht mehr wegzudenken ist.
DSD Rolf Dietrich Schmidt Stiftung:
Commerzbank-Konto. DE03380101111027758283, BIC: ESSEDE5F380
(Verwendungszweck: "Spende" bzw. "Zustiftung" bitte angeben).

Weitere Informationen:
Jugendbauhütten der DSD:
Dr. Ivalu Vesely
Leiterin der Jugendbauhütte Lübeck
Parade 2
23552 Lübeck
Tel.: 0451-209-40050
Fax: 0451-209-40054
Email: Fsj.denkmal.hl(at)ijgd.de.
Rolf Dietrich Schmidt-Stiftung in der DSD und Künstlerhaus:
Heike Kühn
Stifter-Service Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Schlegelstraße 1
53113 Bonn
Tel.: 0228 / 90 91- 213
heike.kuehn@denkmalschutz.de.