Euroanleihe - Keine gute Idee
- Pressemitteilung der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), 13.12.2010
Pressemitteilung vom: 13.12.2010 von der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) aus Köln
Kurzfassung: Auf der Suche nach einem Rettungskonzept für den Euro fordern einige Europäer nunmehr Anleihen, für die die Euroländer gemeinsam haften. Damit würden Länder mit einem wackeligen Staatshaushalt auch noch belohnt. Zahlen müssten ausgerechnet ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 13.12.2010] Euroanleihe - Keine gute Idee
Auf der Suche nach einem Rettungskonzept für den Euro fordern einige Europäer nunmehr Anleihen, für die die Euroländer gemeinsam haften. Damit würden Länder mit einem wackeligen Staatshaushalt auch noch belohnt. Zahlen müssten ausgerechnet jene Mitglieder der Eurozone, die selbst solide gewirtschaftet haben. Fehlanreize würden dann zum Prinzip erhoben, was die Vertragsgrundlagen für die Einführung des Euro auf den Kopf stellt.
Ein kurzer Blick zurück: Die Finanzkrise war deshalb so schlimm, weil Investoren unvorsichtig Kredite vergaben und dabei stillschweigend – und größtenteils auch zu Recht – darauf hofften, dass denen, die ihre Schulden nicht aus eigener Kraft bedienen können, von Dritten geholfen wird. Auch aus diesem Grund haben internationale Investoren Griechenland lange zu sehr niedrigen Zinsen Kredite gegeben. Die Investoren spekulierten auf die europäische Solidarität und ignorierten die sogenannte No-Bail-Out-Klausel, ohne die Deutschland den Maastricht-Vertrag kaum akzeptiert hätte. Jene verbietet eigentlich die Kollektivierung von Schulden. Jetzt Euroanleihen – außerhalb des Europäischen Stabilitätsfonds – auszugeben hieße, diese Fehlentwicklung zum Prinzip zu erheben.
Die Bundesregierung verweist zu Recht darauf, dass Länder mit einer souveränen Wirtschaftspolitik auch souverän genug sein müssen, ihre Schulden selbst zu verantworten. Die Deutschen haben die D-Mark nur gegen den Euro getauscht, weil sie davon ausgingen, dass sie nicht für andere, die dasselbe Zahlungsmittel nutzen, geradestehen müssen. Mit einer Euroanleihe würde dieses Prinzip auf den Kopf gestellt.
Ansprechpartner
PD Dr. Manfred Jäger-Ambrozewicz
Telefon: 0221 4981-626
Auf der Suche nach einem Rettungskonzept für den Euro fordern einige Europäer nunmehr Anleihen, für die die Euroländer gemeinsam haften. Damit würden Länder mit einem wackeligen Staatshaushalt auch noch belohnt. Zahlen müssten ausgerechnet jene Mitglieder der Eurozone, die selbst solide gewirtschaftet haben. Fehlanreize würden dann zum Prinzip erhoben, was die Vertragsgrundlagen für die Einführung des Euro auf den Kopf stellt.
Ein kurzer Blick zurück: Die Finanzkrise war deshalb so schlimm, weil Investoren unvorsichtig Kredite vergaben und dabei stillschweigend – und größtenteils auch zu Recht – darauf hofften, dass denen, die ihre Schulden nicht aus eigener Kraft bedienen können, von Dritten geholfen wird. Auch aus diesem Grund haben internationale Investoren Griechenland lange zu sehr niedrigen Zinsen Kredite gegeben. Die Investoren spekulierten auf die europäische Solidarität und ignorierten die sogenannte No-Bail-Out-Klausel, ohne die Deutschland den Maastricht-Vertrag kaum akzeptiert hätte. Jene verbietet eigentlich die Kollektivierung von Schulden. Jetzt Euroanleihen – außerhalb des Europäischen Stabilitätsfonds – auszugeben hieße, diese Fehlentwicklung zum Prinzip zu erheben.
Die Bundesregierung verweist zu Recht darauf, dass Länder mit einer souveränen Wirtschaftspolitik auch souverän genug sein müssen, ihre Schulden selbst zu verantworten. Die Deutschen haben die D-Mark nur gegen den Euro getauscht, weil sie davon ausgingen, dass sie nicht für andere, die dasselbe Zahlungsmittel nutzen, geradestehen müssen. Mit einer Euroanleihe würde dieses Prinzip auf den Kopf gestellt.
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Über Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln):
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Wir vertreten eine klare marktwirtschaftliche Position. Es ist unser Auftrag, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit zu festigen und zu verbessern. Wir analysieren Fakten, zeigen Trends, ergründen Zusammenhänge – über die wir die Öffentlichkeit auf vielfältige Weise informieren.
Wir forschen nicht im Elfenbeinturm: Unsere Erkenntnisse sollen Diskussionen anstoßen. Unsere Ergebnisse helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Als Anwalt marktwirtschaftlicher Prinzipien entwerfen wir für die deutsche Volkswirtschaft und die Wirtschaftspolitik die bestmöglichen Strategien und fordern und fördern deren Umsetzung.
Firmenkontakt:
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