15.07.2015 10:22 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund e.V.
Schlachtabfall? Deutscher Tierschutzbund startet Kampagne gegen die Schlachtung trächtiger Rinder
Kurzfassung: Schlachtabfall? Deutscher Tierschutzbund startet Kampagne gegen die Schlachtung trächtiger RinderJedes Jahr werden allein in Deutschland über eine Million Milchkühe geschlachtet. Wissenschaftlichen ...
[Deutscher Tierschutzbund e.V. - 15.07.2015] Schlachtabfall? Deutscher Tierschutzbund startet Kampagne gegen die Schlachtung trächtiger Rinder
Jedes Jahr werden allein in Deutschland über eine Million Milchkühe geschlachtet. Wissenschaftlichen Studien zufolge ist davon auszugehen, dass circa zehn Prozent der Tiere trächtig waren. Sind es bereits lebensfähige Kälbchen, ersticken sie nach der Betäubung des Muttertieres in der Gebärmutter elendig und werden mit ihr oft unbemerkt als Müll entsorgt. Diese Missstände dokumentiert ganz aktuell der gestrige Beitrag von Report Mainz. Der Deutsche Tierschutzbund fordert schon länger verpflichtende Trächtigkeitsuntersuchungen unmittelbar vor dem Transport zum Schlachthof gemeinsam mit einem Schlachtungsverbot trächtiger Tiere und startet daher die Kampagne "Schlachtabfall?". Klar ist aber auch, dass dies dringend erforderliche Verbesserungen in der Milchkuhhaltung voraussetzt, die nur durch höhere Preise garantiert werden können - Milch und andere tierische Lebensmittel sind immer noch zu billig. Um mehr Tierschutz garantieren zu können, müssen die Verbraucher daher bereit sein, einen fairen Preis zu akzeptieren und zu zahlen.
"Der Tod tausender lebensfähiger Kälbchen kann und muss durch verpflichtende Trächtigkeitsuntersuchungen schon beim Landwirt verhindert werden. Milchkühe werden zunehmend aus wirtschaftlichen Gründen aufgrund beginnender Krankheitsgeschehen oder einem Leistungsabfall zum Schlachthof transportiert. Trächtigkeiten werden dabei bewusst in Kauf genommen. Auch vor diesem Hintergrund müssen Politik und Handel den Rahmen schaffen, damit Landwirte, die in mehr Tierschutz investieren wollen, nicht durch die harte Preispolitik benachteiligt werden - Denn Tierschutz kostet nun mal Geld", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Mit unserer Kampagne möchten wir den Verbraucher über diese Missstände informieren, die vor allem durch die ruinöse Billigpreispolitik des Handels vorangetrieben werden. Gemeinsam mit über 750 Mitgliedsvereinen werden wir unser neues Kampagnenmotiv streuen und somit den Druck auf die Politik und den Handel erhöhen", so Schröder.
Was kann getan werden?
Neben einer verpflichtenden Trächtigkeitsuntersuchung vor dem Transport fordert der Verband ein nationales und EU-weites Schlachtverbot für trächtige Tiere. Bislang sind weder für den Schutz des Muttertieres noch für den Fötus ausreichende Gesetze vorhanden. Allein der Transport von hochträchtigen Tieren ist verboten, nicht die Schlachtung selbst. Trotz allem gelangt der Großteil der Tiere hochträchtig auf den Schlachthof. Auch Geburten sind auf dem Transporter oder Schlachthof kein Einzelfall. Eine Qual für Kuh und Kalb und der sichere Tod für beide, weil kein Tier den Schlachthof lebend verlassen darf.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Deutschland
Telefon: (0228) 60 49 60
Telefax: (0228) 60 49 640
Mail: presse@tierschutzbund.de
URL: http://www.tierschutzbund.de/
Jedes Jahr werden allein in Deutschland über eine Million Milchkühe geschlachtet. Wissenschaftlichen Studien zufolge ist davon auszugehen, dass circa zehn Prozent der Tiere trächtig waren. Sind es bereits lebensfähige Kälbchen, ersticken sie nach der Betäubung des Muttertieres in der Gebärmutter elendig und werden mit ihr oft unbemerkt als Müll entsorgt. Diese Missstände dokumentiert ganz aktuell der gestrige Beitrag von Report Mainz. Der Deutsche Tierschutzbund fordert schon länger verpflichtende Trächtigkeitsuntersuchungen unmittelbar vor dem Transport zum Schlachthof gemeinsam mit einem Schlachtungsverbot trächtiger Tiere und startet daher die Kampagne "Schlachtabfall?". Klar ist aber auch, dass dies dringend erforderliche Verbesserungen in der Milchkuhhaltung voraussetzt, die nur durch höhere Preise garantiert werden können - Milch und andere tierische Lebensmittel sind immer noch zu billig. Um mehr Tierschutz garantieren zu können, müssen die Verbraucher daher bereit sein, einen fairen Preis zu akzeptieren und zu zahlen.
"Der Tod tausender lebensfähiger Kälbchen kann und muss durch verpflichtende Trächtigkeitsuntersuchungen schon beim Landwirt verhindert werden. Milchkühe werden zunehmend aus wirtschaftlichen Gründen aufgrund beginnender Krankheitsgeschehen oder einem Leistungsabfall zum Schlachthof transportiert. Trächtigkeiten werden dabei bewusst in Kauf genommen. Auch vor diesem Hintergrund müssen Politik und Handel den Rahmen schaffen, damit Landwirte, die in mehr Tierschutz investieren wollen, nicht durch die harte Preispolitik benachteiligt werden - Denn Tierschutz kostet nun mal Geld", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Mit unserer Kampagne möchten wir den Verbraucher über diese Missstände informieren, die vor allem durch die ruinöse Billigpreispolitik des Handels vorangetrieben werden. Gemeinsam mit über 750 Mitgliedsvereinen werden wir unser neues Kampagnenmotiv streuen und somit den Druck auf die Politik und den Handel erhöhen", so Schröder.
Was kann getan werden?
Neben einer verpflichtenden Trächtigkeitsuntersuchung vor dem Transport fordert der Verband ein nationales und EU-weites Schlachtverbot für trächtige Tiere. Bislang sind weder für den Schutz des Muttertieres noch für den Fötus ausreichende Gesetze vorhanden. Allein der Transport von hochträchtigen Tieren ist verboten, nicht die Schlachtung selbst. Trotz allem gelangt der Großteil der Tiere hochträchtig auf den Schlachthof. Auch Geburten sind auf dem Transporter oder Schlachthof kein Einzelfall. Eine Qual für Kuh und Kalb und der sichere Tod für beide, weil kein Tier den Schlachthof lebend verlassen darf.
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, 53115 Bonn, Deutschland
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