15.07.2015 10:21 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Abteikirche in Amorbach wird wiedereröffnet
Kurzfassung: Abteikirche in Amorbach wird wiedereröffnetRokokokirche mit berühmter OrgelAm Samstag, den 18. Juli 2015 um 11.00 Uhr wird die Abteikirche in Amorbach mit einem Festgottesdienst feierlich wiedererö ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 15.07.2015] Abteikirche in Amorbach wird wiedereröffnet
Rokokokirche mit berühmter Orgel
Am Samstag, den 18. Juli 2015 um 11.00 Uhr wird die Abteikirche in Amorbach mit einem Festgottesdienst feierlich wiedereröffnet. Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm hält die Festpredigt. Gefeiert wird mit der Messe in F-Dur von Roman Hofstetter, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Mönch und Priester in Amorbach war. Es musiziert der Kammerchor der Aschaffenburger Kantorei und das Bachkollegium Aschaffenburg unter der Leitung von Kammermusikdirektor Christoph Emanuel Seitz. Anschließend findet ein Empfang im "Grünen Saal"" des Schlosses statt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die für die Instandsetzung des Chors, der Vierung, des Dachreiters und des ersten Drittels des Hauptschiffs dank der Lotterie GlücksSpirale 150.000 Euro zur Verfügung stellen konnte, wird durch ihren Ortskurator Fränkische Stadtbaumeister, Reinhold Schöpf, beim Festakt vertreten.
1802 erhielt Carl Friedrich Wilhelm Fürst zu Leiningen die Klosteranlage in Amorbach als Entschädigung für abgetretene linksrheinische Gebiete. Im Jahr darauf wurde das dortige Benediktinerkloster aufgehoben. Die zu den bedeutendsten Raumschöpfungen des süddeutschen Rokoko zählende Abteikirche diente dem protestantischen Herrscher fortan als Hofkirche. Nur sechzig Jahre zuvor, zwischen 1742 und 1745, hatte man die vorhandene dreischiffige Basilika des Vorgängerbaus mit der idealen kreuzförmigen Grundrissvorstellung des Barock kombiniert. Seither führt die doppelläufige Freitreppe mit Pfeilerbalustraden und Statuen auf die Barockfassade zu. Die schmuckreiche Doppelturmfront der Pfeilerbasilika stammt im Kern noch aus dem frühen 12. Jahrhundert. Tonnen-Stichkappengewölbe überfangen Langhaus und Chor, die Vierung ein Kuppelgewölbe. Die bewegten Stukkaturen der Wessobrunner Künstler aus der Blütezeit des Rokoko stellen in Mittelschiff und Chor Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt dar, in den Querschiffen Bilder der Kirchenpatrone und in den Seitenschiffen Anspielungen auf den Amorbacher Heiligenkalender. Die weit über die Region hinaus bekannte Orgel erbauten die Brüder Johann Philipp aus dem Hunsrück und Johann Heinrich Stumm 1782. Sie wurde ein Jahrhundert später von der Firma Steinmeyer erweitert und ist heute eine der wichtigsten authentisch erhaltenen historischen Orgeln im deutschen Sprachraum.
Eine mangelhafte Dachentwässerung führte zu Schäden an Dach und Außenwandkonstruktionen. Es traten Risse auf. In der Sakristei und am Choranbau bestand sogar Einsturzgefahr. Die Amorbacher Benediktinerabtei, für deren Erhalt Eigentümer und Entschädigungsfonds erhebliche Mittel eingebracht haben, gehört zu den über 300 Projekten, die die Spenden sammelnde private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Ihre Ansprechpartnerin
Dr. Ursula Schirmer
Pressesprecherin
Tel.: 0228 9091-402
Fax: 0228 9091-409
schirmer(at) denkmalschutz.de
Rokokokirche mit berühmter Orgel
Am Samstag, den 18. Juli 2015 um 11.00 Uhr wird die Abteikirche in Amorbach mit einem Festgottesdienst feierlich wiedereröffnet. Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm hält die Festpredigt. Gefeiert wird mit der Messe in F-Dur von Roman Hofstetter, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Mönch und Priester in Amorbach war. Es musiziert der Kammerchor der Aschaffenburger Kantorei und das Bachkollegium Aschaffenburg unter der Leitung von Kammermusikdirektor Christoph Emanuel Seitz. Anschließend findet ein Empfang im "Grünen Saal"" des Schlosses statt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die für die Instandsetzung des Chors, der Vierung, des Dachreiters und des ersten Drittels des Hauptschiffs dank der Lotterie GlücksSpirale 150.000 Euro zur Verfügung stellen konnte, wird durch ihren Ortskurator Fränkische Stadtbaumeister, Reinhold Schöpf, beim Festakt vertreten.
1802 erhielt Carl Friedrich Wilhelm Fürst zu Leiningen die Klosteranlage in Amorbach als Entschädigung für abgetretene linksrheinische Gebiete. Im Jahr darauf wurde das dortige Benediktinerkloster aufgehoben. Die zu den bedeutendsten Raumschöpfungen des süddeutschen Rokoko zählende Abteikirche diente dem protestantischen Herrscher fortan als Hofkirche. Nur sechzig Jahre zuvor, zwischen 1742 und 1745, hatte man die vorhandene dreischiffige Basilika des Vorgängerbaus mit der idealen kreuzförmigen Grundrissvorstellung des Barock kombiniert. Seither führt die doppelläufige Freitreppe mit Pfeilerbalustraden und Statuen auf die Barockfassade zu. Die schmuckreiche Doppelturmfront der Pfeilerbasilika stammt im Kern noch aus dem frühen 12. Jahrhundert. Tonnen-Stichkappengewölbe überfangen Langhaus und Chor, die Vierung ein Kuppelgewölbe. Die bewegten Stukkaturen der Wessobrunner Künstler aus der Blütezeit des Rokoko stellen in Mittelschiff und Chor Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt dar, in den Querschiffen Bilder der Kirchenpatrone und in den Seitenschiffen Anspielungen auf den Amorbacher Heiligenkalender. Die weit über die Region hinaus bekannte Orgel erbauten die Brüder Johann Philipp aus dem Hunsrück und Johann Heinrich Stumm 1782. Sie wurde ein Jahrhundert später von der Firma Steinmeyer erweitert und ist heute eine der wichtigsten authentisch erhaltenen historischen Orgeln im deutschen Sprachraum.
Eine mangelhafte Dachentwässerung führte zu Schäden an Dach und Außenwandkonstruktionen. Es traten Risse auf. In der Sakristei und am Choranbau bestand sogar Einsturzgefahr. Die Amorbacher Benediktinerabtei, für deren Erhalt Eigentümer und Entschädigungsfonds erhebliche Mittel eingebracht haben, gehört zu den über 300 Projekten, die die Spenden sammelnde private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
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