21.07.2015 16:44 Uhr in Energie & Umwelt von Greenpeace e.V.

Greenpeace-Messungen: Radioaktivität weiter auf gefährlich hohem Niveau

Kurzfassung: Greenpeace-Messungen: Radioaktivität weiter auf gefährlich hohem NiveauJapans Regierung will Tausende in verstrahlte Gebiete um Fukushima zurück zwingenDie japanische Regierung plant Tausende Mensc ...
[Greenpeace e.V. - 21.07.2015] Greenpeace-Messungen: Radioaktivität weiter auf gefährlich hohem Niveau

Japans Regierung will Tausende in verstrahlte Gebiete um Fukushima zurück zwingen
Die japanische Regierung plant Tausende Menschen in die Umgebung von Fukushima zurückzuzwingen, obwohl diese noch immer stark verstrahlt ist. Die Radioaktivität im etwa 30 Kilometer von Fukushima entfernten Distrikt Iitate ist auch vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe teilweise noch so hoch, dass eine Rückkehr der Menschen in ihre Häuser nicht zu verantworten ist. Dies ergaben Messungen der unabhängigen Umweltschutzorganisation Greenpeace.
Zuvor hatte die Regierung beschlossen, Kompensationszahlungen für die Opfer des Atomunfalls bis 2018 auslaufen zu lassen, wodurch viele gezwungen wären, in ihre alten Häuser zurückzukehren. "Die Regierung verurteilt Tausende von Menschen zu einem Leben auf gefährlich verstrahltem Gebiet", so Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital.
Greenpeace hat in den vergangenen Wochen in Iitate mit einem Expertenteam Radioaktivitätsmessungen durchgeführt. Dabei wurden nicht nur in den Wäldern der Region, sondern auch auf angeblich bereits gesäuberten Flächen neben Häusern und Straßen weiterhin gefährlich überhöhte Werte festgestellt. Auf dekontaminierten Feldern hatte das Team Werte gemessen, die einer jährlichen Dosis von mehr als 10mSv entsprechen. "Das ist das Zehnfache des international zulässigen Grenzwerts", so Smital. "Fünf Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe galt für die 30-Kilometer-Zone die Hälfte des Werts, den wir jetzt in Iitate gemessen haben - und in die Sperrzone dürfen die Menschen noch immer nicht zurück."
Dekontaminations-Politik der Regierung gescheitert
Japans Regierung hatte Mitte Juni angekündigt, die Evakuierungsorder im März 2017 auslaufen zu lassen. Dies würde bedeuten, dass Tausende Opfer der Fukushima-Katastrophe bis 2018 die ohnehin niedrigen Kompensationszahlungen verlieren. Ohne Kompensation aber werden Menschen mit begrenzten finanziellen Mitteln in ihre verseuchten Häuser zurückziehen müssen. In den vergangenen Jahren hat Premierminister Shinzo Abe Zehntausende Arbeiter eingesetzt, um die Region um Fukushima mit aufwendigen Erdarbeiten zu dekontaminieren. Die jüngsten Greenpeace-Messungen zeigen, dass dieser Versuch gescheitert ist. Die weitläufigen Wälder und Hügel Iitates bergen noch immer große Mengen Radioaktivität, die mit jedem Regen erneut auf die Felder und Wiesen der Region ausgewaschen werden. "Diese Sisyphusarbeit wird auch in Hunderten von Jahren noch nicht abgeschlossen sein", so Smital. "Die Wahrheit ist: Diese Gegend lässt sich nicht dekontaminieren."
Die Messungen belegen, dass die japanische Regierung außerstande ist, wieder sichere Lebensbedingungen in den verseuchten Gebieten herzustellen. Greenpeace fordert eine sofortige Rücknahme der Beschlüsse, mit denen viele Menschen in stark radioaktiv-belastete Gebiete gezwungen werden.

Pressekontakt
Pressesprecher
Gregor Kessler
Gregor.Kessler@greenpeace.de
Phone:040 306 18 -338
Weitere Informationen
Greenpeace e.V.
Greenpeace e.V. Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebensgrundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen durchzusetzen. Greenpeace ist überparteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und Industrie. Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt.Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.
Greenpeace e.V.,
, 20457 Hamburg, Deutschland
Tel.: ;
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Greenpeace e.V.

20457 Hamburg
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
Fax:
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/127095

https://www.prmaximus.de/pressefach/greenpeace-e.v.-pressefach.html
Die Pressemeldung "Greenpeace-Messungen: Radioaktivität weiter auf gefährlich hohem Niveau" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Greenpeace-Messungen: Radioaktivität weiter auf gefährlich hohem Niveau" ist Greenpeace e.V., vertreten durch .