Laser beim Zahnarzt: Licht statt Bohrer

Laser beim Zahnarzt: Licht statt Bohrer
Kurzfassung: Allein das Geräusch löst bei manchen Menschen regelrechte Angstzustände aus: Der Bohrer beim Zahnarzt. Doch das muss dank moderner Zahnmedizin nicht mehr sein.
[Zahnarztpraxis dental total - 27.07.2015] Der Laser hat in der modernen Zahnmedizin viele Einsatzgebiete. Zum Beispiel bei der Wurzelkanalbehandlung oder bei der Reinigung von Zahnfleischtaschen (Parodontitistherapie). Auch zur Beschleunigung von Abheilungsvorgängen bei Lippenherpes oder OP-Narben (Biostimulation) sowie bei Operationen (Desinfektion der Wunde) und bei der Kariesbehandlung findet der Laser seine Anwendung.

Ein Laserstrahl ist gebündeltes, sehr energiereiches Licht. Da die Strahlen parallel und phasengleich laufen, wird punktgenau sehr viel Energie abgegeben. Dadurch wird eine nahezu vollständige Keimabtötung in eigentlich schlecht zugänglichen Bereichen erzielt. Nicht beseitigte Bakterien würden sonst später zu erneuten Infektionen (Rezidiven) führen.

Nicht nur in der Zahnmedizin zählt die Lasertechnik zu den modernen Behandlungsmethoden, auch in der Dermatologie und der Augenheilkunde hat sie sich bereits durchgesetzt.

Kariesbehandlung mit Laser

Bei der Behandlung von Karies wird Laser als Ersatz für den Bohrer verwendet. Denn die viele Energie des Lasers kann zum Verdampfen genutzt werden. Der spezielle Laser strahlt Licht in einer Wellenlänge ab, welche der Wasseranteil im Zahn aufnimmt. Der Energieimpuls sorgt dann für eine Ausdehnung des Wassers und es entstehen winzige Explosionen. Durch diese Mikroexplosionen werden mikroskopisch kleine Mengen Zahnsubstanz mitgerissen und die Karies verdampft.

Die Laserbehandlung ist eine sehr schonende und schmerzfreie Methode der Zahnbehandlung. "Denn die Lasergeräte strahlen nicht permanent, sondern gepulst, das heißt, sie blinken tausendfach pro Sekunde. Die Dauer des Strahls ist somit zu kurz, als dass der Zahnnerv es registrieren kann und somit über die Nervenbahnen dem Körper als Schmerzempfinden weiterleiten kann", sagt Dr. Martin Kaminsky, Zahnarzt in Berlin-Waidmannslust. Patienten spüren nur ein leises Pochen im Mund. Durch den Laserstrahl wird nicht nur die Karies abgetragen, sondern es werden zudem Bakterien abgetötet und kleinste Risse in der Zahnsubstanz versiegelt.

Die Laserbehandlung eignet sich nur für kleine Kariesstellen. Bei größeren ist dann immer noch mechanische Handarbeit, also der Bohrer notwendig. Hierzu kann aber mit speziellen Methoden der Betäubung und anderen Maßnahmen die "Angst" davor genommen werden.
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