28.07.2015 11:23 Uhr in Gesellschaft & Familie von Deutsches Komitee für UNICEF
HÄUFIGE MENSCHENRECHTSVERLETZUNG: DRECKIGES WASSER
Kurzfassung: HÄUFIGE MENSCHENRECHTSVERLETZUNG: DRECKIGES WASSERBERICHT VON UNICEF UND WHOFünf Jahre nach der Anerkennung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht bleibt dieses Recht immer noch ...
[Deutsches Komitee für UNICEF - 28.07.2015] HÄUFIGE MENSCHENRECHTSVERLETZUNG: DRECKIGES WASSER
BERICHT VON UNICEF UND WHO
Fünf Jahre nach der Anerkennung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht bleibt dieses Recht immer noch Millionen von Menschen weltweit verwehrt. Nach neuesten Schätzungen von UNICEF und WHO haben 663 Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser. Noch schlechter ist es um die sanitäre Grundversorgung bestellt: Jeder Dritte - 2,4 Milliarden Menschen - hat weder eine Toilette noch Latrine zur Verfügung.
"Sein Wasser aus einem Tümpel zu trinken oder für die Notdurft auf ein Feld gehen zu müssen - das sind stille Menschenrechtsverletzungen, die keine Schlagzeilen machen. Aber sie haben täglich für fast 1.000 Kinder weltweit tödliche Folgen", sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. Durchfallerkrankungen, die durch verschmutztes Trinkwasser, fehlende Latrinen und mangelnde Hygiene verursacht werden, gehören zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren.
Wenn Ende dieses Jahres die sogenannten Millenniums-Entwicklungsziele auslaufen, gehört das Thema Trinkwasser insgesamt zu den Erfolgsgeschichten. Heute haben 91 Prozent aller Menschen Zugang zu sauberem Wasser - 2,6 Milliarden mehr als noch 1990. Die guten Durchschnittswerte verdecken jedoch große regionale und soziale Unterschiede: Acht von zehn Menschen ohne sauberes Trinkwasser leben auf dem Land. Von den 159 Millionen Menschen, die nur Oberflächenwasser aus Flüssen, Seen oder Tümpeln trinken können, leben zwei Drittel in Afrika. Und wohlhabendere Familien profitieren von den Fortschritten deutlich mehr als arme.
Auch der Ausbau der Sanitärversorgung geht voran, jedoch nur langsam. UNICEF und WHO schätzen, dass heute 68 Prozent der Menschen eine Toilette oder Latrine zur Verfügung haben, im Vergleich zu 54 Prozent 1990. Das Millenniums-Entwicklungsziel, den Anteil der Menschen ohne Sanitärversorgung zu halbieren, wird damit um neun Prozent oder fast 700 Millionen verfehlt. Am schlechtesten ist die Landbevölkerung im südlichen Asien und Afrika versorgt.
UNICEF fordert, dass bis 2030 das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung für alle realisiert wird. Das soll auch verbindlich in den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen stehen, die dieses Jahr von den Vereinten Nationen verabschiedet werden.
Vor fünf Jahren, am 28. Juli 2010, hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen anerkannt, dass "das Recht auf sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung ein Menschenrecht ist, das zentral für den Lebensgenuss und alle Menschenrechte ist".
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, führt in mehr als 100 Ländern weltweit Programme für Trinkwasser und Hygiene durch. Bei Naturkatastrophen und Krisen wie aktuell in Nepal, in Syrien oder Südsudan liefert UNICEF große Mengen Wasser und verteilt Hygienesets mit Seife, Waschmittel und anderen Hygieneartikeln.
Service für Redaktionen
Den aktuellen Report von UNICEF und WHO, "Progress on Sanitation and Drinking Water: 2015 Update and MDG Assessment" sowie Foto- und Videomaterial finden Sie hier.
PRESSEKONTAKT
Ninja Charbonneau
0221-93650-298
E-Mail: presse(at)unicef.de
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Fünf Jahre nach der Anerkennung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht bleibt dieses Recht immer noch Millionen von Menschen weltweit verwehrt. Nach neuesten Schätzungen von UNICEF und WHO haben 663 Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser. Noch schlechter ist es um die sanitäre Grundversorgung bestellt: Jeder Dritte - 2,4 Milliarden Menschen - hat weder eine Toilette noch Latrine zur Verfügung.
"Sein Wasser aus einem Tümpel zu trinken oder für die Notdurft auf ein Feld gehen zu müssen - das sind stille Menschenrechtsverletzungen, die keine Schlagzeilen machen. Aber sie haben täglich für fast 1.000 Kinder weltweit tödliche Folgen", sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. Durchfallerkrankungen, die durch verschmutztes Trinkwasser, fehlende Latrinen und mangelnde Hygiene verursacht werden, gehören zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren.
Wenn Ende dieses Jahres die sogenannten Millenniums-Entwicklungsziele auslaufen, gehört das Thema Trinkwasser insgesamt zu den Erfolgsgeschichten. Heute haben 91 Prozent aller Menschen Zugang zu sauberem Wasser - 2,6 Milliarden mehr als noch 1990. Die guten Durchschnittswerte verdecken jedoch große regionale und soziale Unterschiede: Acht von zehn Menschen ohne sauberes Trinkwasser leben auf dem Land. Von den 159 Millionen Menschen, die nur Oberflächenwasser aus Flüssen, Seen oder Tümpeln trinken können, leben zwei Drittel in Afrika. Und wohlhabendere Familien profitieren von den Fortschritten deutlich mehr als arme.
Auch der Ausbau der Sanitärversorgung geht voran, jedoch nur langsam. UNICEF und WHO schätzen, dass heute 68 Prozent der Menschen eine Toilette oder Latrine zur Verfügung haben, im Vergleich zu 54 Prozent 1990. Das Millenniums-Entwicklungsziel, den Anteil der Menschen ohne Sanitärversorgung zu halbieren, wird damit um neun Prozent oder fast 700 Millionen verfehlt. Am schlechtesten ist die Landbevölkerung im südlichen Asien und Afrika versorgt.
UNICEF fordert, dass bis 2030 das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung für alle realisiert wird. Das soll auch verbindlich in den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen stehen, die dieses Jahr von den Vereinten Nationen verabschiedet werden.
Vor fünf Jahren, am 28. Juli 2010, hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen anerkannt, dass "das Recht auf sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung ein Menschenrecht ist, das zentral für den Lebensgenuss und alle Menschenrechte ist".
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, führt in mehr als 100 Ländern weltweit Programme für Trinkwasser und Hygiene durch. Bei Naturkatastrophen und Krisen wie aktuell in Nepal, in Syrien oder Südsudan liefert UNICEF große Mengen Wasser und verteilt Hygienesets mit Seife, Waschmittel und anderen Hygieneartikeln.
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