29.07.2015 14:38 Uhr in Gesundheit & Wellness von Wolfgang Weidinger

Implantate: fester Grund für einen festen Halt

Implantate: fester Grund für einen festen Halt
Kurzfassung: Künstliche Zahnwurzeln sind funktionell, ästhetisch und langlebig, vorausgesetzt "das Fundament" stimmt. Wie mit modernen Methoden schonend Knochenaufbau stattfinden kann und somit Implantaten zu festem Halt verholfen wird.
[Wolfgang Weidinger - 29.07.2015] Es gibt viele Möglichkeiten im Gebiss entstandene Zahnlücken zu schließen. Besonders empfehlenswert ist die Versorgung mit einem Implantat, denn Implantate genügen hohen ästhetischen Ansprüchen, stellen die Kaufunktionalitäten des Gebisses vollständig wieder her und sind zudem langlebig.

Doch die künstliche Zahnwurzel (das Implantat) braucht wie ein Baum in der Natur festen Grund um sich. Genau dies ist aber vor einer Implantatversorgung oftmals ein Problem. Denn ein Implantat kommt dort zum Einsatz, wo ein beschädigter Zahn durch eine Wurzelbehandlung oder andere Maßnahmen nicht mehr retten ist oder ggf. durch einen Unfall ein Zahn verloren geht.

Bei einer Zahnlücke ist dieses Gleichgewicht aus dem Takt. Es fehlt die Krafteinleitung in den Kieferknochen. In der Folge bildet dieser sich zurück (Knochen-Atrophie). Genau dieser Knochenrückgang sorgt dafür, dass ein Implantat keinen ausreichenden Halt hätte. Aus diesem Grund kommen Methoden des Knochenaufbaus zum Einsatz. Denn ein Implantat muss von allen Seiten knöchern umschlossen sein. Dies dient nicht nur dem besseren Halt, sondern verhindert auch, dass Bakterien eindringen und Entzündungen hervorrufen können.

Frühere Methoden sehr aufwändig
Die modernen Methoden des Knochenaufbaus sind dabei für Patienten sehr schonend. So wurde in früheren Jahren Knochenmaterial aus dem Beckenkamm entnommen, um dies an der entsprechenden Stelle des Kiefers einzusetzen. Dies war oft eine recht umfangreiche Operation und hatte für Patienten den Nachteil, dass die Heilung an der Entnahmestelle manchmal sehr langwierig und schmerzhaft war.

Bei modernen Methoden wird nicht noch außerhalb des Mundes eine Wunde durch einen operativen Eingriff erzeugt, sondern nur an der Stelle, wo das Implantat eingesetzt werden soll. Beim Bohrvorgang werden durch langsames Bohren natürliche eigene Knochenzellen gesammelt. Diese können anschließend mit künstlichem Knochenersatzmaterial zusätzlich angereichert werden.

Danach landet dieses "Gemisch" wieder in dem gebohrten Loch im Kiefer. Die eingesetzten Knochenzellen verwachsen wieder mit dem natürlichen Kiefer und bilden eine feste Grundlage für das Implantat. Einem solchen Knochenaufbau muss eine genaue Diagnostik vorausgehen. Dabei muss auch die Frage beantwortet werden, ob noch genügend Knochen vorhanden ist oder ein Knochenaufbau notwendig ist. Moderne digitale Technik wie 3D-Röntgen und die CAD/CAM-Technik sind dabei wesentliche Erfolgsgaranten.

Wundheilung und Geweberegeneration
Der Knochenaufbau ist das eine, nicht weniger wichtig ist aber auch eine schnelle Einheilung des Implantates. Moderne Zahnarztpraxen wenden dazu die PRGF-Methode an. PRGF steht für Plasma Rich in Growth Factors. PRGF ist mit Blutplättchen und Wachstumsfaktoren angereichertes Blutplasma. "Bei der PRGF-Technik wird dieses Plasma dorthin gesetzt, wo es für die Heilung und Regeneration von Weichgewebe und Knochen notwendig ist", erklärt der Berliner Zahnarzt Wolfgang Weidinger. Zahnarzt Weidinger wendet in seiner Praxis in der Charlottenburger Bismarckstraße die PRGF-Technik an.

Vor dem Eingriff wird dem Patienten dabei eine geringe Menge Blut abgenommen. Bei der anschließenden Zentrifugation des Blutes werden rote und weiße Blutkörperchen vom Plasma getrennt. Das Plasma kann nun zum Beispiel zum Benetzen der Oberfläche von Implantaten benutzt werden. Es findet ein Anregen des Knochenwachstums statt. Die Wundheilung erfolgt schneller. Das neu eingesetzte Gewebe kann somit bereits nach relativ kurzer Zeit belastet werden.
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