Bedeutender historischer Ort europäischer Geschichte

Kurzfassung: Bedeutender historischer Ort europäischer GeschichteHilfe für St. Augustin in CoburgKurzfassung: Im Zusammenhang mit der Gesamtinstandsetzung der katholischen Kirche St. Augustin in Coburg beteiligt ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 04.08.2015] Bedeutender historischer Ort europäischer Geschichte

Hilfe für St. Augustin in Coburg
Kurzfassung: Im Zusammenhang mit der Gesamtinstandsetzung der katholischen Kirche St. Augustin in Coburg beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an den dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten der Gruftanlage. Anlässlich der Förderung überreicht Uwe Franke, Ortskurator Kulmbach/Oberfranken der DSD, am 7. August 2015 um 15.00 Uhr gemeinsam mit Jörg Urban von Lotto Bayern bei einem Pressetermin einen symbolischen Fördervertrag über 50.000 Euro an den Pfarrer Roland Huth. Damit stehen 50.000 Euro insbesondere für die Restaurierung der durch eindringende Feuchtigkeit geschädigten Wände und Fußböden zur Verfügung. Die Gruft von St. Augustin ist damit eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Langfassung: Im Zusammenhang mit der Gesamtinstandsetzung der katholischen Kirche St. Augustin in Coburg beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an den dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten der Gruftanlage. Anlässlich der Förderung überreicht Uwe Franke, Ortskurator Kulmbach/Oberfranken der DSD, am 7. August 2015 um 15.00 Uhr gemeinsam mit Jörg Urban von Lotto Bayern bei einem Pressetermin einen symbolischen Fördervertrag an den Pfarrer Roland Huth im Pfarramt an der Festungsstraße 2. Damit stehen 50.000 Euro insbesondere für die Restaurierung der durch eindringende Feuchtigkeit geschädigten Wände und Fußböden zur Verfügung.
Am Coburger Festungsberg liegt in Hanglage sehr exponiert der Bau der katholischen Pfarrkirche St. Augustin, der man sich über eine monumentale Freitreppe nähert. Sie ist die katholische Hauptkirche Coburgs und liegt an einem städtebaulich markanten Punkt am Schlossplatz, direkt gegenüber dem ehemaligen Stadtschloss des Herzogshauses Sachsen-Coburg-Gotha.
St. Augustin wurde 1850-1860 im neugotischen Stil von dem Architekten und herzoglichen Baumeister Vincenz Fischer-Birnbaum erbaut. Es handelt sich um einen Saalbau mit eingezogenem Chor. Den Westgiebel schmückt ein eleganter Dachreiter. Ergänzt wird das Baugefüge durch doppelstöckige Anbauten zwischen Chor und Langhaus für Oratorien und Sakristei sowie durch eine Unterkirche.
Die Unterkirche dient als Krypta und Grablege der katholischen Linie des Herzogshauses Sachsen-Coburg und Gotha. Neben Erdgräbern und zahlreichen Sarkophagen findet sich hier das kunsthistorisch bedeutsame Grabmal für Prinz August Viktor und seine Gemahlin Prinzessin Clementine, das der französische Bildhauer Aimé Millet schuf. Auch der textile "Reisesarg" ihres Sohnes Ferdinand, des letzten Zaren von Bulgarien, ist hier aufgestellt. In den 1880er Jahren schuf Georg Konrad Rothbart eine Erweiterung der Fürstengruft nach Westen im neuromanischen Stil.
Die hier beigesetzten Toten verleihen der Kirche für die Geschichte des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg europäische Dimensionen. Die Gruft spiegelt Wohl und Wehe der katholischen Coburger wider, aus der in wenigen Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts die Herrscherhäuser Braganza in Portugal und Brasilien sowie Bulgarien, verbunden mit höchsten Repräsentanten des österreichischen Kaiserhauses, hervorgegangen sind. Die katholische Linie des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha ist nunmehr insbesondere in Osteuropa existent.
Die Raumschale der Gruft ist feucht. Wand- und Bodenflächen zeigen Salzausblühungen und Verunreinigungen, Hohlstellen und Rissbildungen, der Terazzo-Boden hat sich stellenweise angehoben. Der Verputz in den Gewölbeschalen platzt ab, am Sandsteinmauerwerk finden sich deutliche Verwitterungserscheinungen. Nach eingehender Schadenskartierung und Vorplanung soll nun die Instandsetzung der Raumschale erfolgen.
Die Gruft von St. Augustin in Coburg ist damit eines von den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

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