Scharfe Kritik an DBK-Handreichung 'Hirntod und Organspende'

Kurzfassung: Scharfe Kritik an DBK-Handreichung "Hirntod und Organspende"Am 29. Juli veröffentlichte die Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) eine "Orientierungshilfe" zu "Hirntod und Organspe ...
[KAO Kritische Aufklärung über Organtransplantation - 05.08.2015] Scharfe Kritik an DBK-Handreichung "Hirntod und Organspende"

Am 29. Juli veröffentlichte die Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) eine "Orientierungshilfe" zu "Hirntod und Organspende". In einer aktuellen Stellungnahme äußerte der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) scharfe Kritik an den kirchlichen Empfehlungen.
"Es erstaunt, dass sich die katholische Kirche weiterhin vor den Karren der Transplantationsmedizin spannen lässt. Entgegen der immer weiter um sich greifenden Überzeugung, dass sogenannte "Hirntote" nicht Tote im medizinischen Sinne sind (vergl. das im Papier genannte "Controversies in the Determination of Death." A White Paper by the Presidents Council on Biotethics, 2008; Votum von fast einem Drittel des Deutschen Ethikrates 2015, Evangelische Frauen in Deutschland e. V. "Hirntote Menschen sind keine Leichen, sondern Sterbende") werden die vielfältigen Lebensäußerungen von "Hirntoten" als "Restlebensphänomene" in umständlicher Art und Weise kleingeredet. Es enttäuscht, dass sich eine christliche Kirche so gar nicht um die spirituellen Bedürfnisse der sterbenden "Organspender" und ihrer Angehörigen kümmert, ja sie sogar des "gemütlichen Abschiednehmens" zeiht, wenn Sie den Sterbeprozess ihrer Mitmenschen begleiten", so Dr. M. Stahnke, 1. Vorsitzender von KAO e. V.
"Kritische Aufklärung über Organtransplantation e. V. (KAO) ist entsetzt, dass die katholische Bischofskonferenz in Deutschland mit der Leugnung, dass die sogenannten "hirntoten Organspender" Sterbende sind, in überkommen geglaubte Erklärungsmuster zurück fällt", so der KAO-Vorsitzende.
Es verwundere nicht, wenn sich immer mehr Mitglieder von den christlichen Kirchen abwenden, da sie in deren Institutionen kein Gehör für eine existentiellen Fragestellung finden, so sein Fazit. Selbst das an sich zu begrüßende Einsetzen für eine "enge Zustimmungslösung" werde im weiteren Text relativiert.
Auf seiner Internetseite unter http://www.initiative-kao.de hält die KAO ausführliche Hintergrundinformationen und Angehörigenberichte zum Thema Organspende, Transplantation und Hirntod bereit. Diese seien jedem vor Ausfüllen eines Organspenderausweises empfohlen, um sich ein umfassendes Bild über alle Aspekte einer Organentnahme zu machen. Auf der Webseite gibt es auch einen Nicht-Organspenderausweis zum Runterladen und Ausdrucken.
Über den Verein 'KAO - Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V.'
Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. ist ein Verein, gegründet von Eltern, die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. "Erst nachdem unsere Kinder beerdigt waren, haben wir begriffen, wozu wir ja gesagt hatten. Wir haben begriffen, dass lebende Organe nicht von Menschen entnommen werden können, die so tot sind, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir haben unsere Entscheidung daher bitter bereut. Durch unsere Zustimmung waren unsere Kinder in ihrem Sterbeprozess, in dem sie unserer besonderen Liebe bedurften, ungeschützt alleingelassen und einer Organentnahme überantwortet, die uns hinterher wie das Ausschlachten eines Autowracks erschien. Wir wollen deshalb durch Aufklärung andere Menschen davor bewahren, unvollständig informiert vorschnell einer Organentnahme zuzustimmen - sei es bei sich selbst oder Angehörigen."

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Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. ist ein Verein, gegründet von Eltern, die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. „Erst nachdem unsere Kinder beerdigt waren, haben wir begriffen, wozu wir ja gesagt hatten. Wir haben begriffen, dass lebende Organe nicht von Menschen entnommen werden können, die so tot sind, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir haben unsere Entscheidung daher bitter bereut. Durch unsere Zustimmung waren unsere Kinder in ihrem Sterbeprozess, in dem sie unserer besonderen Liebe bedurften, ungeschützt alleingelassen und einer Organentnahme überantwortet, die uns hinterher wie das Ausschlachten eines Autowracks erschien.Wir wollen deshalb durch Aufklärung andere Menschen davor bewahren, unvollständig informiert vorschnell einer Organentnahme zuzustimmen - sei es bei sich selbst oder Angehörigen.
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