07.08.2015 14:58 Uhr in Energie & Umwelt von Naturschutzbund Deutschland e.V NABU
Internationaler Tag des Löwen (10.8.): NABU International fordert ein EU-weites Importverbot von Löwentrophäen
Kurzfassung: Internationaler Tag des Löwen (10.8.): NABU International fordert ein EU-weites Importverbot von LöwentrophäenTennhardt: Tausende Löwen sterben jährlich durch illegale JagdZum Internationalen Tag ...
[Naturschutzbund Deutschland e.V NABU - 07.08.2015] Internationaler Tag des Löwen (10.8.): NABU International fordert ein EU-weites Importverbot von Löwentrophäen
Tennhardt: Tausende Löwen sterben jährlich durch illegale Jagd
Zum Internationalen Tag des Löwen (10.8.) fordert NABU International ein EU-weites Einfuhrverbot von Löwentrophäen. "Die grausame und illegale Tötung des 13-jährigen Löwen Cecil in Simbabwe durch einen amerikanischen Trophäenjäger hat internationale Empörung ausgelöst. Trotzdem sterben weiterhin jedes Jahr unbemerkt von der Öffentlichkeit tausende von Löwen durch den Verlust von Lebensraum, Beutetieren, Verfolgung und Jagd", sagt Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.
Trophäenjäger töten jedes Jahr bis zu über 1.000 Löwen. Etwa 200 Löwentrophäen werden jedes Jahr in die EU importiert, vor allem nach Deutschland, Frankreich und Spanien. Ein Einfuhrverbot sei daher längst überfällig, um die Großkatzen vor dem Aussterben zu bewahren.
Neben einer Einfuhrsperre für Trophäen müssen sich jedoch auch die Lebensbedingungen vor Ort für die Löwen verbessern. Der dramatische Rückgang des Bestandes afrikanischer Löwen ist primär eine Folgeerscheinung des menschlichen Bevölkerungswachstums. "Siedlungsflächen, Landwirtschaft und Beweidung dringen stetig in den Lebensraum der Löwen vor. Beutemangel zwingt die Tiere dazu, auf Viehherden auszuweichen, wodurch sich Konflikte mit Hirten und Viehzüchtern verschärfen. Daher kommt es oft zu Präventiv- oder Vergeltungs-Tötungen mit Gift, Speeren, Gewehren und anderen Waffen", erläutert Dr. Barbara Maas, Leiterin internationaler Artenschutz von NABU International.
Die Serengeti ist eine von nur fünf verbleibenden Hochburgen für Löwen in Afrika, in der die einzige gesellige Katzenart langfristig Überlebenschancen hat. Hier schützt NABU International unter Einbezug der ansässigen Maasai-Bevölkerung die Viehherden und dämmt damit die illegale Jagd auf Löwen ein. Unter der Leitung des weltweit renommierten Löwenforschers Prof. Craig Packer bildet die Projektleiterin Ingela Jansson junge Maasai-Krieger zu Löwen-Hütern aus.
Die an den Serengeti Nationalpark anschließende Ngorongoro Conservation Area (NCA) erlaubt Maasai-Hirten im Schutzgebiet nach ihrer traditionellen Lebensweise zu leben. Viehhaltung ist die wichtigste Lebensgrundlage der Maasai, deren Anzahl sich seit 1959 auf mittlerweile etwa 80.000 Bewohner verzehnfacht hat. Aufgrund von Verfolgung sind Löwen in den von Maasai bewohnten Teilen der NCA selten geworden oder gar verschwunden. "Das von Menschen dicht besiedelte Gebiet stellt eine undurchdringliche Barriere für die Löwen dar, die nun den südlich des Serengeti Nationalparks gelegenen Ngorongoro-Krater nicht mehr erreichen können. Die jahrzehntelange Isolation der Krater-Löwen hat zu durch Inzucht bedingten Fortpflanzungsproblemen und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten geführt. Dadurch ist die Zukunft der berühmten Krater-Löwen in Gefahr. Mit knapp 50 Individuen ist ihre Population heute nur noch halb so groß wie in den 1980er Jahren", so Maas.
Die im Rahmen des NABU International-Projektes beschäftigten Maasai überwachen mit Satellitenhalsbändern versehene Löwen, um Hirten und Dorfbewohner vor sich annähernden Tieren zu warnen. Außerdem machen sie verloren gegangenes Vieh ausfindig und verstärken traditionelle Einzäunungen, um Rinder, Ziegen und Schafe vor Löwen zu sichern. Zusätzlich sollen die Maasai in diesem Jahr Prämien für die Anzahl der in der Nähe lebenden Löwen erhalten. Je mehr Löwen es gibt, desto größer ist der Vorteil für die Dörfer.
Die Zahl der in freier Wildbahn lebenden Löwen ist seit 1993 um etwa 42 Prozent auf weniger als 20.000 gesunken. Im Vergleich zu historischen Werten ist ihr Verbreitungsgebiet bereits um über 80 Prozent geschrumpft.
Weitere Informationen zum Löwenschutzprojekt
Pressebilder zum kostenlosen Download
Weitere Pressefotos auf Anfrage: presse@NABU.de
Für Rückfragen:
Dr. Barbara Maas Leiterin internationaler Artenschutz der NABU
International Naturschutzstiftung
Tel. +44 7970 987742
E-Mail: Barbara.Maas@NABU.de
Tennhardt: Tausende Löwen sterben jährlich durch illegale Jagd
Zum Internationalen Tag des Löwen (10.8.) fordert NABU International ein EU-weites Einfuhrverbot von Löwentrophäen. "Die grausame und illegale Tötung des 13-jährigen Löwen Cecil in Simbabwe durch einen amerikanischen Trophäenjäger hat internationale Empörung ausgelöst. Trotzdem sterben weiterhin jedes Jahr unbemerkt von der Öffentlichkeit tausende von Löwen durch den Verlust von Lebensraum, Beutetieren, Verfolgung und Jagd", sagt Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.
Trophäenjäger töten jedes Jahr bis zu über 1.000 Löwen. Etwa 200 Löwentrophäen werden jedes Jahr in die EU importiert, vor allem nach Deutschland, Frankreich und Spanien. Ein Einfuhrverbot sei daher längst überfällig, um die Großkatzen vor dem Aussterben zu bewahren.
Neben einer Einfuhrsperre für Trophäen müssen sich jedoch auch die Lebensbedingungen vor Ort für die Löwen verbessern. Der dramatische Rückgang des Bestandes afrikanischer Löwen ist primär eine Folgeerscheinung des menschlichen Bevölkerungswachstums. "Siedlungsflächen, Landwirtschaft und Beweidung dringen stetig in den Lebensraum der Löwen vor. Beutemangel zwingt die Tiere dazu, auf Viehherden auszuweichen, wodurch sich Konflikte mit Hirten und Viehzüchtern verschärfen. Daher kommt es oft zu Präventiv- oder Vergeltungs-Tötungen mit Gift, Speeren, Gewehren und anderen Waffen", erläutert Dr. Barbara Maas, Leiterin internationaler Artenschutz von NABU International.
Die Serengeti ist eine von nur fünf verbleibenden Hochburgen für Löwen in Afrika, in der die einzige gesellige Katzenart langfristig Überlebenschancen hat. Hier schützt NABU International unter Einbezug der ansässigen Maasai-Bevölkerung die Viehherden und dämmt damit die illegale Jagd auf Löwen ein. Unter der Leitung des weltweit renommierten Löwenforschers Prof. Craig Packer bildet die Projektleiterin Ingela Jansson junge Maasai-Krieger zu Löwen-Hütern aus.
Die an den Serengeti Nationalpark anschließende Ngorongoro Conservation Area (NCA) erlaubt Maasai-Hirten im Schutzgebiet nach ihrer traditionellen Lebensweise zu leben. Viehhaltung ist die wichtigste Lebensgrundlage der Maasai, deren Anzahl sich seit 1959 auf mittlerweile etwa 80.000 Bewohner verzehnfacht hat. Aufgrund von Verfolgung sind Löwen in den von Maasai bewohnten Teilen der NCA selten geworden oder gar verschwunden. "Das von Menschen dicht besiedelte Gebiet stellt eine undurchdringliche Barriere für die Löwen dar, die nun den südlich des Serengeti Nationalparks gelegenen Ngorongoro-Krater nicht mehr erreichen können. Die jahrzehntelange Isolation der Krater-Löwen hat zu durch Inzucht bedingten Fortpflanzungsproblemen und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten geführt. Dadurch ist die Zukunft der berühmten Krater-Löwen in Gefahr. Mit knapp 50 Individuen ist ihre Population heute nur noch halb so groß wie in den 1980er Jahren", so Maas.
Die im Rahmen des NABU International-Projektes beschäftigten Maasai überwachen mit Satellitenhalsbändern versehene Löwen, um Hirten und Dorfbewohner vor sich annähernden Tieren zu warnen. Außerdem machen sie verloren gegangenes Vieh ausfindig und verstärken traditionelle Einzäunungen, um Rinder, Ziegen und Schafe vor Löwen zu sichern. Zusätzlich sollen die Maasai in diesem Jahr Prämien für die Anzahl der in der Nähe lebenden Löwen erhalten. Je mehr Löwen es gibt, desto größer ist der Vorteil für die Dörfer.
Die Zahl der in freier Wildbahn lebenden Löwen ist seit 1993 um etwa 42 Prozent auf weniger als 20.000 gesunken. Im Vergleich zu historischen Werten ist ihr Verbreitungsgebiet bereits um über 80 Prozent geschrumpft.
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