14.08.2015 10:35 Uhr in Gesellschaft & Familie von Malteser Hilfsdienst
Irak/Flüchtlinge - Malteser: 'Wir müssen mit unserer Hilfe mobil bleiben'
Kurzfassung: Irak/Flüchtlinge - Malteser: "Wir müssen mit unserer Hilfe mobil bleiben"Rund ein Jahr nach der Massenflucht aus Mossul und dem Sindschar-Gebirge sind inzwischen mehr als drei Millionen Menschen im ...
[Malteser Hilfsdienst - 14.08.2015] Irak/Flüchtlinge - Malteser: "Wir müssen mit unserer Hilfe mobil bleiben"
Rund ein Jahr nach der Massenflucht aus Mossul und dem Sindschar-Gebirge sind inzwischen mehr als drei Millionen Menschen im Irak auf der Flucht vor der Terrormiliz ISIS. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass weitere 1,7 Millionen bis Ende des Jahres dazukommen werden. Die Malteser planen daher, ihre mobile medizinische Hilfe auszuweiten. "Wir bleiben mit unseren Hilfsmaßnahmen mobil, um rasch und effektiv auf neue Flüchtlingsbewegungen reagieren und den Notleidenden die nötige Hilfe zukommen zu lassen", so Nothilfe-Referentin Nicole Müller von Malteser International kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Nordirak. Zusätzlich zu einem medizinischen Team in Erbil und in den Gesundheitszentren in zwei Flüchtlingslagern in der Region Dohuk möchte die Hilfsorganisation weiteres Personal und Fahrzeuge auch in südlicheren Regionen mit einer steigenden Anzahl von Vertriebenen einsetzen.
"Nur knapp zehn Prozent aller Flüchtlinge leben derzeit in Lagern, der Großteil ist bei Familienangehörigen, in Hotels, Privatunterkünften oder auch weiterhin an öffentlichen Plätzen untergekommen", so Müller. "Mit mobilen medizinischen Teams erreichen wir auch die Menschen außerhalb der Camps, die ansonsten keinen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung haben." In den medizinischen Teams der Malteser arbeiten ausschließlich irakische Vertriebene.
Gleichzeitig ist auch die humanitäre Not in den Flüchtlingscamps groß, und die Zahl der Bewohner wird weiter ansteigen. "In den beiden von uns betreuten Lagern leben derzeit insgesamt 25.000 Vertriebene; 90 Prozent davon sind Jesiden, die aus dem Sindschar-Gebirge geflohen sind. Die meisten von ihnen können und wollen nicht zurück in ihre Heimatdörfer, weil dort alles zerstört ist", sagt Nicole Müller. "Hinzu kommen täglich neue Vertriebene aus den umkämpften Gebieten. Außerdem werden in naher Zukunft viele Vertriebene, die bisher in Hotels oder Motels gelebt haben, Unterkunft in den Camps suchen, da ihr Geld allmählich knapp wird, falls sie keine Arbeit finden."
Viele der Vertriebenen leiden derzeit aufgrund der großen Hitze mit Temperaturen von bis zu 50 Grad unter Durchfallerkrankungen. Immer häufiger treten auch Hautkrankheiten wie Krätze auf. "Ein großes Problem stellt die Wasserversorgung der Flüchtlinge darf", so Müller. Außerhalb Erbils versorgen die Malteser gemeinsam mit einer Partnerorganisation rund 800 Familien mit sauberem Trinkwasser.
Malteser International ist seit August 2014 im Nordirak im Einsatz und hat in den vergangenen zwölf Monaten in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern rund 45.000 verletzte und erkrankte Vertriebene behandelt sowie Nothilfe- und Hygienekits mit lebenswichtigen Hilfsgütern an knapp 10.000 Menschen verteilt.
Achtung Redaktionen:
Nicole Müller, Nothilfe-Referentin von Malteser International, steht für Interviews und O-Töne zur Verfügung. Vermittlung: (0049 +221) 9822-120.
Fotos zum Download finden Sie hier.
Die Malteser sind dringend auf Spenden für die Flüchtlinge angewiesen:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto 120 120 001 2
Bankleitzahl 370 601 20, Pax-Bank
Oder SEPA-fähig: Konto: DE103 706 012 012 012 000 12
BIC / S.W.I.F.T: GENODED1PA7
Stichwort: "Irak/Nahost"
Oder online: www.malteser-spenden.de
Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 25 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org und www.orderofmalta.int
Weitere Informationen:
Malteser Pressestelle
Tel. 0221 / 9822-120
presse(at)malteser(dot)org
www.malteser.de
Rund ein Jahr nach der Massenflucht aus Mossul und dem Sindschar-Gebirge sind inzwischen mehr als drei Millionen Menschen im Irak auf der Flucht vor der Terrormiliz ISIS. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass weitere 1,7 Millionen bis Ende des Jahres dazukommen werden. Die Malteser planen daher, ihre mobile medizinische Hilfe auszuweiten. "Wir bleiben mit unseren Hilfsmaßnahmen mobil, um rasch und effektiv auf neue Flüchtlingsbewegungen reagieren und den Notleidenden die nötige Hilfe zukommen zu lassen", so Nothilfe-Referentin Nicole Müller von Malteser International kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Nordirak. Zusätzlich zu einem medizinischen Team in Erbil und in den Gesundheitszentren in zwei Flüchtlingslagern in der Region Dohuk möchte die Hilfsorganisation weiteres Personal und Fahrzeuge auch in südlicheren Regionen mit einer steigenden Anzahl von Vertriebenen einsetzen.
"Nur knapp zehn Prozent aller Flüchtlinge leben derzeit in Lagern, der Großteil ist bei Familienangehörigen, in Hotels, Privatunterkünften oder auch weiterhin an öffentlichen Plätzen untergekommen", so Müller. "Mit mobilen medizinischen Teams erreichen wir auch die Menschen außerhalb der Camps, die ansonsten keinen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung haben." In den medizinischen Teams der Malteser arbeiten ausschließlich irakische Vertriebene.
Gleichzeitig ist auch die humanitäre Not in den Flüchtlingscamps groß, und die Zahl der Bewohner wird weiter ansteigen. "In den beiden von uns betreuten Lagern leben derzeit insgesamt 25.000 Vertriebene; 90 Prozent davon sind Jesiden, die aus dem Sindschar-Gebirge geflohen sind. Die meisten von ihnen können und wollen nicht zurück in ihre Heimatdörfer, weil dort alles zerstört ist", sagt Nicole Müller. "Hinzu kommen täglich neue Vertriebene aus den umkämpften Gebieten. Außerdem werden in naher Zukunft viele Vertriebene, die bisher in Hotels oder Motels gelebt haben, Unterkunft in den Camps suchen, da ihr Geld allmählich knapp wird, falls sie keine Arbeit finden."
Viele der Vertriebenen leiden derzeit aufgrund der großen Hitze mit Temperaturen von bis zu 50 Grad unter Durchfallerkrankungen. Immer häufiger treten auch Hautkrankheiten wie Krätze auf. "Ein großes Problem stellt die Wasserversorgung der Flüchtlinge darf", so Müller. Außerhalb Erbils versorgen die Malteser gemeinsam mit einer Partnerorganisation rund 800 Familien mit sauberem Trinkwasser.
Malteser International ist seit August 2014 im Nordirak im Einsatz und hat in den vergangenen zwölf Monaten in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern rund 45.000 verletzte und erkrankte Vertriebene behandelt sowie Nothilfe- und Hygienekits mit lebenswichtigen Hilfsgütern an knapp 10.000 Menschen verteilt.
Achtung Redaktionen:
Nicole Müller, Nothilfe-Referentin von Malteser International, steht für Interviews und O-Töne zur Verfügung. Vermittlung: (0049 +221) 9822-120.
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