Worten müssen Taten folgen

Kurzfassung: Worten müssen Taten folgenWWF begrüßt deutsch-brasilianisches Bekenntnis zum Wald- und Klimaschutz / Gefahren für Amazonas-Regenwald nicht gebannt Der WWF zieht eine positive Bilanz der ersten deu ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 21.08.2015] Worten müssen Taten folgen

WWF begrüßt deutsch-brasilianisches Bekenntnis zum Wald- und Klimaschutz / Gefahren für Amazonas-Regenwald nicht gebannt
Der WWF zieht eine positive Bilanz der ersten deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen. Insbesondere die Vereinbarungen beider Länder für den Klimaschutz und den Erhalt der tropischen Wälder stoßen bei den Umweltschützern auf Zustimmung. "Die Regierungserklärung klingt gut. Jetzt müssen die Worte mit Leben gefüllt werden. Merkel und Rousseff haben ein klares Bekenntnis für die Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien abgelegt. Hieran müssen sie sich messen lassen. Der WWF wertet die Erklärung als positives Signal für die anstehende UN-Klimakonferenz in Paris das Tempo beim Klimaschutz zu erhöhen", sagt Christoph Heinrich, Geschäftsführer Naturschutz beim WWF Deutschland.
Weiterhin lobt der WWF das Engagement Deutschlands beim Schutz des Regenwaldes im Amazonas. Die Zusage der Bundesregierung über rund 52 Millionen Euro für das weltgrößte Tropenschutzprogramm ARPA ("Amazon Region Protected Areas Programme") setze am richtigen Punkt an. "Es ist eine der wichtigsten globalen Herausforderungen für den Klima- und Artenschutz, die Abholzung im Regenwald zu stoppen. Die Übereinkunft von Brasilien und Deutschland kann als Vorbild dienen für die Vereinbarkeit von wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz", so Christoph Heinrich.
Grund zur Euphorie gibt es laut WWF jedoch nicht: An der existenziellen Gefährdung des Amazonas ändere das aktuelle Abkommen nichts. Stattdessen müsse nach wie vor mit einer Aufweichung des Waldschutzes gerechnet werden. Grund sei die mächtige Lobby der Agrar-, Bergbau- und Energieindustrie. Eine derzeit im Unterhaus diskutierte Verfassungsänderung und ein neues Bergbaugesetz sollen staatliche Schutzgebiete und indigene Territorien für die wirtschaftliche Ausbeutung öffnen. Angesichts der deutlichen Mehrheit der Befürworter der Reformen im Parlament sei deren Durchsetzung alles andere als unwahrscheinlich.
Erst kürzlich veröffentlichten die Umweltschützer einen Bericht, wonach beim zuständigen brasilianischen Ministerium bereits rund 33.000 Anträge für Bergbaukonzessionen in Schutzgebieten und indigenen Territorien vorliegen. Mit den geplanten Gesetzesänderungen könnten diese weitgehend durchgewunken werden. Von den 105 von Deutschland mitfinanzierten ARPA-Gebieten seien rund zwei Drittel von den Bergbauplänen betroffen.

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