07.09.2015 11:23 Uhr in Gesellschaft & Familie von Auswärtiges Amt

Konferenz 'Wasser und gutnachbarschaftliche Beziehungen in Zentralasien'

Kurzfassung: Konferenz "Wasser und gutnachbarschaftliche Beziehungen in Zentralasien"Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte zu der heute (7.9.) im Auswärtigen Amt beginnenden Konferenz:ZusatzinformationenDe ...
[Auswärtiges Amt - 07.09.2015] Konferenz "Wasser und gutnachbarschaftliche Beziehungen in Zentralasien"

Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte zu der heute (7.9.) im Auswärtigen Amt beginnenden Konferenz:
Zusatzinformationen
Der Satz 'Wasser ist Leben' gehört seit Jahrtausenden zur Lebensweisheit der Menschheit. Dennoch gehen wir mit Wasser weltweit häufig nicht richtig um. Wasserkrisen gehören zu den größten Risiken überhaupt. Wasserknappheit schadet nicht nur dem Einzelnen. Sie hemmt auch die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen. Das kann zu sozialen und politischen Spannungen führen, Frieden und Stabilität gefährden.
Die Versorgung mit Wasser ist ein Zukunftsthema für das 21. Jahrhundert und eine Aufgabe für vorausschauende Außenpolitik. Deshalb engagiert sich Deutschland im Bereich Wasserdiplomatie und fördert gemeinsam mit den fünf Staaten Zentralasiens dort regionale Kooperation in Wasserfragen. Gemeinsam wollen wir jetzt die dritte Phase des ‚Berliner Prozesses einläuten.
Wir Europäer sind nach dem zweiten Weltkrieg den Weg gegangen, durch regionale Zusammenarbeit bei der Nutzung knapper und strategisch wichtiger Ressourcen Frieden, Stabilität und wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Diese Erfahrung teilen wir gerne. Regionale Kooperation in Wasserfragen kann auch in Zentralasien den Grundstein legen für eine vertrauensvollere Zusammenarbeit für Stabilität und Wachstum.
Hintergrundinformationen
Der "Berliner Prozess" - Wasseraußenpolitik als vorausschauende Außenpolitik
2008 hat das Auswärtige Amt die Wasserinitiative Zentralasien ("Berliner Prozess") ins Leben gerufen, um regionale Kooperation in Wasserfragen und damit nachhaltiges Wassermanagement zu stärken. In Phase I (2008-2011) lag der Fokus auf politischer Beratung und Stärkung von Institutionen für das Management grenzüberschreitender Flüsse. Phase II (2012-2014) unterstützte prioritär die Entwicklung von Lösungsansätzen, um den wachsenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen in Zentralasien zu begegnen.
Die Konferenz "Wasser und gutnachbarschaftliche Beziehungen in Zentralasien" am 7. und 8. September 2015 markiert den Beginn der Phase III (2015-2017), in der regionale Institutionen und Prozesse, vor allem der Internationale Fonds zur Rettung des Aralsees (IFAS), eine Organisation für regionales Wassermanagement, nachhaltig gestärkt werden sollen. Ziel ist es, eine selbstständig geführte Wasserkooperation zwischen den zentralasiatischen Staaten zu institutionalisieren.
Ungleiche Wasserverteilung in Zentralasien
Wasser ist für die Staaten Zentralasiens ein kostbares Gut. Obwohl Wasser insgesamt in der Region (noch) nicht knapp ist, führt die ungleiche Verteilung zur Konkurrenz in der Nutzung. Das Wasser der Flüsse, vor allem der beiden großen Ströme Amu Darja und Syr Darja, ist Grundlage für Trinkwasserversorgung, für Bewässerungslandwirtschaft und für die Energiegewinnung aus Wasserkraft.
Während die rohstoffarmen Oberlieger Kirgisistan und Tadschikistan vor allem im Winter Energie erzeugen müssen, wird das Wasser in den Unterliegerländern Usbekistan, Kasachstan und Turkmenistan primär im Sommer zur Bewässerung der Felder benötigt.
In den 1950er Jahren wurde die Bewässerungsfläche etwa für Baumwollanbau in großem Maßstab erweitert - die zentralasiatischen Republiken belieferten die gesamte Sowjetunion mit Baumwolle. Da Baumwolle zu den wasserintensivsten Feldfrüchten überhaupt gehört, stieg in der Folge der Wasserverbrauch stark an - Hauptgrund für die Austrocknung des Aralsees mit katastrophalen Auswirkungen für die gesamte Region.
Mit der Unabhängigkeit Kasachstans, Kirgisistans, Tadschikistans, Turkmenistans und Usbekistans Anfang der 1990er Jahre wurden viele Flüsse zu internationalen Gewässern und die jungen Staaten standen vor der Aufgabe, Kooperationsmechanismen zur ausgeglichenen und gerechten Wasserverteilung und -nutzung zu entwickeln. Während anfangs die Abstimmungspraxis aus sowjetischer Zeit weitgehend unverändert fortgeführt wurde, rückte gegen Ende der 1990er Jahre vor dem Hintergrund der Nutzungskonkurrenz Landwirtschaft versus Energieerzeugung eine nationale Perspektive auf Wasserressourcen in den Vordergrund.

Pressekontakt
Auswärtiges Amt
Werderscher Markt 1
10117 Berlin
Deutschland
Telefon: 030 5000-2056
Telefax: 03018-17-3402
Mail: presse@diplo.de
URL: http://www.auswaertiges-amt.de
Weitere Informationen
Auswärtiges Amt
Auswärtiges Amt Das Auswärtige Amt ist zuständig für die Pflege der Beziehungen zu anderen Staaten sowie zu den zwischen- und überstaatlichen Organisationen.Der Auswärtige Dienst versteht sich neben seiner Funktion als Gestalter der Außenpolitik als Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger, die deutsche Wirtschaft, das deutsche Kulturleben und für Parlamentarier und Regierungsvertreter aller Ebenen. Sein Dienstleistungsangebot ist für den Auswärtigen Dienst neben der klassischen Diplomatie zu seiner zweiten, tragenden Säule geworden: Es macht heute gut die Hälfte seiner Aktivitäten aus. So steht das Auswärtige Amt als modernes und aufgeschlossenes Dienstleistungsunternehmen weltweit seiner "Kundschaft", mit seinem Know-how und seinen Kontakten mit Rat und Tat zur Seite.
Auswärtiges Amt,
, 10117 Berlin, Deutschland
Tel.: 030 5000-2056; http://www.auswaertiges-amt.de
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Auswärtiges Amt

10117 Berlin
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
030 5000-2056
Fax:
03018-17-3402
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/128464

https://www.prmaximus.de/pressefach/auswärtiges-amt-pressefach.html
Die Pressemeldung "Konferenz 'Wasser und gutnachbarschaftliche Beziehungen in Zentralasien'" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Konferenz 'Wasser und gutnachbarschaftliche Beziehungen in Zentralasien'" ist Auswärtiges Amt, vertreten durch .