09.09.2015 09:51 Uhr in Medien & Presse von Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
Hetzjagd auf Journalisten
Kurzfassung: Hetzjagd auf JournalistenDer Deutsche Journalisten-Verband hat sich entsetzt über die erneuten Attacken gegen die regierungskritische Zeitung Hürriyet in Istanbul gezeigt.In der vergangenen Nacht wa ...
[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 09.09.2015] Hetzjagd auf Journalisten
Der Deutsche Journalisten-Verband hat sich entsetzt über die erneuten Attacken gegen die regierungskritische Zeitung Hürriyet in Istanbul gezeigt.
In der vergangenen Nacht war das Redaktionsgebäude wieder von einem nationalistischen Mob angegriffen worden. Einen Ansturm auf das Gebäude hatte es bereits vor einigen Nächten gegeben. Die Attacken stehen in Zusammenhang mit den Übergriffen auf prokurdische Parteien und Organisationen. "Die Hürriyet ist keine Kurden-Zeitung, sondern in der türkischen Zeitungslandschaft die letzte kritische und unabhängige Stimme gegen die Erdogan-Regierung", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Sie gilt es zu schützen, statt anzugreifen."
Er glaube nicht an zufällige Gewaltausbrüche gegen die Zeitung, bekräftigte er. Von führenden Politikern der Türkei seien die Übergriffe mindestens stillschweigend geduldet. Erst in den letzten Tagen hatten türkische Politiker Journalisten als Terroristen diffamiert. "Kritische Berichterstattung passt Herrn Erdogan und seiner Clique nicht ins Konzept."
Der DJV-Vorsitzende forderte die Bundesregierung auf, in ihren bilateralen Kontakten mit der Türkei auf die Presse- und Meinungsfreiheit zu pochen. "Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie die letzten Reste einer freien Presse in der Türkei zu Grabe getragen werden."
Pressekontakt
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner
Bei Rückfragen:
Tel. 030/72 62 79 20
Fax 030/726 27 92 13
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In der vergangenen Nacht war das Redaktionsgebäude wieder von einem nationalistischen Mob angegriffen worden. Einen Ansturm auf das Gebäude hatte es bereits vor einigen Nächten gegeben. Die Attacken stehen in Zusammenhang mit den Übergriffen auf prokurdische Parteien und Organisationen. "Die Hürriyet ist keine Kurden-Zeitung, sondern in der türkischen Zeitungslandschaft die letzte kritische und unabhängige Stimme gegen die Erdogan-Regierung", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Sie gilt es zu schützen, statt anzugreifen."
Er glaube nicht an zufällige Gewaltausbrüche gegen die Zeitung, bekräftigte er. Von führenden Politikern der Türkei seien die Übergriffe mindestens stillschweigend geduldet. Erst in den letzten Tagen hatten türkische Politiker Journalisten als Terroristen diffamiert. "Kritische Berichterstattung passt Herrn Erdogan und seiner Clique nicht ins Konzept."
Der DJV-Vorsitzende forderte die Bundesregierung auf, in ihren bilateralen Kontakten mit der Türkei auf die Presse- und Meinungsfreiheit zu pochen. "Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie die letzten Reste einer freien Presse in der Türkei zu Grabe getragen werden."
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