Erzbistum Freiburg verstärkt Hilfe für Flüchtlinge - Erzbischof Stephan Burger: 'Herausforderungen der Integration nicht romantisieren'

[Erzbistum Freiburg - 11.09.2015] Erzbistum Freiburg verstärkt Engagement in der Flüchtlingshilfe weiter

Zusätzlich eine Million Euro für Unterkünfte in Pfarrgemeinden und Klöstern
Die Erzdiözese Freiburg unterstützt den Appell von Papst Franziskus an alle Pfarrgemeinden, Orden, Klöster und Wallfahrtsorte, Flüchtlingsfamilien aufzunehmen. "Als Christen werden wir auch daran erkannt, wie wir Fremden begegnen. Es ist unser Auftrag, ihnen zu helfen. Dazu ermutigt uns erneut auch Papst Franziskus auf besondere Weise", heißt es in einem Schreiben von Erzbischof Stephan Burger, das zum Ende der Sommerferien an alle Verantwortlichen in den Seelsorgeeinheiten und Einrichtungen der Erzdiözese Freiburg und ihrer Caritas sowie in den Ordensgemeinschaften verschickt wurde. Erzbischof Stephan Burger zeigt sich darin sehr dankbar, "dass in unserer Erzdiözese viele Menschen ihre Häuser und Herzen für Flüchtlinge geöffnet haben". Er schreibt: "Das sind wichtige Zeichen. Aber wir dürfen uns nicht mit dem Erreichten zufrieden geben."
Erzbischof: "Herausforderungen der Integration nicht romantisieren"
Die hohe Zahl von Flüchtlingen stelle das Land längerfristig vor enorme Herausforderungen: "Als Christen und als Kirche mit unserer Caritas müssen wir deshalb weitere Ideen entwickeln und Initiativen entfalten, damit den Menschen, die dauerhaft bei uns Zuflucht finden, wirksam geholfen werden kann: Durch geeigneten Wohnraum, eine menschenwürdige Versorgung und eine Betreuung, die ihnen Zukunfts-Perspektiven bietet." Deshalb bittet der Erzbischof von Freiburg herzlich darum, "alle Ihre Möglichkeiten vor Ort zu prüfen, um Flüchtlinge - gerade auch im Blick auf den bevorstehenden Winter - menschenwürdig unterzubringen und zu versorgen". Erzbischof Burger verschweigt nicht, "dass die große Zahl der Flüchtlinge aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen auch in unseren Gemeinden manchmal Irritationen und Probleme mit sich bringen kann: "Wir dürfen die Herausforderungen nicht romantisieren". In seinem am Freitag (11.9.) veröffentlichten Schreiben heißt es wörtlich: "Doch zugleich glauben wir daran, dass wir es schaffen können - geprägt von der Hilfsbereitschaft unserer christlichen Gemeinden - Fremde freundlich aufzunehmen."
Viele Gemeinden sind bereits "nah an den Menschen von weit weg"
Viele Pfarrgemeinden sind schon seit Monaten engagierte Gastgeber - Ziel ist, "nah an den Menschen von weit weg" zu sein. Die Zahl der im Erzbistum bereitgestellten Unterkünfte kann derzeit nur geschätzt werden (hier engagierte Gemeinden und Orden müssen diese Aktivitäten nicht beim Ordinariat Freiburg genehmigen lassen oder melden). Sicher ist: Es gibt im Erzbistum inzwischen mehr als fünfzig Standorte mit interessanten Initiativen und starker Unterstützung durch Ehrenamtliche: Von Paten für Asylbewerber (die unterstützen und begleiten) und Sprachpaten über Deutschkurse, Musik- und Kreativangebote für Kinder, Freizeitaktivitäten mit Jugendlichen bis zum Fahrrad-Verleih mit einer Fahrrad-Werkstatt.
Zudem ist das Erzbistum Freiburg - zusammen mit der Caritas und den 224 Seelsorgeeinheiten - bereit, sich hier noch mehr zu engagieren, dabei aber auf Partner in Landkreisen, Städten und Gemeinden angewiesen. Auf vielen Ebenen laufen deshalb zur Zeit (auch mit den Caritasverbänden) intensive Gespräche, wie wir Flüchtlinge noch stärker unterstützen können - in Kindergärten, Schulen, dem Bildungswerk (Sprachkurse), Beratungsstellen etc. In Gesprächen mit Orden und Einrichtungen wird derzeit geprüft, wie bis zum Jahresende Wohnraum für insgesamt mehr als 450 weitere Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden kann.
Dank für Hilfsbereitschaft und für jede weitere Initiative
Dazu bietet das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg allen Seelsorgeeinheiten und Orden Unterstützung an: Bei Vereinbarungen mit den Städten, Gemeinden und Landratsämtern ist die Bau- und Immobilienabteilung im Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg gerne behilflich. In Fragen der Betreuung von Flüchtlingen kann der Diözesancaritasverband Auskunft erteilen. Die Gemeinden vor Ort können in ihrem Engagement auch finanziell unterstützt werden, wenn sie sich direkt an den Bischofsvikar für die Caritas, Weihbischof Dr. Bernd Uhl, wenden. So erhalten Gemeinden und Einrichtungen, die Flüchtlinge in kircheneigenen Räumen unterbringen, Zuschüsse - dafür stellt die Erzdiözese Freiburg insgesamt eine weitere Million Euro bereit. Erzbischof Burger dankt allen, "die sich hier bereits engagieren, für Ihr Mitdenken und Ihre Hilfsbereitschaft sowie und für jede weitere Initiative!" Ansprechpartner der Caritas für die Flüchtlingshilfe im Erzbistum Freiburg finden sich hier: http://www.dicvfreiburg.caritas.de/querschnittsthemen/fluechtlingshilfe/projektstandorte.
- Mit rund 1,9 Millionen Katholiken gehört das Erzbistum zu den großen der 27 Diözesen in Deutschland. Informationen zur Erzdiözese erhalten Sie unter http://www.erzbistum-freiburg.de. Auch der Kurznachrichtendienst "Twitter" bietet Informationen aus dem Erzbistum an - unter http://twitter.com/BistumFreiburg. Den Medien-Monitor des Erzbistums stellen wir unter http://twitter.com/MeMoEBFR bereit. Bei "Facebook" können interessierte Internetnutzer sich ebenfalls informieren - unter http://www.facebook.com/erzdioezese-freiburg.

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