Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission zum Schutz von Kultur und Medien bei TTIP-Verhandlungen

Kurzfassung: Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission zum Schutz von Kultur und Medien bei TTIP-VerhandlungenPositionspapier der Bundesregierung vom 8. Oktober 2015 sehr zu begrüßenDie Präsidentin der Deuts ...
[Deutsche UNESCO-Kommission e.V. - 09.10.2015] Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission zum Schutz von Kultur und Medien bei TTIP-Verhandlungen

Positionspapier der Bundesregierung vom 8. Oktober 2015 sehr zu begrüßen
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Dr. Verena Metze-Mangold erklärt:
"Ich begrüße nachdrücklich, dass sich die Bundesregierung mit ihrem Positionspapier vom 8. Oktober 2015 zu den kommenden Verhandlungsrunden zum Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) unmissverständlich für rechtlich wirksame Schutzmechanismen im Bereich Kultur und Medien ausspricht und dazu konkrete Formulierungsvorschläge vorlegt.
Ohne eine Entwicklungsgarantie für die sich gerade heute dynamisch entfaltenden Formen von Kultur-, Sprach-, Medien- und Meinungsvielfalt kann Europa nicht in die anstehenden letzten TTIP-Verhandlungsrunden gehen. Inhalt hat Vorfahrt. Darüber hinaus brauchen wir Technologieneutralität. Die Schutzmechanismen müssen also unabhängig von genutzten technologischen Verbreitungskanälen gelten und das auch im Hinblick auf noch nicht absehbare technologische Entwicklungen in der Zukunft. Der gesellschafts- und ordnungspolitische Gestaltungsspielraum für eine Politik der Vielfalt der Inhalte und Ausdrucksformen muss zugesichert sein.
Ich begrüße ausdrücklich den gestern dokumentierten Willen der Bundesregierung, diese Prinzipien in den vier wesentlichen Kapiteln des TTIP-Abkommens zu verankern: beim Marktzugang für Dienstleistungen, bei Investitionen bezogen auf indirekte Enteignungen, bei Telekommunikation und dem elektronischen Geschäftsverkehr. Nur wenn dies gelingt, haben wir eine innovative europäische Antwort auf Globalisierung und technologische Konvergenz. Ich werde mich intensiv bei den UNESCO-Nationalkommissionen in allen EU-Ländern für diese Prinzipien einsetzen. Denn diese Position muss in allen Mitgliedstaaten gehört und mitgetragen werden.
Die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen werden auch Auswirkungen auf Südamerika, Afrika und Asien haben: 10 Jahre nach der Verabschiedung des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen ist es höchste Zeit, das Fair Trade Prinzip auch und gerade für Kunst und Kulturgüter energisch zwischen den 138 Vertragsstaaten voranzubringen. Die von der internationalen Gemeinschaft jüngst verabschiedete Nachhaltige Entwicklungsagenda 2030 bietet dafür einen passenden Aktionsrahmen."
Weitere Informationen:
DUK-Resolution "TTIP: Regulierungsfreiheit zur kulturellen und medialen Vielfaltssicherung muss im Vertrag verankert werden" vom 18. September 2015
TTIP-Resolution des Europäischen Parlaments vom 8. Juli 2015

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Deutsche UNESCO-KommissionDie UNESCO - Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur - sieht als einziges UN-Organ die Einrichtung von Nationalkommissionen vor. Sie beraten ihre Mitgliedstaaten und leisten im Rahmen des UNESCO-Mandats einen aktiven Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit. Die Nationalkommissionen sind in den 195 Mitgliedstaaten die zentrale Schnittstelle zwischen Staat, Zivilgesellschaft und der UNESCO.Die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) ist Deutschlands Mittlerorganisation für multilaterale Politik in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Als Teil der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik trägt die DUK zur Verständigung zwischen den Kulturen und zur vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und seinen Partnern bei. Ihre Aufgabe ist es, die Bundesregierung, den Bundestag und die übrigen zuständigen Stellen in allen Fragen zu beraten, die sich aus der Mitgliedschaft der Bundesrepublik Deutschland in der UNESCO ergeben.Dazu stützt die DUK sich auf ein Netzwerk von Expertinnen und Experten sowie Institutionen und Verbänden, die daran mitarbeiten, die Ziele der UNESCO zu erreichen. Die DUK bringt Expertise aus Deutschland in die Sonderorganisation der Vereinten Nationen ein und stärkt damit die deutsche Stimme in der UNESCO. Zugleich vermittelt sie die Ziele und Projekte der UNESCO in der deutschen Politik, Fachwelt und Öffentlichkeit und trägt zu einer weltoffenen Wissensgesellschaft in Deutschland bei.Die DUK setzt sich für die in der UNESCO-Verfassung niedergelegten Werte ein: Sie arbeitet in der Überzeugung, dass "Friede – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden muss." Die internationale Zusammenarbeit in allen Bereichen des geistigen Lebens über kulturelle und politische Grenzen hinweg ist Grundlage für eine human gestaltete Globalisierung.
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