15.10.2015 12:56 Uhr in Energie & Umwelt von Naturschutzbund Deutschland e.V NABU
NABU: Leitfaden Pferd und Wolf vorgelegt
Kurzfassung: NABU: Leitfaden Pferd und Wolf vorgelegtArbeitskreis aus Naturschützern, Tierhaltern und Wissenschaftlern zeigt Wege zum Umgang mit dem Wolf aufBerlin - Mensch und Wolf teilen sich seit dem Jahr 2000 ...
[Naturschutzbund Deutschland e.V NABU - 15.10.2015] NABU: Leitfaden Pferd und Wolf vorgelegt
Arbeitskreis aus Naturschützern, Tierhaltern und Wissenschaftlern zeigt Wege zum Umgang mit dem Wolf auf
Berlin - Mensch und Wolf teilen sich seit dem Jahr 2000 wieder einen gemeinsamen Lebensraum in Deutschland. Die Rückkehr der Wölfe stellt vor allem Tierhalter vor neue Herausforderungen. Im "Pferdeland" Niedersachsen sehen sich insbesondere Pferdehalter in einer neuen Situation. Während es klare Regelungen zum Schutz von Schafen gibt, sucht man Informationen zum Verhältnis von Pferd und Wolf vergeblich. Im Arbeitskreis "Pferd und Wolf" haben sich daher Experten vom NABU, der Pferdeland Niedersachsen GmbH, der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V. und dem Trakehner Verband mit unabhängigen Biologen und Wissenschaftlern der Universität Hildesheim zusammengetan, um gemeinsam einen Beitrag für ein konfliktarmes Miteinander von Pferd und Wolf zu leisten. Ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind jetzt in dem Handlungsleitfaden "Pferd und Wolf - Wege zur Koexistenz" veröffentlicht worden. Der 21 Seiten umfassende Leitfaden enthält eine Reihe von speziellen Handlungsempfehlungen für Reiter im Fall einer Begegnung mit einem oder mehreren Wölfen.
Bislang ist noch kein Wolfsangriff von Wölfen auf Pferde in Deutschland bestätigt worden. Die internationale Recherche hat jedoch ergeben, dass Pferde grundsätzlich eine potenzielle Beute für Wölfe darstellen können. In Ländern wie Spanien oder der Mongolei z.B. sind Pferde zum Teil ein fester Bestandteil des Nahrungsspektrums der dortigen Wölfe. Die Pferdehaltung in Deutschland ist mit der Haltungspraxis im Ausland jedoch nur eingeschränkt vergleichbar. So werden Pferde hierzulande oft durch Zäune geschützt, ebenso stehen sie im Gegensatz zu ihren freilebenden Artgenossen in Spanien oder der Mongolei unter menschlicher Aufsicht und werden, wenn nötig, medizinisch versorgt. Außerdem ist die Dichte an wilder Beute in Form von Huftieren in Deutschland als deutlich höher einzuschätzen, als dies im mediterranen Raum der Fall ist. Alle diese Faktoren vermindern das Risiko, dass Pferde in Deutschland zu Beutetieren für Wölfe werden. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür als äußerst gering einzuschätzen ist, kann nach Ansicht des Arbeitskreises ein Wolfsangriff, speziell auf Fohlen und Jungtiere, nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
In einer Umfrage der Universität Hildesheim unter Pferdehaltern und Reitern wurden die Ängste und Bedenken zur Rückkehr des Wolfes nach Niedersachsen erfragt. Die Mehrheit akzeptiert die Rückkehr des Wolfes, sieht jedoch auch ein mögliches Konfliktpotenzial bezüglich der Tierhaltung und befürchtet zukünftige Vorfälle. Andere bezweifeln die Vereinbarkeit der heute dicht besiedelten Kulturlandschaft mit den Lebensraumansprüchen der Wölfe. Eine Minderheit lehnte die Anwesenheit der Wölfe kategorisch ab.
Der Arbeitskreis Pferd und Wolf hat sich zum Ziel gesetzt, die aktuelle Entwicklung der Wolfsausbreitung zu beobachten und Perspektiven insbesondere für Pferdehalter und Reiter zu erarbeiten. Dabei will der Arbeitskreis Pferdehaltern helfen, sich mit der Situation, dass der Wolf wieder Bestandteil der natürlichen Umgebung ist, zu arrangieren und absehbare Konflikte zu vermeiden.
Der Leitfaden "Pferd und Wolf" ist kostenlos erhältlich im NABU- Shop: www.NABU.de/shop, E-Mail: info@NABU-Natur-Shop.de, Tel. +49 (0)511.898138-0. Versandkosten werden in Rechnung gestellt.
Kostenloser Download unter:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/mittwolf/19644.html
www.pferdundwolf.de
Mehr Infos: www.NABU.de/wolf
Für Rückfragen:
Moritz Klose, NABU-Wolfsexperte, Mobil +49 (0)173.2496400, E-Mail: Moritz.Klose@NABU.de
Hannelore Martin, Pferdezüchterin, Tel. +4950328000987
Olaf Buschmann, Experte für technischen Herdenschutz und zertifizierte Herdenschutzhunde, Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V. Tel. +4915141253152, E-Mail: olaf_buschmann@yahoo.de
Dr. Enno Hempel, Pferdeland Niedersachsen GmbH, +49 (0) 42 31 / 67 60 92 pferde-land-niedersachsen@t-online.de
Dr. Torsten Richter, Universität Hildesheim, Tel +49 5121 883-40724, E-Mail: torsten.richter@uni-hildesheim.de
Dr. Ernst-Hermann Solmsen, Diplom-Biologe mit Schwerpunkt Säugetierbiologie, Tel. +4915141437575, E-Mail: solmsen@otterzentrum.de
NABU-Pressestelle:
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de
Arbeitskreis aus Naturschützern, Tierhaltern und Wissenschaftlern zeigt Wege zum Umgang mit dem Wolf auf
Berlin - Mensch und Wolf teilen sich seit dem Jahr 2000 wieder einen gemeinsamen Lebensraum in Deutschland. Die Rückkehr der Wölfe stellt vor allem Tierhalter vor neue Herausforderungen. Im "Pferdeland" Niedersachsen sehen sich insbesondere Pferdehalter in einer neuen Situation. Während es klare Regelungen zum Schutz von Schafen gibt, sucht man Informationen zum Verhältnis von Pferd und Wolf vergeblich. Im Arbeitskreis "Pferd und Wolf" haben sich daher Experten vom NABU, der Pferdeland Niedersachsen GmbH, der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V. und dem Trakehner Verband mit unabhängigen Biologen und Wissenschaftlern der Universität Hildesheim zusammengetan, um gemeinsam einen Beitrag für ein konfliktarmes Miteinander von Pferd und Wolf zu leisten. Ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind jetzt in dem Handlungsleitfaden "Pferd und Wolf - Wege zur Koexistenz" veröffentlicht worden. Der 21 Seiten umfassende Leitfaden enthält eine Reihe von speziellen Handlungsempfehlungen für Reiter im Fall einer Begegnung mit einem oder mehreren Wölfen.
Bislang ist noch kein Wolfsangriff von Wölfen auf Pferde in Deutschland bestätigt worden. Die internationale Recherche hat jedoch ergeben, dass Pferde grundsätzlich eine potenzielle Beute für Wölfe darstellen können. In Ländern wie Spanien oder der Mongolei z.B. sind Pferde zum Teil ein fester Bestandteil des Nahrungsspektrums der dortigen Wölfe. Die Pferdehaltung in Deutschland ist mit der Haltungspraxis im Ausland jedoch nur eingeschränkt vergleichbar. So werden Pferde hierzulande oft durch Zäune geschützt, ebenso stehen sie im Gegensatz zu ihren freilebenden Artgenossen in Spanien oder der Mongolei unter menschlicher Aufsicht und werden, wenn nötig, medizinisch versorgt. Außerdem ist die Dichte an wilder Beute in Form von Huftieren in Deutschland als deutlich höher einzuschätzen, als dies im mediterranen Raum der Fall ist. Alle diese Faktoren vermindern das Risiko, dass Pferde in Deutschland zu Beutetieren für Wölfe werden. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür als äußerst gering einzuschätzen ist, kann nach Ansicht des Arbeitskreises ein Wolfsangriff, speziell auf Fohlen und Jungtiere, nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
In einer Umfrage der Universität Hildesheim unter Pferdehaltern und Reitern wurden die Ängste und Bedenken zur Rückkehr des Wolfes nach Niedersachsen erfragt. Die Mehrheit akzeptiert die Rückkehr des Wolfes, sieht jedoch auch ein mögliches Konfliktpotenzial bezüglich der Tierhaltung und befürchtet zukünftige Vorfälle. Andere bezweifeln die Vereinbarkeit der heute dicht besiedelten Kulturlandschaft mit den Lebensraumansprüchen der Wölfe. Eine Minderheit lehnte die Anwesenheit der Wölfe kategorisch ab.
Der Arbeitskreis Pferd und Wolf hat sich zum Ziel gesetzt, die aktuelle Entwicklung der Wolfsausbreitung zu beobachten und Perspektiven insbesondere für Pferdehalter und Reiter zu erarbeiten. Dabei will der Arbeitskreis Pferdehaltern helfen, sich mit der Situation, dass der Wolf wieder Bestandteil der natürlichen Umgebung ist, zu arrangieren und absehbare Konflikte zu vermeiden.
Der Leitfaden "Pferd und Wolf" ist kostenlos erhältlich im NABU- Shop: www.NABU.de/shop, E-Mail: info@NABU-Natur-Shop.de, Tel. +49 (0)511.898138-0. Versandkosten werden in Rechnung gestellt.
Kostenloser Download unter:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/mittwolf/19644.html
www.pferdundwolf.de
Mehr Infos: www.NABU.de/wolf
Für Rückfragen:
Moritz Klose, NABU-Wolfsexperte, Mobil +49 (0)173.2496400, E-Mail: Moritz.Klose@NABU.de
Hannelore Martin, Pferdezüchterin, Tel. +4950328000987
Olaf Buschmann, Experte für technischen Herdenschutz und zertifizierte Herdenschutzhunde, Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V. Tel. +4915141253152, E-Mail: olaf_buschmann@yahoo.de
Dr. Enno Hempel, Pferdeland Niedersachsen GmbH, +49 (0) 42 31 / 67 60 92 pferde-land-niedersachsen@t-online.de
Dr. Torsten Richter, Universität Hildesheim, Tel +49 5121 883-40724, E-Mail: torsten.richter@uni-hildesheim.de
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