22.10.2015 13:33 Uhr in Medien & Presse von Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
Ein neues Verlagsmodell? Zynismus à la 'Tagesspiegel'
Kurzfassung: Ein neues Verlagsmodell? Zynismus à la "Tagesspiegel"Der Deutsche Journalisten-Verband hat gegen die Freistellung der freien Journalistinnen und Journalisten des Berliner "Tagesspiegel" bis zum Jahre ...
[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 22.10.2015] Ein neues Verlagsmodell? Zynismus à la "Tagesspiegel"
Der Deutsche Journalisten-Verband hat gegen die Freistellung der freien Journalistinnen und Journalisten des Berliner "Tagesspiegel" bis zum Jahresende protestiert. Berichten zufolge dürfen die Redaktionen des Blattes keine Beiträge von Freien mehr veröffentlichen. Als Grund werden Einbußen im Anzeigengeschäft genannt, die durch Einsparungen bei den Honoraren für die Freien kompensiert werden sollen. "Zynischer kann mit den Mitarbeitern, die erheblich zum publizistischen Erfolg der Zeitung beitragen, nicht umgegangen werden", kommentierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken diesen Schritt. "Er stellt zudem eine schwere verlegerische Fehlentscheidung dar. Den freien Mitarbeitern das wirtschaftliche Risiko des Verlags aufzubürden, ist weder moralisch zu rechtfertigen noch rechtlich hinnehmbar", sagte Konken, zumal die freien Journalisten regelmäßig wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet seien.
Der DJV-Vorsitzende wies darauf hin, dass der Verzicht auf Beiträge der freien Mitarbeiter zudem Mehrarbeit in erheblichem Umfang für die Redakteure des "Tagesspiegel" zur Folge hätte: "Das ist genauso wenig verantwortbar wie der kalte Auftragsentzug für die Freien."
Konken forderte den Verlag auf, die Zusammenarbeit mit den freien Mitarbeitern unverzüglich wieder im gewohnten Umfang aufzunehmen: "Der Verlag ist wirtschaftlich in der Lage, eine kurzfristige Delle im Anzeigengeschäft auszuhalten."
Der DJV-Vorsitzende riet den Freien des "Tagesspiegel", sich juristisch beraten zu lassen: "Die DJV-Landesverbände helfen ihren Mitgliedern dabei, ihre Rechte geltend zu machen."
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner
Tel. 030/72 62 79 20
Fax 030/726 27 92 13
www.djv.de
Der Deutsche Journalisten-Verband hat gegen die Freistellung der freien Journalistinnen und Journalisten des Berliner "Tagesspiegel" bis zum Jahresende protestiert. Berichten zufolge dürfen die Redaktionen des Blattes keine Beiträge von Freien mehr veröffentlichen. Als Grund werden Einbußen im Anzeigengeschäft genannt, die durch Einsparungen bei den Honoraren für die Freien kompensiert werden sollen. "Zynischer kann mit den Mitarbeitern, die erheblich zum publizistischen Erfolg der Zeitung beitragen, nicht umgegangen werden", kommentierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken diesen Schritt. "Er stellt zudem eine schwere verlegerische Fehlentscheidung dar. Den freien Mitarbeitern das wirtschaftliche Risiko des Verlags aufzubürden, ist weder moralisch zu rechtfertigen noch rechtlich hinnehmbar", sagte Konken, zumal die freien Journalisten regelmäßig wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet seien.
Der DJV-Vorsitzende wies darauf hin, dass der Verzicht auf Beiträge der freien Mitarbeiter zudem Mehrarbeit in erheblichem Umfang für die Redakteure des "Tagesspiegel" zur Folge hätte: "Das ist genauso wenig verantwortbar wie der kalte Auftragsentzug für die Freien."
Konken forderte den Verlag auf, die Zusammenarbeit mit den freien Mitarbeitern unverzüglich wieder im gewohnten Umfang aufzunehmen: "Der Verlag ist wirtschaftlich in der Lage, eine kurzfristige Delle im Anzeigengeschäft auszuhalten."
Der DJV-Vorsitzende riet den Freien des "Tagesspiegel", sich juristisch beraten zu lassen: "Die DJV-Landesverbände helfen ihren Mitgliedern dabei, ihre Rechte geltend zu machen."
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