23.10.2015 13:31 Uhr in Energie & Umwelt von World Wide Fund For Nature (WWF)
Extraportion Dorsch
Kurzfassung: Extraportion Dorsch Ostseefischerei: WWF kritisiert zu hohe Fangquoten für DorschHamburg/Luxemburg, 23.10.2015: Die Fischereiminister der EU haben gestern Nacht die Höchstfangmengen für die Ostsee ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 23.10.2015] Extraportion Dorsch
Ostseefischerei: WWF kritisiert zu hohe Fangquoten für Dorsch
Hamburg/Luxemburg, 23.10.2015: Die Fischereiminister der EU haben gestern Nacht die Höchstfangmengen für die Ostsee im Jahr 2016 festgelegt. Der WWF kritisiert vor allem die Entscheidungen zu den Dorschbeständen. Aus Naturschutzsicht sind die Kürzungen beim Dorsch unzureichend, weil die Fangmengen deutlich über den wissenschaftlichen Empfehlungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der überfischten Bestände liegen. Die Fischereiminister erlauben 63% mehr Fang vom Westdorsch, als von den Wissenschaftlern empfohlen. Vor allem dieser Dorschbestand wird von deutschen Fischern bewirtschaftet.
"Westlicher Dorsch wird kommende Saison mit amtlichem Segen überfischt werden, obwohl der Bestand seit Jahren im roten Bereich ist. Das ist legalisierte Überfischung statt nachhaltiger Bewirtschaftung, die das Fischereigesetz vorschreibt", kritisiert Stella Nemecky, Fischereiexpertin des WWF. Die Fischerei verweise gern auf den Bestandszuwachs, ignoriere dabei aber, dass der westliche Dorschbestand der Kollaps-Gefahr noch gar nicht entwachsen ist. "Der Bestand wächst von einem so niedrigen Niveau an, dass er immer noch gefährdet ist. Man verlässt sich hier auf die guten Prognosen zur Erholung. Die allerdings erfordern auch ideale Bedingungen im Meer. Wenn man vom Gesundheitszustand der Ostsee ausgeht, liegen die längst nicht vor." Beim östlichen Dorsch kürzten die Minister die Fangmengen um 20 statt um 40 Prozent wie von der Wissenschaft empfohlen. Auch die Fangmengen für die Heringsbestände im östlichen Teil der Ostsee, sowie für die Lachsbestände überschreiten die wissenschaftlichen Fangempfehlungen.
"Insgesamt machen die Minister wenig Anstalten, die reformierte Fischereipolitik auch konsequent umzusetzen. Das Ziel, in 2020 erholte Fischbestände zu erreichen, rückt mit dieser Politik in weite Ferne. Die Ostsee bleibt eine Baustelle der Fischereipolitik.", so Fischereiexpertin Nemecky.
Die Ostsee ist laut WWF noch weit davon entfernt ein nachhaltig befischtes Meer zu sein. Die praktische Umsetzung des Anfang des Jahres in Kraft getretenen Rückwurfverbots laufe schleppend. Die Umstellung des Fischereimanagements auf einen nachhaltigen Mehrjahresplan, der die Fischerei auf Dorsch, Hering und Sprotte für mehrere Jahre zusammenfasst und Quoten vorgibt, steckt in der Sackgasse. Die Ausgestaltung des Plans -insbesondere der noch als nachhaltig geltenden Obergrenzen für Fangmengen- ist politisch stark umkämpft. Der Trilogprozess zwischen EU-Kommission, Ministerrat und EU Parlament ist seit Monaten ausgesetzt. Ursprünglich sollte der Plan bereits Mitte 2015 beschlossen sein.
Weitere Informationen:
Stella Nemecky, Fischereiexpertin Tel: 0151 1885 4924 Twitter:@Nemecky_S
Britta König, Pressestelle WWF, Tel.: 0151 1885 497, Twitter: @koenigWWF
Britta König
Pressesprecherin
Press Officer
WWF Deutschland
Mönckebergstr. 27
20095 Hamburg
Tel:+49 (0) 40 530 200-0
Direkt:. +49 (0)40 530200 318
Mobil: +49 151 188 549 73
britta.koenig(at)wwf.de
Ostseefischerei: WWF kritisiert zu hohe Fangquoten für Dorsch
Hamburg/Luxemburg, 23.10.2015: Die Fischereiminister der EU haben gestern Nacht die Höchstfangmengen für die Ostsee im Jahr 2016 festgelegt. Der WWF kritisiert vor allem die Entscheidungen zu den Dorschbeständen. Aus Naturschutzsicht sind die Kürzungen beim Dorsch unzureichend, weil die Fangmengen deutlich über den wissenschaftlichen Empfehlungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der überfischten Bestände liegen. Die Fischereiminister erlauben 63% mehr Fang vom Westdorsch, als von den Wissenschaftlern empfohlen. Vor allem dieser Dorschbestand wird von deutschen Fischern bewirtschaftet.
"Westlicher Dorsch wird kommende Saison mit amtlichem Segen überfischt werden, obwohl der Bestand seit Jahren im roten Bereich ist. Das ist legalisierte Überfischung statt nachhaltiger Bewirtschaftung, die das Fischereigesetz vorschreibt", kritisiert Stella Nemecky, Fischereiexpertin des WWF. Die Fischerei verweise gern auf den Bestandszuwachs, ignoriere dabei aber, dass der westliche Dorschbestand der Kollaps-Gefahr noch gar nicht entwachsen ist. "Der Bestand wächst von einem so niedrigen Niveau an, dass er immer noch gefährdet ist. Man verlässt sich hier auf die guten Prognosen zur Erholung. Die allerdings erfordern auch ideale Bedingungen im Meer. Wenn man vom Gesundheitszustand der Ostsee ausgeht, liegen die längst nicht vor." Beim östlichen Dorsch kürzten die Minister die Fangmengen um 20 statt um 40 Prozent wie von der Wissenschaft empfohlen. Auch die Fangmengen für die Heringsbestände im östlichen Teil der Ostsee, sowie für die Lachsbestände überschreiten die wissenschaftlichen Fangempfehlungen.
"Insgesamt machen die Minister wenig Anstalten, die reformierte Fischereipolitik auch konsequent umzusetzen. Das Ziel, in 2020 erholte Fischbestände zu erreichen, rückt mit dieser Politik in weite Ferne. Die Ostsee bleibt eine Baustelle der Fischereipolitik.", so Fischereiexpertin Nemecky.
Die Ostsee ist laut WWF noch weit davon entfernt ein nachhaltig befischtes Meer zu sein. Die praktische Umsetzung des Anfang des Jahres in Kraft getretenen Rückwurfverbots laufe schleppend. Die Umstellung des Fischereimanagements auf einen nachhaltigen Mehrjahresplan, der die Fischerei auf Dorsch, Hering und Sprotte für mehrere Jahre zusammenfasst und Quoten vorgibt, steckt in der Sackgasse. Die Ausgestaltung des Plans -insbesondere der noch als nachhaltig geltenden Obergrenzen für Fangmengen- ist politisch stark umkämpft. Der Trilogprozess zwischen EU-Kommission, Ministerrat und EU Parlament ist seit Monaten ausgesetzt. Ursprünglich sollte der Plan bereits Mitte 2015 beschlossen sein.
Weitere Informationen:
Stella Nemecky, Fischereiexpertin Tel: 0151 1885 4924 Twitter:@Nemecky_S
Britta König, Pressestelle WWF, Tel.: 0151 1885 497, Twitter: @koenigWWF
Britta König
Pressesprecherin
Press Officer
WWF Deutschland
Mönckebergstr. 27
20095 Hamburg
Tel:+49 (0) 40 530 200-0
Direkt:. +49 (0)40 530200 318
Mobil: +49 151 188 549 73
britta.koenig(at)wwf.de
Weitere Informationen
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
24.11.2015 Der alte Mann und das Eis
23.11.2015 Flughunde vor Absturz
10.11.2015 Achillesferse der EU-Klimaschutzpolitik
05.11.2015 Klimawandel erreicht Supermärkte
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
World Wide Fund For Nature (WWF)
10117 Berlin
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
World Wide Fund For Nature (WWF)
10117 Berlin
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/world-wide-fund-for-nature-wwf-pressefach.html
Die Pressemeldung "Extraportion Dorsch" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Extraportion Dorsch" ist World Wide Fund For Nature (WWF), vertreten durch .