06.11.2015 15:47 Uhr in Gesundheit & Wellness von Save the Children
Asylkompromiss der Koalition - Deutschland darf sich nicht gegen Kinder abschotten
Kurzfassung: Asylkompromiss der Koalition - Deutschland darf sich nicht gegen Kinder abschottenDie Kinderrechtsorganisation Save the Children betrachtet den gestrigen Asylkompromiss der Koalition als kritisch. "An ...
[Save the Children - 06.11.2015] Asylkompromiss der Koalition - Deutschland darf sich nicht gegen Kinder abschotten
Die Kinderrechtsorganisation Save the Children betrachtet den gestrigen Asylkompromiss der Koalition als kritisch.
"Anstelle die Verbesserung der Aufnahmebedingungen für Schutzsuchende in den Mittelpunkt zu stellen, ist dieser Kompromiss ein Abschottungssignal vor allem gegenüber Kindern", bemängelt Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. "Die zweijährige Aussetzung des Familiennachzugs bei Flüchtlingen, die ‚subsidiären Schutz genießen, führt dazu, dass unzählige Kinder und Frauen nun alleine zurückbleiben und nur unter erschwerten Bedingungen nachziehen können. Kinder haben aber ein Recht darauf, mit den Eltern zusammenleben zu dürfen. Familiennachzug ist ein legaler Zugangsweg nach Europa, der verhindert, dass noch mehr Menschen auf dem Weg nach Europa sterben und Familien temporär oder für immer auseinandergerissen werden. Hier wird eine Regelung, die erst vor kurzem zugunsten der Flüchtlinge verbessert wurde, wieder eingeschränkt. Das halten wir für falsch."
Save the Children mahnt, dass bei der Einrichtung der sogenannten Registrierzentren die universellen Kinderrechte auf Gesundheit, Bildung und Schutz gewahrt werden. "Jeder dritte Flüchtling, der nach Deutschland kommt, ist ein Kind", sagt Kathrin Wieland. "Für jede dazu gehörige Familie gibt es - unabhängig davon, woher sie kommen - offenbar keine Alternative zur Flucht. Sie sind also keine ‚Pseudo-Flüchtlinge und dürfen durch die Einrichtung gesonderter Zentren nicht als solche stigmatisiert werden. Die Bedingungen in diesen temporären Aufnahmezentren müssen so kinderfreundlich gestaltet sein, dass Mädchen und Jungen nicht re-traumatisiert werden."
Die Kinderrechtsorganisation kritisiert außerdem scharf, dass Flüchtlinge, die keine gültigen Ausweispapiere mit sich tragen, in den neuen Registrierungszentren schneller abgeschoben werden können. "Viele Menschen und vor allem allein flüchtende Kinder verlieren ihre Ausweispapiere auf der Flucht. Das darf kein Grund sein, sie schneller abzuschieben", warnt Kathrin Wieland.
Save the Children ist entlang der Fluchtrouten im Einsatz, um Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit unseren Mitarbeitern vor Ort.
Presse-Kontakt Deutschland:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Diane Nakschbandi
Tel.: +49 (172) 466 73 33
Mail: diane.nakschbandi@savethechildren.de
www.savethechildren.de
Die Kinderrechtsorganisation Save the Children betrachtet den gestrigen Asylkompromiss der Koalition als kritisch.
"Anstelle die Verbesserung der Aufnahmebedingungen für Schutzsuchende in den Mittelpunkt zu stellen, ist dieser Kompromiss ein Abschottungssignal vor allem gegenüber Kindern", bemängelt Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. "Die zweijährige Aussetzung des Familiennachzugs bei Flüchtlingen, die ‚subsidiären Schutz genießen, führt dazu, dass unzählige Kinder und Frauen nun alleine zurückbleiben und nur unter erschwerten Bedingungen nachziehen können. Kinder haben aber ein Recht darauf, mit den Eltern zusammenleben zu dürfen. Familiennachzug ist ein legaler Zugangsweg nach Europa, der verhindert, dass noch mehr Menschen auf dem Weg nach Europa sterben und Familien temporär oder für immer auseinandergerissen werden. Hier wird eine Regelung, die erst vor kurzem zugunsten der Flüchtlinge verbessert wurde, wieder eingeschränkt. Das halten wir für falsch."
Save the Children mahnt, dass bei der Einrichtung der sogenannten Registrierzentren die universellen Kinderrechte auf Gesundheit, Bildung und Schutz gewahrt werden. "Jeder dritte Flüchtling, der nach Deutschland kommt, ist ein Kind", sagt Kathrin Wieland. "Für jede dazu gehörige Familie gibt es - unabhängig davon, woher sie kommen - offenbar keine Alternative zur Flucht. Sie sind also keine ‚Pseudo-Flüchtlinge und dürfen durch die Einrichtung gesonderter Zentren nicht als solche stigmatisiert werden. Die Bedingungen in diesen temporären Aufnahmezentren müssen so kinderfreundlich gestaltet sein, dass Mädchen und Jungen nicht re-traumatisiert werden."
Die Kinderrechtsorganisation kritisiert außerdem scharf, dass Flüchtlinge, die keine gültigen Ausweispapiere mit sich tragen, in den neuen Registrierungszentren schneller abgeschoben werden können. "Viele Menschen und vor allem allein flüchtende Kinder verlieren ihre Ausweispapiere auf der Flucht. Das darf kein Grund sein, sie schneller abzuschieben", warnt Kathrin Wieland.
Save the Children ist entlang der Fluchtrouten im Einsatz, um Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit unseren Mitarbeitern vor Ort.
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