25.11.2015 15:40 Uhr in Medien & Presse von Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
DJV warnt: Unabhängigkeit der Medien in Polen in Gefahr
Kurzfassung: DJV warnt: Unabhängigkeit der Medien in Polen in GefahrDer Deutsche Journalisten-Verband hat vor zunehmenden Versuchen der neuen polnischen Regierung gewarnt, Einfluss auf die Medien auszuüben. Anla ...
[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 25.11.2015] DJV warnt: Unabhängigkeit der Medien in Polen in Gefahr
Der Deutsche Journalisten-Verband hat vor zunehmenden Versuchen der neuen polnischen Regierung gewarnt, Einfluss auf die Medien auszuüben. Anlass sind Pläne des polnischen Kulturministers Piotr Glinski, eine ihm unterstellte Kommission einzurichten, die die Direktoren der Rundfunksender nach eigenem Gusto ernennt oder absetzt. Richtschnur der Berichterstattung soll nach dem Willen des Ministers die politische Linie der neuen nationalkonservativen Regierung sein. DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall warnte, dass das Vorhaben des Kulturministers zur Abschaffung der Rundfunkfreiheit führe. Die sofortige Suspendierung einer Fernsehmoderatorin nach einem kritischen Interview mit Glinski Anfang dieser Woche nannte Überall einen "Vorgeschmack auf das, wasJournalisten in Polen drohen kann, wenn sie ihren Job machen".
Kritisch wertete der DJV-Vorsitzende auch die Ankündigung der Warschauer Regierung, ausländische Investoren aus polnischen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen zu drängen: "Eine Nationalisierung der Medienunternehmen lässt sich mit der Niederlassungsfreiheit in Europa nicht unter einen Hut bringen."
Der DJV-Vorsitzende rief die europäischen Institutionen auf, die Entwicklung in Polen im Auge zu behalten: "Als Ungarn die Pressefreiheit Schritt für Schritt abschaffte, ist Europa erst aufgewacht, als es zu spät war. Das darf sich nicht wiederholen."
Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
Charlottenstr. 17
10117 Berlin
Deutschland
Telefon: +49 (0)30/72 62 79 20
Telefax: +49 (0)30/726 27 92 13
Mail: djv(at)djv.de
URL: www.djv.de
Der Deutsche Journalisten-Verband hat vor zunehmenden Versuchen der neuen polnischen Regierung gewarnt, Einfluss auf die Medien auszuüben. Anlass sind Pläne des polnischen Kulturministers Piotr Glinski, eine ihm unterstellte Kommission einzurichten, die die Direktoren der Rundfunksender nach eigenem Gusto ernennt oder absetzt. Richtschnur der Berichterstattung soll nach dem Willen des Ministers die politische Linie der neuen nationalkonservativen Regierung sein. DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall warnte, dass das Vorhaben des Kulturministers zur Abschaffung der Rundfunkfreiheit führe. Die sofortige Suspendierung einer Fernsehmoderatorin nach einem kritischen Interview mit Glinski Anfang dieser Woche nannte Überall einen "Vorgeschmack auf das, wasJournalisten in Polen drohen kann, wenn sie ihren Job machen".
Kritisch wertete der DJV-Vorsitzende auch die Ankündigung der Warschauer Regierung, ausländische Investoren aus polnischen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen zu drängen: "Eine Nationalisierung der Medienunternehmen lässt sich mit der Niederlassungsfreiheit in Europa nicht unter einen Hut bringen."
Der DJV-Vorsitzende rief die europäischen Institutionen auf, die Entwicklung in Polen im Auge zu behalten: "Als Ungarn die Pressefreiheit Schritt für Schritt abschaffte, ist Europa erst aufgewacht, als es zu spät war. Das darf sich nicht wiederholen."
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