11.02.2016 15:59 Uhr in Gesundheit & Wellness von Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski
Neurodermitis liegt (zum Teil) in den Genen
Neurodermitis liegt (zum Teil) in den GenenKurzfassung: Die Ursachen der Volkskrankheit Neurodermitis sind bis heute umstritten. Eine umfangreiche Studie hat nun bestätigt: Bestimmte Gene erhöhen das Risiko einer Erkrankung.
[Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski - 11.02.2016] Rund jedes fünfte Kind und jeder zehnte Erwachsene in Deutschland leiden unter einer Neurodermitis. Die Ekzem-Erkrankung verläuft in der Regel schubweise und plagt die Betroffenen mit starkem Juckreiz. "Das trübt nicht nur die Lebensqualität, sondern kann auch die Anfälligkeit für andere Entzündungserkrankungen wie Heuschnupfen und Asthma steigern", erläutert Dr. Sybille Thoma-Uszynski, Hautärztin in Berlin-Mitte. Obwohl die Neurodermitis zu den weltweit am häufigsten auftretenden chronischen Erkrankungen zählt, ist ihr Wesen noch immer nicht vollends verstanden. Vor allem die Ursachen und Auslöser stellen die Wissenschaft vor ein Rätsel.
Dieses zu lösen hat sich eine Forschergruppe aus 14 Ländern vorgenommen, die Daten von 350.000 Menschen - erkrankten und gesunden - ausgewertet hat. Durch die hohe Teilnehmerzahl gelten die Resultate als sehr valide. Die zentrale Erkenntnis lautet: Bestimmte DNA-Sequenzen erhöhen das Risiko, an einer Neurodermitis zu erkranken. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei vielen Menschen eine vererbte Anfälligkeit für Entzündungserkrankungen im Allgemeinen gibt. Daneben sind spezielle erbliche und umweltbedingte Einflüsse dafür verantwortlich, dass sich diese Anfälligkeit auf der Haut ausprägt", fasst Studienleiter Prof. Stephan Weidinger von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zusammen.
Auf dem Weg zum Verständnis - und letztlich zur erfolgreichen Therapie - der Neurodermitis bildet die Studie eine wichtige Etappe. Doch es ist noch ein weiter Weg zurückzulegen. Im Fokus stehen nun die molekularen Mechanismen, die für die beobachtete erhöhte Anfälligkeit sorgen. Um sie zu verstehen, müssen die identifizierten "genetischen Übeltäter" tiefergehend durchleuchtet werden. Dabei spielen auch die Wechselwirkungen mit Umweltfaktoren und dem individuellen Lebensstil eine wichtige Rolle - worin die Komplexität der Neurodermitis-Forschungsarbeit deutlich wird.
Die Weltgesundheitsorganisation hat die Neurodermitis in einer aktuellen Analyse als die Hauterkrankung mit der höchsten Krankheitslast eingestuft. Es bleibt zu hoffen, dass dem jüngsten Meilenstein der Ursachenforschung schnell weitere folgen werden.
Dieses zu lösen hat sich eine Forschergruppe aus 14 Ländern vorgenommen, die Daten von 350.000 Menschen - erkrankten und gesunden - ausgewertet hat. Durch die hohe Teilnehmerzahl gelten die Resultate als sehr valide. Die zentrale Erkenntnis lautet: Bestimmte DNA-Sequenzen erhöhen das Risiko, an einer Neurodermitis zu erkranken. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei vielen Menschen eine vererbte Anfälligkeit für Entzündungserkrankungen im Allgemeinen gibt. Daneben sind spezielle erbliche und umweltbedingte Einflüsse dafür verantwortlich, dass sich diese Anfälligkeit auf der Haut ausprägt", fasst Studienleiter Prof. Stephan Weidinger von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zusammen.
Auf dem Weg zum Verständnis - und letztlich zur erfolgreichen Therapie - der Neurodermitis bildet die Studie eine wichtige Etappe. Doch es ist noch ein weiter Weg zurückzulegen. Im Fokus stehen nun die molekularen Mechanismen, die für die beobachtete erhöhte Anfälligkeit sorgen. Um sie zu verstehen, müssen die identifizierten "genetischen Übeltäter" tiefergehend durchleuchtet werden. Dabei spielen auch die Wechselwirkungen mit Umweltfaktoren und dem individuellen Lebensstil eine wichtige Rolle - worin die Komplexität der Neurodermitis-Forschungsarbeit deutlich wird.
Die Weltgesundheitsorganisation hat die Neurodermitis in einer aktuellen Analyse als die Hauterkrankung mit der höchsten Krankheitslast eingestuft. Es bleibt zu hoffen, dass dem jüngsten Meilenstein der Ursachenforschung schnell weitere folgen werden.
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Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski, Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski
Brunnenstr. 160, 10115 Berlin, Deutschland
Tel.: (030) 47 37 42 00; http://www.hautarzt-mitte.de
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