13.04.2016 20:56 Uhr in Computer & Internet und in Medien & Presse von Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.
Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur: Völlig falsches Signal für Breitbandstandort Deutschland
Unverständnis bei Breitband - BürgerinitiativeKurzfassung: - Bevorzugung einer wenig zukunftsfähigen Breitband-Infrastruktur
- Lähmung des Wettbewerbs beim Glasfaserausbau
- falsche politische Weichenstellung
- Lähmung des Wettbewerbs beim Glasfaserausbau
- falsche politische Weichenstellung
[Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V. - 13.04.2016] Mit Unverständnis reagiert der Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. auf den Entscheidungsvorschlag der Bundesnetzagentur zum Antrag der Telekom, im Nahbereich die Vectoring-Technologie auszurollen. "Damit wird ein völlig falsches Signal gegeben. Wirklich nötige Investitionen in zukunftsfähige Glasfaserinfrastrukturen werden damit vermutlich um Jahre verzögert. Der Rückstand Deutschlands auf andere Industrieländer wird sich vergrößern, statt sich zu verringern!", ärgert sich Bernd Rudolph, Zweiter Vorsitzender des Verbandes.
Die BNetzA hat sich nicht nur entschlossen, ein wenig zukunftssicheres Modell zu bevorzugen, sie will der Telekom außerdem das Monopol für die "letzte Meile" quasi zurückgeben. Für andere Unternehmen werden Investitionen damit unattraktiv. Der Infrastruktur-Wettbewerb droht so, zum Erliegen zu kommen. Rudolph: "Gerade kommunale Unternehmen waren zuletzt Hoffnungsträger für einen modernen Glasfaserausbau. Damit könnte nun wegen dieser kurzsichtigen politischen Entscheidung Schluss sein."
Für -geteilt.de- ist klar, dass die Breitbandziele der Bundesregierung (50 Megabit/s bis 2018) allenfalls ein Zwischenschritt sein können. Mittelfristig werden Bandbreiten benötigt, die nur durch die flächendeckende Installation eines Glasfaserzugangsnetzes bereit gestellt werden können. So hat das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste erst unlängst "Nachfragewerte im Bereich von 1 Gbit/s im Down- und 600 Mbit/s im Upload" im Zeithorizont von 10 Jahren prognostiziert (Quelle: BREKO Breitbandkompass 2016/2017 [1]). Gleichzeitig ist unbestritten, dass es sich bei den erforderlichen Investitionen um eine längerfristige Angelegenheit handeln dürfte. Dafür sprechen die hohen Kosten und der momentan noch geringe Nachfragedruck. "Daraus folgt aber, dass bereits heute die Weichen gestellt werden müssen. Jedes weitere Abwarten bedeutet Zeitverlust, der später nur schwer aufzuholen sein wird.", meint Rudolph und befürchtet. "Am Ende wird es vielleicht wieder der Steuerzahler sein, der durch Förderprogramme die ‚Wirtschaftlichkeitslücken‘ für die Unternehmen schließt. Das müsste nicht sein, wenn heute die richtige investitionsfreundliche Politik betrieben wird. Danach sieht es aber gerade nicht aus."
Wie man die Installation des Glasfaserzugangsnetzes vorantreiben kann, hat der Bundesverband in einem Positionspapier [2] niedergeschrieben. Rudolph: "Wir sehen darin eine sinnvolle Anregung zum Handeln. Und eine Aufforderung für eine verantwortungsbewusste Politik. Es wird oft von Digitalisierung und den damit verbundenen Herausforderungen gesprochen. Aus Absichtserklärungen und schönen Worten müssen aber endlich auch die richtigen Taten erwachsen. Der Entscheidungsvorschlag der BNetzA jedenfalls gehört aus unserer Sicht leider nicht dazu."
[1] http://www.brekoverband.de/fileadmin/user_upload/Breitbandkompass/BREKO_Breitband_Kompass_2016_2017.pdf
[2] http://www.geteilt.de/download/positionen/positionspapier_glasfaserausbau.pdf
Die BNetzA hat sich nicht nur entschlossen, ein wenig zukunftssicheres Modell zu bevorzugen, sie will der Telekom außerdem das Monopol für die "letzte Meile" quasi zurückgeben. Für andere Unternehmen werden Investitionen damit unattraktiv. Der Infrastruktur-Wettbewerb droht so, zum Erliegen zu kommen. Rudolph: "Gerade kommunale Unternehmen waren zuletzt Hoffnungsträger für einen modernen Glasfaserausbau. Damit könnte nun wegen dieser kurzsichtigen politischen Entscheidung Schluss sein."
Für -geteilt.de- ist klar, dass die Breitbandziele der Bundesregierung (50 Megabit/s bis 2018) allenfalls ein Zwischenschritt sein können. Mittelfristig werden Bandbreiten benötigt, die nur durch die flächendeckende Installation eines Glasfaserzugangsnetzes bereit gestellt werden können. So hat das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste erst unlängst "Nachfragewerte im Bereich von 1 Gbit/s im Down- und 600 Mbit/s im Upload" im Zeithorizont von 10 Jahren prognostiziert (Quelle: BREKO Breitbandkompass 2016/2017 [1]). Gleichzeitig ist unbestritten, dass es sich bei den erforderlichen Investitionen um eine längerfristige Angelegenheit handeln dürfte. Dafür sprechen die hohen Kosten und der momentan noch geringe Nachfragedruck. "Daraus folgt aber, dass bereits heute die Weichen gestellt werden müssen. Jedes weitere Abwarten bedeutet Zeitverlust, der später nur schwer aufzuholen sein wird.", meint Rudolph und befürchtet. "Am Ende wird es vielleicht wieder der Steuerzahler sein, der durch Förderprogramme die ‚Wirtschaftlichkeitslücken‘ für die Unternehmen schließt. Das müsste nicht sein, wenn heute die richtige investitionsfreundliche Politik betrieben wird. Danach sieht es aber gerade nicht aus."
Wie man die Installation des Glasfaserzugangsnetzes vorantreiben kann, hat der Bundesverband in einem Positionspapier [2] niedergeschrieben. Rudolph: "Wir sehen darin eine sinnvolle Anregung zum Handeln. Und eine Aufforderung für eine verantwortungsbewusste Politik. Es wird oft von Digitalisierung und den damit verbundenen Herausforderungen gesprochen. Aus Absichtserklärungen und schönen Worten müssen aber endlich auch die richtigen Taten erwachsen. Der Entscheidungsvorschlag der BNetzA jedenfalls gehört aus unserer Sicht leider nicht dazu."
[1] http://www.brekoverband.de/fileadmin/user_upload/Breitbandkompass/BREKO_Breitband_Kompass_2016_2017.pdf
[2] http://www.geteilt.de/download/positionen/positionspapier_glasfaserausbau.pdf
Weitere Informationen
Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V., Herr Bernd Rudolph
Lassallestr. 16, 08058 Zwickau, Deutschland
Tel.: 0151/50595451; http://www.geteilt.de
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