Unternehmensnachfolge in Sachsen. "Wir brauchen eine zweite Unternehmerwelle"
Unternehmensnachfolge in Sachsen. "Wir brauchen eine zweite Unternehmerwelle"Kurzfassung: Rahmenkonzepte für den Übergabeprozess gefordert. Diskussion zwischen Hartmut Bunsen (Präsident des Unternehmerverband Sachsen), Wolfgang Topf (Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig) und Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Rektor der HHL Leipzig Graduate School of Management).
Diskutieren über Unternehmensnachfolge: (v.l.n.r.) HHL-Rektor Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Präsident Sächs. Unternehmerverband Hartmut Bunsen und IHK Leipzig-Präsident Wolfgang Topf. Foto: HHL.
[HHL gGmbH - 20.05.2016] MBA Volker Stößel Media Relations
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Immer mehr zu übergebene Betriebe, immer weniger Nachfolger, so lautet das Fazit des letztjährigen Reports des Instituts für Mittelstandsforschung IfM. 43 Prozent der Senior-Unternehmer finden nicht den passenden Nachfolger. So viele wie nie seit Beginn dieser IfM-Statistik im Jahr 2007. Mit 5.300 Firmen steht der Freistaat Sachsen bundesweit an achter Stelle.
Über Herausforderungen und Chancen der Unternehmensnachfolge in Sachsen diskutierten jüngst Hartmut Bunsen, Präsident des Unternehmerverband Sachsen, Wolfgang Topf, Präsident der IHK zu Leipzig, sowie Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Rektor und Inhaber des Stiftungsfonds Deutsche Bank Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der HHL Leipzig Graduate School of Management.
Hartmut Bunsen sagte: "Dem Thema Unternehmensnachfolge ist größte Aufmerksamkeit zu widmen. Aufgrund der demografischen Entwicklung benötigen viele Unternehmer heute und in naher Zukunft Nachfolger. Die brennende Frage ist: Wie bekommen wir Mittelständler dazu, sich rechtzeitig um den Aufbau geeigneten Nachwuchses zu kümmern?" Den Übergabeprozess rechtzeitig zu starten, so Bunsen, sei eine der zentralen Herausforderungen.
IHK-Präsident Wolfgang Topf sagte in diesem Zusammenhang: "Für die Unternehmer ist es häufig schwer, sich mit der Erkenntnis der eigenen Vergänglichkeit im Berufsleben auseinander zu setzen." Gleichwohl stünden über Jahre geschaffene Unternehmenswerte, das damit verbundene Know-how und die im Unternehmen entstandenen Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Bemerkenswert waren in diesem Kontext Erfahrungen der IHK zu Leipzig. Hier sei es laut Topf eine Herausforderung, die potentiellen Nachfolger, die bei der IHK anfragten, an entsprechende Firmen zu vermitteln. Ein Grund dafür ist, dass Unternehmen oft in der Familie und im Unternehmen direkt übergeben wollten und daher die IHK nur sporadisch in den Nachfolgeprozess eingebunden wird. Um sich ein besseres Bild zum gesamten Thema Nachfolge machen zu können, starte die IHK im Herbst 2016 eine sachsenweite repräsentative Befragung der Unternehmen.
Gegenüber der Politik vertrat Topf besonders die Forderung, die Gesetze der Erbschaftssteuer für den Mittelstand klarer, einfacher, praxisgerechter und damit planbarer zu gestalten. Der IHK-Präsident sprach sich zudem für die realistische Gestaltung der Abgrenzung des begünstigten Betriebsvermögens, die Beibehaltung der Verschonungsregelung sowie für Steuerbegünstigungen bei Unternehmensweitergaben aus.
HHL-Rektor Prof. Dr. Andreas Pinkwart verwies auf die Aufbauleistung der friedlichen Freiheitsgeneration innerhalb der vergangenen 25 Jahre. "Im Interesse der Region, der Inhaber und ihrer Mitarbeiter sollten wir erreichen, dass möglichst viele bestehende Unternehmen eine erfolgreiche Zukunft haben", so der HHL-Rektor. Da es in Sachsen und den neuen Bundesländern nicht hinreichend große Unternehmenseinheiten gäbe, sei unternehmerischer Mut gefragt. "Wir brauchen eine zweite Unternehmerwelle und ein positives Unternehmerbild, wozu die HHL aktiv beitragen möchte", so Prof. Pinkwart.
Laut des Wirtschaftswissenschaftlers eröffne das Thema Unternehmensnachfolge Chancen für unternehmerische Persönlichkeiten, sich gerade in der Region weiterentwickeln zu können. Wenn der Übernehmer aus der Region käme, würde zudem die Nachhaltigkeit des Unternehmens gestärkt und man könne möglicherweise an die "Hidden-Champion-Story" vieler Unternehmen im Westen der Republik anschließen.
Prof. Pinkwart verwies zudem auf die Möglichkeit der sogenannten Merger & Akquisition (M&A), wobei das zur Übernahme stehende Unternehmen von einem anderen Unternehmen aufgekauft wird. Ein Gebiet, das die Sparkasse Leipzig und der Ostdeutsche Sparkassenverband mit einer eigenen Junior-Professur an der HHL fördern. Der Lehrstuhl führe laut Prof. Pinkwart in den kommenden Monaten erstmalig eine Umfrage unter 1000 mittelständischen Unternehmen in Sachsen über deren eigene Nachfolgeregelungen durch. Durch die Studienergebnisse sollen regionale Bedürfnisse von Unternehmen fundiert politisch kommuniziert werden, mit dem Ziel, die Existenz und Wettbewerbsfähigkeit sächsischer Unternehmen langfristig zu sichern.
Mit ihrem Fokus auf Strategie und Family Business, M&A im Mittelstand und einer starken Entrepreneurship-Orientierung gilt die HHL in Mitteldeutschland als Plattform für die Weiterentwicklung von Familienunternehmen in den Neuen Ländern. Gerade die HHL habe viele Studierende, die unternehmerisch tätig werden wollten, so Rektor Prof. Pinkwart. "Wir erwarten, dass sich Betriebe, die Übernehmer suchen, stärker mit uns über Praxisprojekte, Masterarbeiten oder andere Kanäle verbinden." Dadurch würde die HHL ihr unternehmerisches Potential vergrößern. "Wir sind eine Unternehmerschmiede, an der sich Unternehmensnachfolger qualifizieren oder Partner finden können oder ihr Unterstützungspotenzial noch verbessern können."
Neben der Nachfolge-Qualifizierung vor, parallel und nach dem Übergabeprozess plädierte Prof. Pinkwart für gute Rahmenbedingungen, womit er besonders auf die exzellente Beratung durch Banken, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer abhob.
Mit Blick auf die HHL schlug IHK-Präsident Wolfgang Topf die Erstellung von konkreten auf bestimmte Unternehmensformen und -größen abgestimmte Rahmenkonzepten für den Übergabeprozess gemeinsam mit den Banken vor. Denn, so Topf, "zum Schluss scheitert es bei Unternehmensnachfolgen häufig am Detail und an der Zeitachse."
Die HHL Leipzig Graduate School of Management ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der traditionsreichsten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Das Studienangebot umfasst Voll- und Teilzeit-Master in Management- sowie MBA-Programme, ein Promotionsstudium sowie Executive Education. Die HHL ist akkreditiert durch AACSB International. http://www.hhl.de
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Immer mehr zu übergebene Betriebe, immer weniger Nachfolger, so lautet das Fazit des letztjährigen Reports des Instituts für Mittelstandsforschung IfM. 43 Prozent der Senior-Unternehmer finden nicht den passenden Nachfolger. So viele wie nie seit Beginn dieser IfM-Statistik im Jahr 2007. Mit 5.300 Firmen steht der Freistaat Sachsen bundesweit an achter Stelle.
Über Herausforderungen und Chancen der Unternehmensnachfolge in Sachsen diskutierten jüngst Hartmut Bunsen, Präsident des Unternehmerverband Sachsen, Wolfgang Topf, Präsident der IHK zu Leipzig, sowie Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Rektor und Inhaber des Stiftungsfonds Deutsche Bank Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der HHL Leipzig Graduate School of Management.
Hartmut Bunsen sagte: "Dem Thema Unternehmensnachfolge ist größte Aufmerksamkeit zu widmen. Aufgrund der demografischen Entwicklung benötigen viele Unternehmer heute und in naher Zukunft Nachfolger. Die brennende Frage ist: Wie bekommen wir Mittelständler dazu, sich rechtzeitig um den Aufbau geeigneten Nachwuchses zu kümmern?" Den Übergabeprozess rechtzeitig zu starten, so Bunsen, sei eine der zentralen Herausforderungen.
IHK-Präsident Wolfgang Topf sagte in diesem Zusammenhang: "Für die Unternehmer ist es häufig schwer, sich mit der Erkenntnis der eigenen Vergänglichkeit im Berufsleben auseinander zu setzen." Gleichwohl stünden über Jahre geschaffene Unternehmenswerte, das damit verbundene Know-how und die im Unternehmen entstandenen Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Bemerkenswert waren in diesem Kontext Erfahrungen der IHK zu Leipzig. Hier sei es laut Topf eine Herausforderung, die potentiellen Nachfolger, die bei der IHK anfragten, an entsprechende Firmen zu vermitteln. Ein Grund dafür ist, dass Unternehmen oft in der Familie und im Unternehmen direkt übergeben wollten und daher die IHK nur sporadisch in den Nachfolgeprozess eingebunden wird. Um sich ein besseres Bild zum gesamten Thema Nachfolge machen zu können, starte die IHK im Herbst 2016 eine sachsenweite repräsentative Befragung der Unternehmen.
Gegenüber der Politik vertrat Topf besonders die Forderung, die Gesetze der Erbschaftssteuer für den Mittelstand klarer, einfacher, praxisgerechter und damit planbarer zu gestalten. Der IHK-Präsident sprach sich zudem für die realistische Gestaltung der Abgrenzung des begünstigten Betriebsvermögens, die Beibehaltung der Verschonungsregelung sowie für Steuerbegünstigungen bei Unternehmensweitergaben aus.
HHL-Rektor Prof. Dr. Andreas Pinkwart verwies auf die Aufbauleistung der friedlichen Freiheitsgeneration innerhalb der vergangenen 25 Jahre. "Im Interesse der Region, der Inhaber und ihrer Mitarbeiter sollten wir erreichen, dass möglichst viele bestehende Unternehmen eine erfolgreiche Zukunft haben", so der HHL-Rektor. Da es in Sachsen und den neuen Bundesländern nicht hinreichend große Unternehmenseinheiten gäbe, sei unternehmerischer Mut gefragt. "Wir brauchen eine zweite Unternehmerwelle und ein positives Unternehmerbild, wozu die HHL aktiv beitragen möchte", so Prof. Pinkwart.
Laut des Wirtschaftswissenschaftlers eröffne das Thema Unternehmensnachfolge Chancen für unternehmerische Persönlichkeiten, sich gerade in der Region weiterentwickeln zu können. Wenn der Übernehmer aus der Region käme, würde zudem die Nachhaltigkeit des Unternehmens gestärkt und man könne möglicherweise an die "Hidden-Champion-Story" vieler Unternehmen im Westen der Republik anschließen.
Prof. Pinkwart verwies zudem auf die Möglichkeit der sogenannten Merger & Akquisition (M&A), wobei das zur Übernahme stehende Unternehmen von einem anderen Unternehmen aufgekauft wird. Ein Gebiet, das die Sparkasse Leipzig und der Ostdeutsche Sparkassenverband mit einer eigenen Junior-Professur an der HHL fördern. Der Lehrstuhl führe laut Prof. Pinkwart in den kommenden Monaten erstmalig eine Umfrage unter 1000 mittelständischen Unternehmen in Sachsen über deren eigene Nachfolgeregelungen durch. Durch die Studienergebnisse sollen regionale Bedürfnisse von Unternehmen fundiert politisch kommuniziert werden, mit dem Ziel, die Existenz und Wettbewerbsfähigkeit sächsischer Unternehmen langfristig zu sichern.
Mit ihrem Fokus auf Strategie und Family Business, M&A im Mittelstand und einer starken Entrepreneurship-Orientierung gilt die HHL in Mitteldeutschland als Plattform für die Weiterentwicklung von Familienunternehmen in den Neuen Ländern. Gerade die HHL habe viele Studierende, die unternehmerisch tätig werden wollten, so Rektor Prof. Pinkwart. "Wir erwarten, dass sich Betriebe, die Übernehmer suchen, stärker mit uns über Praxisprojekte, Masterarbeiten oder andere Kanäle verbinden." Dadurch würde die HHL ihr unternehmerisches Potential vergrößern. "Wir sind eine Unternehmerschmiede, an der sich Unternehmensnachfolger qualifizieren oder Partner finden können oder ihr Unterstützungspotenzial noch verbessern können."
Neben der Nachfolge-Qualifizierung vor, parallel und nach dem Übergabeprozess plädierte Prof. Pinkwart für gute Rahmenbedingungen, womit er besonders auf die exzellente Beratung durch Banken, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer abhob.
Mit Blick auf die HHL schlug IHK-Präsident Wolfgang Topf die Erstellung von konkreten auf bestimmte Unternehmensformen und -größen abgestimmte Rahmenkonzepten für den Übergabeprozess gemeinsam mit den Banken vor. Denn, so Topf, "zum Schluss scheitert es bei Unternehmensnachfolgen häufig am Detail und an der Zeitachse."
Die HHL Leipzig Graduate School of Management ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der traditionsreichsten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Das Studienangebot umfasst Voll- und Teilzeit-Master in Management- sowie MBA-Programme, ein Promotionsstudium sowie Executive Education. Die HHL ist akkreditiert durch AACSB International. http://www.hhl.de
Weitere Informationen
HHL gGmbH, Herr Volker Stößel
Jahnallee 59, 04109 Leipzig, Deutschland
Tel.: 0341-9851-614; http://www.hhl.de
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