Und sie entwickelt sich doch - Zur Stipendienkultur in Deutschland
Und sie entwickelt sich doch - Zur Stipendienkultur in DeutschlandKurzfassung: Gastkommentar von Andreas Pinkwart*)
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, heute Rektor der HHL Leipzig Graduate School of Management, gilt als Erfinder und Wegbereiter des Deutschlandstipendiums. Foto: HHL.
[HHL gGmbH - 02.06.2016] Häufig brauchen strukturelle Mängel viel Zeit und Geduld zu ihrer Überwindung. Dies gilt auch für den Mangel an Stipendien in Deutschland. Im Jahre 2010 wurde noch nicht einmal ein Prozent der Studierenden mit gerade einmal 80 Euro pro Monat über die Begabungsförderungswerke gefördert. Die Hochschulen selbst hatten keine eigenen Mittel, um Talente zusätzlich zu fördern. Fach-hochschulstudierende gingen nahezu gänzlich leer aus. Um hier Abhilfe zu schaffen, ging 2011 das Deutschlandstipendium auf Basis eines in Nordrhein-Westfalen zuvor entwickelten und über zwei Jahre getesteten Programms an den Start. Nach den nun vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes erhielten im vergangenen Jahr 24.276 Studierende ein Deutschlandstipendium in Höhe von 300 Euro pro Monat - für BAFöG-Empfänger anrechungsfrei - hälftig finanziert vom Bund und von über 7.000 privaten Förderern im Land. Damit wurden so viele Studierende bundesweit zusätzlich gefördert wie vor Einführung des Deutschlandstipendiums von allen Begabungsförderungswerken zusammen. Da im Zuge des Deutschlandstipendiums auch deren Programme deutlich verbessert und auf alle Hochschultypen erweitert wurden, hat sich der Prozentsatz der Stipendiaten in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren von unter einem auf fast zwei Prozent verdoppelt.
Dabei fällt auf, dass die seinerzeit vorgebrachten Bedenken keine empirische Evidenz erfahren haben. Weder hat sich als richtig erwiesen, dass vorzugsweise Kinder aus wohlhabenden Elternhäusern gefördert werden, noch, dass ausschließlich Studierende von MINT-Fächern und besonders finanzstarke Hochschulen und Regionen in Deutschland davon profitieren. So erreicht das Saarland von allen Bundesländern den höchsten Anteil von Deutschlandstipendiaten gefolgt von Bremen und Sachsen. Und noch wichtiger ist: Die sozialen Merkmale der Geförderten entsprechen weitgehend denen der Studierendenschaft allgemein. Das gilt insbesondere für die Bildungsherkunft. Überproportional hoch ist auch der Anteil von Studierenden mit Migrationshintergrund.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Politik in Nachhaltigkeit übt! Dann könnte die Anzahl der Stipendiaten weiter steigen. Die Stipendienkultur in Deutschland, sie entwickelt sich doch!
*) Andreas Pinkwart war von 2005 bis 2010 Wissenschaftsminister in NRW und ist seit 2011 Rektor der HHL Leipzig Graduate School of Management sowie Lehrstuhlinhaber für Innovationsmanagement und Entrepreneurship. Er gilt als Erfinder und zusammen mit der früheren Bundesbildungsministerin Annette Schavan als Wegbereiter des Deutschlandstipendiums.
Weitere Informationen:
http://www.deutschlandstipendium.de
http://www.hhl.de/scholarships
http://www.hhl.de
Dabei fällt auf, dass die seinerzeit vorgebrachten Bedenken keine empirische Evidenz erfahren haben. Weder hat sich als richtig erwiesen, dass vorzugsweise Kinder aus wohlhabenden Elternhäusern gefördert werden, noch, dass ausschließlich Studierende von MINT-Fächern und besonders finanzstarke Hochschulen und Regionen in Deutschland davon profitieren. So erreicht das Saarland von allen Bundesländern den höchsten Anteil von Deutschlandstipendiaten gefolgt von Bremen und Sachsen. Und noch wichtiger ist: Die sozialen Merkmale der Geförderten entsprechen weitgehend denen der Studierendenschaft allgemein. Das gilt insbesondere für die Bildungsherkunft. Überproportional hoch ist auch der Anteil von Studierenden mit Migrationshintergrund.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Politik in Nachhaltigkeit übt! Dann könnte die Anzahl der Stipendiaten weiter steigen. Die Stipendienkultur in Deutschland, sie entwickelt sich doch!
*) Andreas Pinkwart war von 2005 bis 2010 Wissenschaftsminister in NRW und ist seit 2011 Rektor der HHL Leipzig Graduate School of Management sowie Lehrstuhlinhaber für Innovationsmanagement und Entrepreneurship. Er gilt als Erfinder und zusammen mit der früheren Bundesbildungsministerin Annette Schavan als Wegbereiter des Deutschlandstipendiums.
Weitere Informationen:
http://www.deutschlandstipendium.de
http://www.hhl.de/scholarships
http://www.hhl.de
Weitere Informationen
HHL gGmbH, Herr Volker Stößel
Jahnallee 59, 04109 Leipzig, Deutschland
Tel.: 0341-9851-614; http://www.hhl.de
Jahnallee 59, 04109 Leipzig, Deutschland
Tel.: 0341-9851-614; http://www.hhl.de
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
29.08.2018 HHL feiert die Absolventen 2018
23.10.2017 HHL-Forum 2017 am 8. und 9. November 2017
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
Herr Volker Stößel
HHL gGmbH
Jahnallee 59
04109 Leipzig
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
Permanentlinks
https://www.prmaximus.de/131471HHL gGmbH
Jahnallee 59
04109 Leipzig
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/hhl-ggmbh-pressefach.html
Die Pressemeldung "Und sie entwickelt sich doch - Zur Stipendienkultur in Deutschland" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Und sie entwickelt sich doch - Zur Stipendienkultur in Deutschland" ist HHL gGmbH, vertreten durch Volker Stößel.