05.12.2016 13:42 Uhr in Gesundheit & Wellness und in Wirtschaft & Finanzen von HHL gGmbH

Studie: Optimierter Einkauf und verbesserte Logistik im Krankenhaus zahlen sich aus

Studie: Optimierter Einkauf und verbesserte Logistik im Krankenhaus zahlen sich aus
Kurzfassung: Bis zu einem Drittel können Einkauf und Logistik den Gesamtgewinn eines Krankenhauses beeinflussen
Studie: Optimierter Einkauf und verbesserte Logistik im Krankenhaus zahlen sich aus Hat jüngst den „Hebel-Effekt des Einkaufs“ bei Krankenhäusern nachgewiesen: Prof. Dr. Wilfried von Eiff, Medizin-Ökonom an der HHL Leipzig Graduate School of Management. Foto: HHL.
[HHL gGmbH - 05.12.2016] Eine achtprozentige Senkung der Einkaufs- und Logistikkosten im Krankenhaus hat den gleichen Effekt auf das Betriebsergebnis wie eine Umsatzsteigerung um 35 Prozent durch zusätzliche medizinische Leistungen. Diesen "Hebel-Effekt des Einkaufs" hat jüngst Prof. Dr. Wilfried von Eiff, Medizin-Ökonom an der HHL Leipzig Graduate School of Management, in einer Studie nachgewiesen.

"Logistikprozesse wie z. B. die Versorgung von OP, Funktionseinheiten oder Katheterlabor mit Medizinprodukten können erhebliche Kosten verursachen, wenn sie fehleranfällig, umständlich und zeitraubend organisiert sind", so Prof. von Eiff. Es sei deshalb wichtig, die gesamte Logistik entsprechend des Lean Managements zu steuern und die Versorgungskette nach dem Ansatz des Efficient Health Care Consumer Response (EHCR) zu organisieren.

Bei Kostenentlastung neue Wege gehen

Um dem Kostendruck, dem Krankenhäuser ausgesetzt sind, entschieden entgegenzutreten, seien der Einkauf und die Logistik Bereiche mit guten Einsparungspotentialen. Dabei müssten die gesamten Lebenszykluskosten für ein Produkt näher betrachtet und anschließend abgewogen werden; sollen beispielsweise teure Medikalprodukte mit der Möglichkeit zur Mehrfachaufbereitung oder günstige Einwegprodukte beschafft werden?

Entscheidungen wie diese reichen jedoch alleine nicht aus, um große Sprünge bei der Kostenentlastung zu erzielen. Elektronische Versorgungsschranksysteme etwa sind ein Konzept, wie sie in vielen anderen Ländern weltweit bereits zum Einsatz kommen. Mit deren Hilfe kann der Materialfluss und die Sicherheit bei Arzneimitteln besser gesteuert und kontrolliert werden.

Mehr Innovationsinvestitionen notwendig

In einer Studie des Centers for Health Care Management an der HHL Leipzig zum Geschäftsklima in der Krankenhaus-Branche konnte zudem eine wichtige Folge von nicht genutzten Einsparungspotentialen bei Einkauf und Logistik herausgearbeitet werden: die fehlende, finanzielle Innovationskraft. Ein Großteil des Gewinns würde lediglich in Ersatz- denn in Innovationsinvestionen fließen. Letztere seien jedoch aus marktstrategischer Sicht besonders wichtig, sodass Krankenhäuser Verbesserungen und Neuerungen vorantreiben, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Prof. Dr. von Eiff wird zusammen mit Prof. Dr. Rainer Riedel, Direktor des Instituts für Medizinökonomie und Medizinische Versorgungsforschung an der Rheinischen Fachhochschule Köln, im Rahmen der med.Logistica 2017 (17./18. Mai 2017) über das Logistik-Thema referieren sowie Trends aufzeigen und Konzeptansätze vorstellen. Als Branchenexperte unterstützt Prof. Dr. von Eiff die med.Logistica, Kongress mit Fachausstellung der Krankenhauslogistik, seit der ersten Stunde (2011). Seit diesem Jahr ist er zudem Mitglied in der Jury zum "Leipziger Preis für Krankenhauslogistik", der neu initiiert wurde und im Rahmen der med.Logistica 2017 erstmals vergeben wird.

Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff

Prof. von Eiff ist Academic Director am Ludwig Fresenius Center for Health Care Management and Regulation der HHL Leipzig Graduate School of Management. Zudem hat er hier die außerplanmäßige Professur für Health Care Management inne und ist damit in die akademische Gruppe Economics und Regulation integriert. Außerdem leitet er seit 1994 das Centrum für Krankenhaus-Management an der Universität Münster. Zu seinen Arbeitsfeldern zählen Einkaufs- und Logistik-Management, Mergers and Acquisitions, Qualitäts- und Risikomanagment, Medical Controlling sowie Benchmarking. Dem International Institute for Health Economics steht Prof. von Eiff als Berater im Bereich der Gesundheitsökonomie zur Seite.
Prof. von Eiff ist an der HHL im Bereich der Lehre u.a. in dem berufsbegleitenden MBA General Manage-ment mit Spezialisierung auf "Hospital Management and Health Services" eingebunden. http://www.hhl.de/chcmr

Die HHL Leipzig Graduate School of Management ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der traditionsreichsten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Leh-re, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studie-renden. Das Studienangebot umfasst Voll- und Teilzeit-Master in Management- sowie MBA-Programme, ein Promotionsstudium sowie Executive Education. Die HHL ist akkreditiert durch AACSB International. http://www.hhl.de
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