Rundfunk- und Verwaltungsrat des hr gegen höhere Ausgaben für Fußballübertragungen

  • Pressemitteilung der Firma Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag, 16.05.2011
Pressemitteilung vom: 16.05.2011 von der Firma Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag aus Wiesbaden

Kurzfassung: Frankfurt, 13. Mai 2011: Verwaltungsrat und Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) haben sich in ihrer heutigen Sitzung gegen die Anfang des Jahres von Karl-Heinz-Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, erhobene Forderung nach ...

[Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag - 16.05.2011] Rundfunk- und Verwaltungsrat des hr gegen höhere Ausgaben für Fußballübertragungen


Frankfurt, 13. Mai 2011: Verwaltungsrat und Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) haben sich in ihrer heutigen Sitzung gegen die Anfang des Jahres von Karl-Heinz-Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, erhobene Forderung nach einer mittelfristigen Verdoppelung der TV-Einnahmen aus der Vermarktung der Fernsehübertragungsrechte ausgesprochen. Rummenigge hatte erklärt, es könne nicht sein, dass beispielsweise italienische Fußballvereine mit fast einer Milliarde Euro TV-Einnahmen mehr als doppelt so viel erhielten wie die Bundesliga, die derzeit rund 420 Millionen Euro jährlich erhält. Die Forderung von Rummenigge steht offenbar im Zusammenhang mit den neuen finanziellen Fair-Play-Regelungen der UEFA, die darauf abzielen, dass die europäischen Fußballvereine künftig nur noch so viel ausgeben dürfen, wie sie einnehmen.

Verwaltungs- und Rundfunkrat des hr halten diese Forderung für völlig überzogen und unrealistisch. Gerade die Beispiele von hoch defizitären Fußballvereinen aus Italien, Spanien und England zeigten, dass dringend etwas gegen immer weiter ausufernde Ausgaben (insbesondere für Spielergehälter) getan werden müsse, die weit über die finanziellen Möglichkeiten der Clubs hinausgehen und zu deren inakzeptablen Verlusten (laut Rummenigge waren dies 2010 1,2 Milliarden Euro) führen. Es sei bezeichnend, dass Rummenigge selbst darauf verweist, dass 56 Prozent aller Proficlubs in Europa defizitär seien. Daher sei es zu begrüßen, dass auch der Chef der Deutschen Fußball-Liga, Christian Seifert, den Forderungen von Rummenigge bereits entgegengetreten ist und diese angesichts der anders gelagerten Gegebenheiten in Deutschland als illusorisch bezeichnet hat.

Die beiden hr-Gremien halten es für unverantwortlich, in Zeiten, in denen Wirtschaft, öffentliche Hand und Verbraucher zu deutlichen Einsparungen gezwungen sind, der finanziellen Entwicklung bei den Fußballvereinen mit einer Erhöhung der TV-Einnahmen begegnen zu wollen, anstatt durch Ausgabenreduzierungen gegenzusteuern.

Ferner weisen die hr-Räte darauf hin, dass angesichts der massiven, auch die Programmangebote betreffenden Sparmaßnahmen beim hr, aber auch bei den anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, eine Erhöhung der Zahlungen für TV-Sport-Übertragungsrechte insgesamt nicht in Betracht kommen kann.

Verwaltungs- und Rundfunkrat ermuntern die Programmverantwortlichen im hr und in der ARD, ihre Berichterstattung über die problematische Finanzentwicklung von deutschen und ausländischen Fußballclubs zu verstärken und auf die entsprechenden Missstände, die auch in der FIFA wiederholt festzustellen sind, immer wieder hinzuweisen.


Geschäftsstelle des Rundfunk- und Verwaltungsrats des Hessischen Rundfunks

Heiner Klaus
HESSISCHER RUNDFUNK
Bertramstraße 8
60320 Frankfurt am Main
T 069 1552202
F 069 1554507

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