WWF: Bericht zur Elektromobilität ist eine Farce

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 16.05.2011
Pressemitteilung vom: 16.05.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Industrie rechnet sich die eigenen Subventionen in Milliardenhöhe selbst aus Berlin - Der WWF kritisiert den Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität, der heute an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben wird, aufs schärfste. "Wir ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 16.05.2011] WWF: Bericht zur Elektromobilität ist eine Farce


Industrie rechnet sich die eigenen Subventionen in Milliardenhöhe selbst aus

Berlin - Der WWF kritisiert den Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität, der heute an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben wird, aufs schärfste. "Wir können diesen Bericht nicht mittragen", so Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik beim WWF Deutschland. "Er ist fast ausschließlich ein Industriepapier, in dem sich die beteiligten Industriezweige ihren Subventionsbedarf selbst errechnet haben. Wir lehnen es entschieden ab, auf dieser Basis über die Förderung von Elektrofahrzeugen zu reden. Wir können der Bundeskanzlerin nur empfehlen, den Bericht nicht zur Grundlage politischer Entscheidungen zu machen" sagte Günther in Berlin.

Der WWF ist Mitglied der Nationalen Plattform und hat intern wiederholt Kritik am intransparenten Entstehungsprozess des Berichtes geäußert.

Der Bericht sieht unter anderem die staatliche Förderung von Elektroautos mit bis zu 220 Millionen Euro bis 2014 und zusätzlich Forschungs- und Entwicklungsgelder in Höhe von vier Milliarden Euro vor. Darüber hinaus ermittelt er einen Bedarf an Ladesäulen mit damit zusammenhängenden Investitionskosten.

Der WWF kritisiert, dass insbesondere die Berechnungen zu den Kosten von Elektroautos auf Basis eines industrieeigenen Modells erfolgten, das den Plattformteilnehmern nicht vollständig zugänglich gemacht wurde. Darüber hinaus war der Abstimmungs- und Redaktionsprozess des Berichts in weiten Teilen selbst für die Teilnehmer der Plattform intransparent. Der WWF fürchtet, dass die Elektromobilität in Deutschland unter diesen Voraussetzungen einen schlechten Start hat und die gesellschaftliche Akzeptanz für die neue Technologie gering bleibt.

"Die Entstehung dieses Berichtes hatte kafkaeske Züge", so Regine Günther. "Wir haben während des gesamten Prozesses Vorschläge eingebracht, die in jeder neuen Berichtsversion wieder fehlten." Symbolisch dafür sei, dass zur Übergabe des Berichtes an die Kanzlerin heute keine Vertreter der Zivilgesellschaft geladen seien. "Die Nationale Plattform Elektromobilität ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Zivilgesellschaft ausgeschlossen statt einbezogen wird."

Die nationale Plattform wurde im Mai 2010 von der Bundesregierung eingesetzt, um Empfehlungen für die erfolgreiche und klimapolitisch sinnvolle Markteinführung von Elektrofahrzeugen zu erarbeiten. Die sieben Arbeitsgruppen der Plattform setzen sich zum überwiegenden Teil aus Vertretern der Automobil- und Energieindustrie zusammen, hinzu kommen wenige Vertreter aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Für die weitere Arbeit der Nationalen Plattform empfiehlt der WWF der Bundesregierung dringend, die Arbeitsgruppen ausgewogener zu besetzen sowie Vertreter der Zivilgesellschaft in den Lenkungskreis zu berufen, um einen echten gesellschaftlichen Konsens zwischen den Akteuren ausarbeiten zu können, der auch dem Klima wirklich nützt.


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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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