14.11.2017 17:25 Uhr in Energie & Umwelt und in Wissenschaft & Forschung von Wildtierschutz Deutschland e.V.
Wie Jagdverbände die Öffentlichkeit hinters Licht führen
Jagd schadet der Artenvielfalt und verursacht hohe WildbeständeKurzfassung: Es gibt keinen wichtigen Grund, die Hobbyjagd nicht abzuschaffen! Jahr für Jahr werden im Rahmen dieses Freizeitvergnügens einiger weniger nach Schätzungen von Wildtierschutz Deutschland ca. sechs bis acht Millionen Tiere umgebracht. Die alljährlich vom DJV, dem einflussreichsten Lobbyverband der deutschen Jäger, veröffentlichte Statistik weist für das Jagdjahr 2015/16 (April bis März) davon mal gerade 4.357.905 Tiere aus. Das ist wohl Teil einer Strategie, welche die Öffentlichkeit mittels ungenauer und unvollständiger Daten und das Weglassen von Fakten hinters Licht führen soll.
[Wildtierschutz Deutschland e.V. - 14.11.2017] Es gibt keinen wichtigen Grund, die Hobbyjagd nicht abzuschaffen! Jahr für Jahr werden im Rahmen dieses Freizeitvergnügens einiger weniger nach Schätzungen von Wildtierschutz Deutschland ca. sechs bis acht Millionen Tiere umgebracht. Die alljährlich vom DJV, dem einflussreichsten Lobbyverband der deutschen Jäger, veröffentlichte Statistik weist für das Jagdjahr 2015/16 (April bis März) davon mal gerade 4.357.905 Tiere aus. Das ist wohl Teil einer Strategie, welche die Öffentlichkeit mittels ungenauer und unvollständiger Daten und das Weglassen von Fakten hinters Licht führen soll.
Dass bei den gemeldeten Streckenzahlen ("Strecke" nennt man die Anzahl der getöteten Tiere) gelogen und betrogen wird, so wie es gerade passt, weiß nicht nur jedes Kind, dazu stehen selbst namhafte Jäger. Der DJV unterlässt aus gutem Grund die Nennung von über 1,2 Million Vögeln in seiner Statistik, wie etwa Kormorane, Graureiher, Möwen, Blässhühner, Höckerschwäne, Elstern, Rabenkrähen, Eichelhäher. Auch nicht erfasst werden Hunde und Katzen, die Opfer des jagdlichen Übereifers sind, ganz zu schweigen von den Tieren, die gem. Jagd- und Naturschutzgesetzen überhaupt nicht gejagt werden dürften.
Eines der nützlichsten Säugetiere in unseren Gefilden ist der Rotfuchs. Ein Fuchs frisst etwa 3.000 Mäuse pro Jahr, er beseitigt das Aas von Tieren, die durch den Verkehr, durch Windräder, wegen Alters oder durch eine Jagdverletzung gestorben sind und ... er ist Fitnesstrainer für seine Beutetiere: Wer reaktionsschwach oder krank ist, wird gefressen, wer gesund und stark ist, hat die Möglichkeit seine Gene durch Fortpflanzung zu vererben. Erst kürzlich haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass der Fuchs auch weiteren positiven Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat. Die Aktivitäten von Füchsen führen offenbar dazu, dass Mäuse weniger stark von Zecken befallen und diese Zecken seltener Träger der Borreliose-Erreger sind. Der Schutz von Füchsen könnte somit ein geeignetes Mittel sein, um das Risiko der Borreliose für Menschen wirksam zu reduzieren.
Die unseres Erachtens tendenziöse und ideologisch verblendete Berichterstattung des Deutschen Jagdverbandes zeichnet vom Fuchs dagegen seit Jahrzehnten ein Bild vom Hühnerdieb und Krankheitsüberträger und fordert die intensive Bejagung. Dass Füchse und andere Tierarten auf große Verluste nachweislich mit noch mehr Nachwuchs reagieren und dadurch eine nachhaltige Reduzierung vieler Tierbestände durch die Jagd nicht möglich ist, davon hört man vom Lobbyverband nichts, wohl aber wenn man die gängige Literatur jagdunabhängiger Forscher der letzten 30 Jahre studiert.
Ähnlich wie dem Fuchs geht es dem Waschbären, den Jäger in den 1930er Jahren am Edersee in Hessen und in Brandenburg ausgesetzt haben, dem Marderhund und anderen sogenannten Beutegreifern. Sie werden zum Teil auf brutale Art und Weise gejagt und getötet, mit Schrot- und mit Kugelmunition, mit Fallen und durch Hunde.
Gemäß einer Gesetzgebung, die im Wesentlichen auf dem Preußischen Jagdgesetz von 1848 und dem Reichsjagdgesetz von 1934 beruht, soll die Jagd einen "den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestand ..." erhalten und Wildschäden möglichst vermeiden. Obwohl die Jagd in den vergangenen Jahrzehnten weder dem einen, noch dem anderen Gesetzesziel auch nur annähernd gerecht werden konnte, können sich die Jagdverbände nach wie vor als "gemeinnützig" verkaufen. Das wird ihnen allerdings auch leicht gemacht: Durch Medien, die nicht mehr recherchieren oder sich zum Büttel der Grünröcke machen. Durch Richter, Verwaltungsangestellte, Politiker auf allen Ebenen, die sich entweder aufgrund der eigenen Interessenslage oder mit der Aussicht auf ein paar Wählerstimmen aus dem Reich der Lodenjacken korrumpieren lassen.
Die Bestände von Wildschweinen und von Rehen haben sich durch die jagdliche Tätigkeit nicht etwa auf einem gewissen Niveau gehalten, sie sind förmlich explodiert. Entsprechend haben Wildschäden in forst- und landwirtschaftlichen Kulturen zugenommen. Auf der anderen Seite konnte durch eine noch so intensive Jagd auf Fuchs und Marderartige der Rückgang von Rebhühnern, anderen bodenbrütenden Arten und von Feldhasen zu keiner Zeit gestoppt werden. Rebhühner und Feldhasen, beides Arten, die nach wie vor meist im Rahmen von Treibjagden bejagt werden, stehen seit Jahren auf den Roten Listen des Bundes und der Länder.
Die Jagd ist auch nicht mit dem Tierschutzgedanken vereinbar. Jagd ist zu einem großen Teil üble Tierquälerei. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) berichtet von Untersuchungen, wonach nach Treibjagden zwei Drittel der Wildschweine nicht sofort tödliche Schüsse aufweisen: im Rücken, im Bauch oder an den Beinen. Bei Rehen wiesen ca. 60 % der weiblichen Tiere Bauchschüsse auf.
Dass bei den gemeldeten Streckenzahlen ("Strecke" nennt man die Anzahl der getöteten Tiere) gelogen und betrogen wird, so wie es gerade passt, weiß nicht nur jedes Kind, dazu stehen selbst namhafte Jäger. Der DJV unterlässt aus gutem Grund die Nennung von über 1,2 Million Vögeln in seiner Statistik, wie etwa Kormorane, Graureiher, Möwen, Blässhühner, Höckerschwäne, Elstern, Rabenkrähen, Eichelhäher. Auch nicht erfasst werden Hunde und Katzen, die Opfer des jagdlichen Übereifers sind, ganz zu schweigen von den Tieren, die gem. Jagd- und Naturschutzgesetzen überhaupt nicht gejagt werden dürften.
Eines der nützlichsten Säugetiere in unseren Gefilden ist der Rotfuchs. Ein Fuchs frisst etwa 3.000 Mäuse pro Jahr, er beseitigt das Aas von Tieren, die durch den Verkehr, durch Windräder, wegen Alters oder durch eine Jagdverletzung gestorben sind und ... er ist Fitnesstrainer für seine Beutetiere: Wer reaktionsschwach oder krank ist, wird gefressen, wer gesund und stark ist, hat die Möglichkeit seine Gene durch Fortpflanzung zu vererben. Erst kürzlich haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass der Fuchs auch weiteren positiven Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat. Die Aktivitäten von Füchsen führen offenbar dazu, dass Mäuse weniger stark von Zecken befallen und diese Zecken seltener Träger der Borreliose-Erreger sind. Der Schutz von Füchsen könnte somit ein geeignetes Mittel sein, um das Risiko der Borreliose für Menschen wirksam zu reduzieren.
Die unseres Erachtens tendenziöse und ideologisch verblendete Berichterstattung des Deutschen Jagdverbandes zeichnet vom Fuchs dagegen seit Jahrzehnten ein Bild vom Hühnerdieb und Krankheitsüberträger und fordert die intensive Bejagung. Dass Füchse und andere Tierarten auf große Verluste nachweislich mit noch mehr Nachwuchs reagieren und dadurch eine nachhaltige Reduzierung vieler Tierbestände durch die Jagd nicht möglich ist, davon hört man vom Lobbyverband nichts, wohl aber wenn man die gängige Literatur jagdunabhängiger Forscher der letzten 30 Jahre studiert.
Ähnlich wie dem Fuchs geht es dem Waschbären, den Jäger in den 1930er Jahren am Edersee in Hessen und in Brandenburg ausgesetzt haben, dem Marderhund und anderen sogenannten Beutegreifern. Sie werden zum Teil auf brutale Art und Weise gejagt und getötet, mit Schrot- und mit Kugelmunition, mit Fallen und durch Hunde.
Gemäß einer Gesetzgebung, die im Wesentlichen auf dem Preußischen Jagdgesetz von 1848 und dem Reichsjagdgesetz von 1934 beruht, soll die Jagd einen "den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestand ..." erhalten und Wildschäden möglichst vermeiden. Obwohl die Jagd in den vergangenen Jahrzehnten weder dem einen, noch dem anderen Gesetzesziel auch nur annähernd gerecht werden konnte, können sich die Jagdverbände nach wie vor als "gemeinnützig" verkaufen. Das wird ihnen allerdings auch leicht gemacht: Durch Medien, die nicht mehr recherchieren oder sich zum Büttel der Grünröcke machen. Durch Richter, Verwaltungsangestellte, Politiker auf allen Ebenen, die sich entweder aufgrund der eigenen Interessenslage oder mit der Aussicht auf ein paar Wählerstimmen aus dem Reich der Lodenjacken korrumpieren lassen.
Die Bestände von Wildschweinen und von Rehen haben sich durch die jagdliche Tätigkeit nicht etwa auf einem gewissen Niveau gehalten, sie sind förmlich explodiert. Entsprechend haben Wildschäden in forst- und landwirtschaftlichen Kulturen zugenommen. Auf der anderen Seite konnte durch eine noch so intensive Jagd auf Fuchs und Marderartige der Rückgang von Rebhühnern, anderen bodenbrütenden Arten und von Feldhasen zu keiner Zeit gestoppt werden. Rebhühner und Feldhasen, beides Arten, die nach wie vor meist im Rahmen von Treibjagden bejagt werden, stehen seit Jahren auf den Roten Listen des Bundes und der Länder.
Die Jagd ist auch nicht mit dem Tierschutzgedanken vereinbar. Jagd ist zu einem großen Teil üble Tierquälerei. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) berichtet von Untersuchungen, wonach nach Treibjagden zwei Drittel der Wildschweine nicht sofort tödliche Schüsse aufweisen: im Rücken, im Bauch oder an den Beinen. Bei Rehen wiesen ca. 60 % der weiblichen Tiere Bauchschüsse auf.
Weitere Informationen
Wildtierschutz Deutschland e.V., Herr Lovis Kauertz
Am Goldberg 5, 55435 Gau-Algesheim, Deutschland
Tel.: 0177 7230086; http://www.wildtierschutz-deutschland.de/
Am Goldberg 5, 55435 Gau-Algesheim, Deutschland
Tel.: 0177 7230086; http://www.wildtierschutz-deutschland.de/
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