19.01.2018 22:22 Uhr in Energie & Umwelt und in Wissenschaft & Forschung von Wildtierschutz Deutschland e.V.
Afrikanische Schweinepest rechtfertigt keine tierschutzwidrigen Maßnahmen gegen Wildschweine
Bei der Jagd auf Wildschweine gibt es schon heute kaum noch TabusKurzfassung: Dass die Afrikanische Schweinepest (kurz: ASP) auch nach Deutschland kommt, daran zweifelt derzeit kaum jemand mehr. Auch daran nicht, dass der Massentierhaltungsindustrie dadurch ein jährlicher Schaden von etwa drei bis vier Milliarden Euro entstehen kann. Die Aussetzung von Tierschutznormen rechtfertigt das allerdings nicht.
[Wildtierschutz Deutschland e.V. - 19.01.2018] Dass die Afrikanische Schweinepest (kurz: ASP) auch nach Deutschland kommt, daran zweifelt derzeit kaum jemand mehr. Auch daran nicht, dass der Massentierhaltungsindustrie dadurch ein jährlicher Schaden von etwa drei bis vier Milliarden Euro entstehen kann.
Wildtierschutz Deutschland bezweifelt seit langem den Nutzen einer intensiven Jagd auf Wildschweine und verurteilt aktuelle Maßnahmen wie die Aufhebung von Schonzeiten, die Jagd während der Winterruhe der Tiere, nächtliche Störungen der Wildtiere durch die Jagd mit Scheinwerfern und Nachtsichtgeräten. Diese Maßnahmen seien hinsichtlich der Eintragung der ASP weder zielführend noch gebe es durch die potentielle Gefahr des Auftretens der ASP einen vernünftigen Grund, Tierschutznormen außer Kraft zu setzen.
Volkswirtschaftlich irrelevant
"Ein volkswirtschaftlicher Schaden von bis zu vier Milliarden Euro - das sind ca. vier Euro pro Bürger pro Monat - kann kein Grund sein, Tierschutznormen außer Kraft zu setzen," so Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland. "Schon durch die heute üblichen Jagdformen auf Wildschweine werden viele Tiere - wie diverse Untersuchungen belegen - zu Tode gequält. Das Fallenlassen weiterer Tabus hätte wohl zwingend auch Auswirkung auf alle anderen wildlebenden Tiere in Deutschland. Abgesehen davon sind schon in den vergangenen 30 Jahren trotz intensiver Jagd die Bestände der Wildschweine durch höhere Geburtenraten kurzfristig wieder kompensiert und überkompensiert worden. Die Jagd auf Wildschweine ist hinsichtlich einer Reduzierung der Bestände nicht zielführend. Sie führt zur Zerstörung der geburtenbeschränkenden Sozialgefüge und führt zu höherer Reproduktion. Die Pille für das Wildschwein könnte Entlastung bringen. Aber darüber wollen Politiker und Jagdlobbyisten nicht nachdenken."
Die Afrikanische Schweinepest wird über Menschen eingeschleppt, nicht über Wildschweine
Wildschweine sind relativ standorttreu und werden kaum von Ostpolen über die Oder nach Deutschland wandern und den ASP-Virus einschleppen. Das ist schon deshalb unmöglich, weil sie durch die Krankheit extrem geschwächt und spätestens kurz hinter Warschau sterben würden. Wenn die ASP nach Deutschland kommt, dann wahrscheinlich über ein unachtsam weggeworfenes Wurstbrötchen aus Osteuropa oder durch kontaminierte Fahrzeuge. "Genau hier sollten Politiker ansetzen, wenn sie etwas gegen die Eintragung der Afrikanischen Schweinepest tun wollen. Das Kleben von Warnplakaten an Grenzübergängen und auf Parkplätzen ist da wahrlich nicht ausreichend."
Weitere kritische Artikel zur Afrikanischen Schweinepest
Wildtierschutz Deutschland bezweifelt seit langem den Nutzen einer intensiven Jagd auf Wildschweine und verurteilt aktuelle Maßnahmen wie die Aufhebung von Schonzeiten, die Jagd während der Winterruhe der Tiere, nächtliche Störungen der Wildtiere durch die Jagd mit Scheinwerfern und Nachtsichtgeräten. Diese Maßnahmen seien hinsichtlich der Eintragung der ASP weder zielführend noch gebe es durch die potentielle Gefahr des Auftretens der ASP einen vernünftigen Grund, Tierschutznormen außer Kraft zu setzen.
Volkswirtschaftlich irrelevant
"Ein volkswirtschaftlicher Schaden von bis zu vier Milliarden Euro - das sind ca. vier Euro pro Bürger pro Monat - kann kein Grund sein, Tierschutznormen außer Kraft zu setzen," so Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland. "Schon durch die heute üblichen Jagdformen auf Wildschweine werden viele Tiere - wie diverse Untersuchungen belegen - zu Tode gequält. Das Fallenlassen weiterer Tabus hätte wohl zwingend auch Auswirkung auf alle anderen wildlebenden Tiere in Deutschland. Abgesehen davon sind schon in den vergangenen 30 Jahren trotz intensiver Jagd die Bestände der Wildschweine durch höhere Geburtenraten kurzfristig wieder kompensiert und überkompensiert worden. Die Jagd auf Wildschweine ist hinsichtlich einer Reduzierung der Bestände nicht zielführend. Sie führt zur Zerstörung der geburtenbeschränkenden Sozialgefüge und führt zu höherer Reproduktion. Die Pille für das Wildschwein könnte Entlastung bringen. Aber darüber wollen Politiker und Jagdlobbyisten nicht nachdenken."
Die Afrikanische Schweinepest wird über Menschen eingeschleppt, nicht über Wildschweine
Wildschweine sind relativ standorttreu und werden kaum von Ostpolen über die Oder nach Deutschland wandern und den ASP-Virus einschleppen. Das ist schon deshalb unmöglich, weil sie durch die Krankheit extrem geschwächt und spätestens kurz hinter Warschau sterben würden. Wenn die ASP nach Deutschland kommt, dann wahrscheinlich über ein unachtsam weggeworfenes Wurstbrötchen aus Osteuropa oder durch kontaminierte Fahrzeuge. "Genau hier sollten Politiker ansetzen, wenn sie etwas gegen die Eintragung der Afrikanischen Schweinepest tun wollen. Das Kleben von Warnplakaten an Grenzübergängen und auf Parkplätzen ist da wahrlich nicht ausreichend."
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Weitere Informationen
Wildtierschutz Deutschland e.V., Herr Lovis Kauertz
Am Goldberg 5 5, 55435 Gau-Algesheim, Deutschland
Tel.: 01777230086; https://www.wildtierschutz-deutschland.de
Am Goldberg 5 5, 55435 Gau-Algesheim, Deutschland
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Autor der Pressemeldung "Afrikanische Schweinepest rechtfertigt keine tierschutzwidrigen Maßnahmen gegen Wildschweine" ist Wildtierschutz Deutschland e.V., vertreten durch Lovis Kauertz.