Krisengebiet Ostukraine von der Welt vergessen: Immer weniger Helfer vor Ort

Kurzfassung: (Mynewsdesk) Kiew – Dramatische Entwicklung in der Ostukraine: Während die Lage der Kinder und Familien durch den andauernden Konflikt mit Separatisten immer schlimmer wird, haben zahlreiche Hilfsorganisationen ihre Unterstützung stark eingeschränkt oder komplett beendet. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer weltweit hin.

„Nach fünf Jahren Krieg sind die Menschen erschöpft“, erklärt Serhii Lukashov, Leiter der Hilfsorganisation in der Ukraine. „Ihre Ressourcen sind aufgebraucht ...
[SOS-Kinderdörfer weltweit - 30.08.2019] (Mynewsdesk) Kiew – Dramatische Entwicklung in der Ostukraine: Während die Lage der Kinder und Familien durch den andauernden Konflikt mit Separatisten immer schlimmer wird, haben zahlreiche Hilfsorganisationen ihre Unterstützung stark eingeschränkt oder komplett beendet. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer weltweit hin.

„Nach fünf Jahren Krieg sind die Menschen erschöpft“, erklärt Serhii Lukashov, Leiter der Hilfsorganisation in der Ukraine. „Ihre Ressourcen sind aufgebraucht – sowohl materiell als auch psychologisch.“ Mehr und mehr Familien brächen auseinander, sodass Kinder in Heimen landen, unter Jugendlichen machten sich Süchte breit und Aggressionen nähmen zu. Viele der 200.000 betroffenen Jungen und Mädchen seien durch Gewalt und die anhaltende Bedrohung schwer traumatisiert. „Die Kinder leiden unter Angstattacken, Schlaf- und massiven Sprachproblemen“, ergänzt Lukashov. „80 bis 90 Prozent aller Erstklässler hinken aufgrund ihrer psychologischen Belastung in der Sprachentwicklung hinterher und bräuchten dringend Unterstützung.“

Doch laut Lukashov fehlt genau diese Hilfe: „Aktuell sind die SOS-Kinderdörfer die Einzigen, die entlang der Kontaktlinie zwischen den von Separatisten und der Regierung kontrollierten Gebieten qualifizierte psychologische Unterstützung leisten. Andere Organisationen haben vor allem zu Beginn des Konflikts Nothilfe geleistet. Fünf Jahre später sind viele von ihnen nicht mehr da.“ Auch zahlreiche lokale Helfer und Sozialarbeiter seien desillusioniert, ausgebrannt oder in andere Regionen des Landes gezogen. Das führe dazu, dass in manchen Regionen zwei bis drei Sozialarbeiter für bis zu 30.000 Menschen zuständig seien. Lukashov: „Die Menschen hier haben das Gefühl, von der Welt vergessen worden zu sein!“

Um möglichst viele Kinder und Familien zu erreichen, sind die SOS-Kinderdörfer mit mehreren mobilen psychosozialen Teams entlang der Kontaktlinie im Einsatz, die verschiedene Therapien sowie Kinderaktionen anbieten. Die SOS-Familienstärkung unterstützt Familien in Not. Kinder, die ihre Eltern verloren haben, finden in den SOS-Kinderdörfern des Landes ein neues Zuhause oder werden an Ukrainische Pflegeeltern-vermittelt, die von den SOS-Kinderdörfern langfristig betreut werden.


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SOS-Kinderdörfer weltweit Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit mehr als 575 Kinderdörfern und rund 2.000 weiteren SOS-Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 135 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.
SOS-Kinderdörfer weltweit, Louay Yassin
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Tel.: 089 17914 259; http://shortpr.com/8xg89c
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