27.04.2020 15:15 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Mynewsdesk
Ernährungssicherheit in Kenia zunehmend bedroht: Dentists for Africa e.V. leistet Soforthilfe und sammelt Spenden für Versorgung von Waisenkindern
Kurzfassung: (Mynewsdesk) Bereits vor der Corona-Pandemie war die Ernährungssicherheit in Kenia bedroht. Gründe liegen in der andauernden Heuschreckenplage sowie der Zerstörung von landwirtschaftlichen Flächen durch schwere Regenfälle im vergangenen Herbst. Zur Eindämmung des Corona-Virus wurden nun u.a. alle lokalen Märkte geschlossen und eine Sperrstunde verhängt. Große Teile der Bevölkerung können selbst die notwendigsten Lebensmitteln nicht mehr besorgen.
[Mynewsdesk - 27.04.2020] (Mynewsdesk) Bereits vor der Corona-Pandemie war die Ernährungssicherheit in Kenia bedroht. Gründe liegen in der andauernden Heuschreckenplage sowie der Zerstörung von landwirtschaftlichen Flächen durch schwere Regenfälle im vergangenen Herbst. Zur Eindämmung des Corona-Virus wurden nun u.a. alle lokalen Märkte geschlossen und eine Sperrstunde verhängt. Große Teile der Bevölkerung können selbst die notwendigsten Lebensmitteln nicht mehr besorgen. Dentists for Africa e.V. hat in den vergangenen zwei Wochen 25.000 Euro Soforthilfe an Waisenkinder seines Patenschaftsprojektes geleistet, um deren Versorgung sicherzustellen. Damit die Kinder in den kommenden Monaten unterstützt werden können, sucht der Verein weitere Spender.
Die Corona-Pandemie hat in Kenia weitreichendere Auswirkungen als in Europa. Schon vor der Ausbreitung des Corona-Virus war die Ernährungssicherung in Kenia bedroht. 2019 zerstörten überdurchschnittlich starke Regenfälle von Oktober bis Dezember Ernten, landwirtschaftliche Nutzflächen und Straßen. Zudem sind Teile des Landes seit Monaten von einer Heuschreckenplage betroffen, die diesjährige Ernten zerstört. Die ländliche Bevölkerung ist jedoch von den Einnahmen durch den Verkauf ihrer Ernteerträge abhängig.
Durch die nächtliche Sperrstunde von 19 bis 5 Uhr sowie die Schließung der lokalen Märkte und des Kleingewerbes wird es für die Bevölkerung immer schwieriger, Ihre Erträge zu verkaufen oder sich selbst mit Nahrungsmitteln einzudecken. Kinder armer Familien leiden darunter besonders. Normalerweise werden sie in den jetzt geschlossenen Schulen mit regelmäßigen Mahlzeiten versorgt, die sich Zuhause niemand leisten kann.
Hinzu kommt, dass die Produktivität von Kenias landwirtschaftlichem Sektor nicht ausreichend ist. Das ostafrikanische Land ist von Importen von Reis und Getreide aus dem Ausland abhängig. Diese bleiben aufgrund geschlossener Grenzen und eingeschränktem Inland-Transport zurzeit aus.
Dentists for Africa e.V, hat in den vergangenen zwei Wochen 25.000 Euro Soforthilfe an Waisenkinder aus dem Patenschaftsprojekt des Vereins verteilt. Alle 680 Kinder und ihre Erziehungsberechtigten erhielten zudem kostenlose Mundschutzmasken, die von Witwen der Kooperative St. Monica Village genäht wurden.
Gesundheitswesen ist auf Ausbreitung von Corona nicht vorbereitet
Der Verein arbeitet seit über 20 Jahren mit zwei Franziskanerinnen-Orden zusammen, die mehrere Krankenhäuser führen. So kann direkte Hilfe vor Ort geleistet werden. Das dies derzeit besonders wichtig ist, verdeutlicht Dr. Hans-Joachim Schinkel, Initiator und erster Vorsitzender von Dentists for Africa: „Viele Menschen leben in Kenias Slums auf engstem Raum zusammen. Soziale Distanz ist hier nicht möglich. Erschwerend kommen katastrophale hygienische Verhältnisse hinzu. Oft fehlt ein Zugang zu sauberem Trinkwasser und Familien müssen sich Betten und Alltagsgegenstände mit vielen Angehörigen teilen. Darüber hinaus sind weite Teile der Bevölkerung gesundheitlich durch Infektionen und Erkrankungen wie Tuberkulose, HIV und Malaria geschwächt.“
Zum 27.04.2020 sind 355 Infektionen und 14 Todesfälle bestätigt, die auf das Corona-Virus zurückgehen. Es wird jedoch vermutet, dass die tatsächlichen Zahlen sehr viel höher sind, da Tests nur begrenzt durchgeführt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erklärt, dass die afrikanischen Länder südlich der Sahara zum nächsten Epizentrum der Covid-19 Pandemie werden.
Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im Tower PR
Die Corona-Pandemie hat in Kenia weitreichendere Auswirkungen als in Europa. Schon vor der Ausbreitung des Corona-Virus war die Ernährungssicherung in Kenia bedroht. 2019 zerstörten überdurchschnittlich starke Regenfälle von Oktober bis Dezember Ernten, landwirtschaftliche Nutzflächen und Straßen. Zudem sind Teile des Landes seit Monaten von einer Heuschreckenplage betroffen, die diesjährige Ernten zerstört. Die ländliche Bevölkerung ist jedoch von den Einnahmen durch den Verkauf ihrer Ernteerträge abhängig.
Durch die nächtliche Sperrstunde von 19 bis 5 Uhr sowie die Schließung der lokalen Märkte und des Kleingewerbes wird es für die Bevölkerung immer schwieriger, Ihre Erträge zu verkaufen oder sich selbst mit Nahrungsmitteln einzudecken. Kinder armer Familien leiden darunter besonders. Normalerweise werden sie in den jetzt geschlossenen Schulen mit regelmäßigen Mahlzeiten versorgt, die sich Zuhause niemand leisten kann.
Hinzu kommt, dass die Produktivität von Kenias landwirtschaftlichem Sektor nicht ausreichend ist. Das ostafrikanische Land ist von Importen von Reis und Getreide aus dem Ausland abhängig. Diese bleiben aufgrund geschlossener Grenzen und eingeschränktem Inland-Transport zurzeit aus.
Dentists for Africa e.V, hat in den vergangenen zwei Wochen 25.000 Euro Soforthilfe an Waisenkinder aus dem Patenschaftsprojekt des Vereins verteilt. Alle 680 Kinder und ihre Erziehungsberechtigten erhielten zudem kostenlose Mundschutzmasken, die von Witwen der Kooperative St. Monica Village genäht wurden.
Gesundheitswesen ist auf Ausbreitung von Corona nicht vorbereitet
Der Verein arbeitet seit über 20 Jahren mit zwei Franziskanerinnen-Orden zusammen, die mehrere Krankenhäuser führen. So kann direkte Hilfe vor Ort geleistet werden. Das dies derzeit besonders wichtig ist, verdeutlicht Dr. Hans-Joachim Schinkel, Initiator und erster Vorsitzender von Dentists for Africa: „Viele Menschen leben in Kenias Slums auf engstem Raum zusammen. Soziale Distanz ist hier nicht möglich. Erschwerend kommen katastrophale hygienische Verhältnisse hinzu. Oft fehlt ein Zugang zu sauberem Trinkwasser und Familien müssen sich Betten und Alltagsgegenstände mit vielen Angehörigen teilen. Darüber hinaus sind weite Teile der Bevölkerung gesundheitlich durch Infektionen und Erkrankungen wie Tuberkulose, HIV und Malaria geschwächt.“
Zum 27.04.2020 sind 355 Infektionen und 14 Todesfälle bestätigt, die auf das Corona-Virus zurückgehen. Es wird jedoch vermutet, dass die tatsächlichen Zahlen sehr viel höher sind, da Tests nur begrenzt durchgeführt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erklärt, dass die afrikanischen Länder südlich der Sahara zum nächsten Epizentrum der Covid-19 Pandemie werden.
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