13.08.2020 15:30 Uhr in Hobby & Unterhaltung von Fördergemeinschaft Gutes Hören
?Gutes Hören ist Voraussetzung für Konzentration und Lernerfolg im Schulunterricht
Kurzfassung: (Mynewsdesk) FGH, 2020 – Zum Start ins neue Schuljahr ist der Umgang mit der Corona-Pandemie zum aktuell beherrschenden Thema geworden. Dabei sollten die altbekannten schulischen Rahmenbedingungen und die Lernleistungen des Nachwuchses jedoch nicht in den Hintergrund geraten. Der Unterrichtsausfall im Frühjahr und die neuen und ungewohnten Erfahrungen mit Fernunterricht und Betreuung durch die Eltern vor den Sommerferien haben sicherlich manchen Blickwinkel verändert. Der bevorstehende ...
[Fördergemeinschaft Gutes Hören - 13.08.2020] (Mynewsdesk) FGH, 2020 – Zum Start ins neue Schuljahr ist der Umgang mit der Corona-Pandemie zum aktuell beherrschenden Thema geworden. Dabei sollten die altbekannten schulischen Rahmenbedingungen und die Lernleistungen des Nachwuchses jedoch nicht in den Hintergrund geraten. Der Unterrichtsausfall im Frühjahr und die neuen und ungewohnten Erfahrungen mit Fernunterricht und Betreuung durch die Eltern vor den Sommerferien haben sicherlich manchen Blickwinkel verändert. Der bevorstehende Schulalltag wird jedoch auch wieder zeigen, dass es manchen Kindern schwerer fällt als anderen, sich erfolgreich am Unterricht zu beteiligen und in der Schule mitzuhalten. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Neben emotionalen und verhaltensbezogenen Entwicklungsstörungen, bleibt eine mögliche Ursache häufig unberücksichtigt: Die Hörleistung des betreffenden Kindes kann gemindert sein. Dadurch hat es Probleme, dem Unterricht ausreichend zu folgen. Die Lernleistungen leiden umso mehr, je länger dieser Zustand andauert und nichts unternommen wird.
Eine aktuelle Studie* verweist darauf, dass auch schon Kinder mit leichten Hörminderungen ein höheres Risiko für schulische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten haben. Bei Kindern mit schwerem Hörverlust ist dieser Zusammenhang schon lange bekannt. Geringfügig ausgeprägte Hörminderungen dagegen, die laut Studie bei 15 % bis 23 % der Schulkinder nachweisbar sind, wurden hier bisher außer Acht gelassen. Sie gelten als klinisch nicht relevant und werden deshalb auch nur selten behandelt. Die Autoren gehen davon aus, dass diese Kinder von hörakustischer Unterstützung profitieren würden und empfehlen, Kinder mit Lernschwierigkeiten unklarer Ursache auch bezüglich ihres Gehörs zu untersuchen. Aktuell kommt hinzu, dass Mund- und Nasenschutzmasken, die teilweise auch im Unterricht benutzt werden müssen, eine schalldämpfende Wirkung haben und damit zusätzlich die Verständigung erschweren.
Gutes Hören ist bereits im vorschulischen Alter Grundvoraussetzung für eine ungehinderte Lernentwicklung. Die Herausbildung der sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten ist von Geburt an eng mit dem Hörsinn verbunden. Hört ein Kind nicht einwandfrei, bleibt es auf vielen Entwicklungsfeldern hinter den Gleichaltrigen zurück. In der Schule wirken sich die Defizite nachteilig aus, wenn es darum geht, Lehrer und Mitschüler gut zu hören und zu verstehen. Hinzu kommt eine häufig ungünstige Raumakustik in den Klassenräumen, die Konzentration und Verständigung bei Lehrern und Schülern zu einer permanenten Herausforderung machen kann. Wichtig ist, dass sich die Kinder und Jugendlichen im Unterricht an Lernspielen, Fragerunden, Gruppenarbeiten und Diskussionen beteiligen und mit eigenen Beiträgen zu Wort melden. Doch gerade in diesen komplexen, vielstimmigen Hörsituationen haben es junge Menschen mit unerkannter Hörschwäche schwer, am Geschehen teilzunehmen, da sie das Gesagte häufig nur lückenhaft erfassen und verarbeiten können. Aufgrund der fehlenden Hörinformationen schweifen die Gedanken ab und die Konzentration schwindet. Nicht selten werden mangelnde Aufmerksamkeit und fehlende Beteiligung am Unterricht mit schlechter Leistung und Desinteresse gleichgesetzt. Die betroffenen Kinder ziehen sich dann zurück und werden im Klassenverbund unter Umständen sogar isoliert. Schlechte Zeugnisbeurteilungen sind die Folge.
Vermeiden lassen sich diese Fehlentwicklungen durch rechtzeitige und regelmäßige Hörtests. Während bei den Klein- und Vorschulkindern durch die Regeluntersuchungen (Neugeborenenhörscreening, Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt, schulärztliche Untersuchung) der Hörstatus regelmäßig kontrolliert wird, gerät bei Schulkindern und Jugendlichen die routinemäßige Überprüfung der Ohren schnell aus dem gesundheitlichen Blickfeld, was später auch für viele Erwachsene zutrifft. Das Gehör kann in jedem Alter durch Infektionskrankheiten, übermäßige Schalleinwirkung oder andere Einflüsse geschädigt werden. Gerade die anfangs leichten Beeinträchtigungen bleiben meistens unbemerkt, da sie zunächst kompensiert und durch Gewöhnungseffekte verdeckt werden. Dennoch wirken sie sich negativ auf Konzentration und Auffassungsvermögen aus.
Die regelmäßigen Überprüfungen des Gehörs sollten grundsätzlich zur persönlichen gesundheitlichen Vorsorge zählen, um negative Auswirkungen auf die Lernleistungen von vornherein auszuschließen. Wird eine Hörminderung festgestellt, lässt sich diese durch die Anpassung spezieller kindgerechter Hörsysteme ausgleichen. Hörgeräte verbessern insbesondere das Sprachverstehen, so dass Lern- und Entwicklungshemmnisse in diesem Zusammenhang erst gar nicht auftreten. Hörtests auch für Kinder und Jugendliche bieten die Partnerakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) kostenlos an. Die Fachbetriebe für Hörakustik sind deutschlandweit zu erkennen am Ohrbogen mit dem Punkt. Den Hörexperten in der Nähe findet man im Internet unter www.fgh-info.de.
*) le Clercq CMP, Labuschagne LJE, Franken MJP, et al. Association of Slight to Mild Hearing Loss With Behavioral Problems and School Performance in Children [published online ahead of print, 2019 Nov 27]. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2019;e193585. doi:10.1001/jamaoto.2019.3585.
Verwendung und Nachdruck des Textes honorarfrei mit Quellennachweis: "FGH"
Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im Fördergemeinschaft Gutes Hören
Eine aktuelle Studie* verweist darauf, dass auch schon Kinder mit leichten Hörminderungen ein höheres Risiko für schulische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten haben. Bei Kindern mit schwerem Hörverlust ist dieser Zusammenhang schon lange bekannt. Geringfügig ausgeprägte Hörminderungen dagegen, die laut Studie bei 15 % bis 23 % der Schulkinder nachweisbar sind, wurden hier bisher außer Acht gelassen. Sie gelten als klinisch nicht relevant und werden deshalb auch nur selten behandelt. Die Autoren gehen davon aus, dass diese Kinder von hörakustischer Unterstützung profitieren würden und empfehlen, Kinder mit Lernschwierigkeiten unklarer Ursache auch bezüglich ihres Gehörs zu untersuchen. Aktuell kommt hinzu, dass Mund- und Nasenschutzmasken, die teilweise auch im Unterricht benutzt werden müssen, eine schalldämpfende Wirkung haben und damit zusätzlich die Verständigung erschweren.
Gutes Hören ist bereits im vorschulischen Alter Grundvoraussetzung für eine ungehinderte Lernentwicklung. Die Herausbildung der sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten ist von Geburt an eng mit dem Hörsinn verbunden. Hört ein Kind nicht einwandfrei, bleibt es auf vielen Entwicklungsfeldern hinter den Gleichaltrigen zurück. In der Schule wirken sich die Defizite nachteilig aus, wenn es darum geht, Lehrer und Mitschüler gut zu hören und zu verstehen. Hinzu kommt eine häufig ungünstige Raumakustik in den Klassenräumen, die Konzentration und Verständigung bei Lehrern und Schülern zu einer permanenten Herausforderung machen kann. Wichtig ist, dass sich die Kinder und Jugendlichen im Unterricht an Lernspielen, Fragerunden, Gruppenarbeiten und Diskussionen beteiligen und mit eigenen Beiträgen zu Wort melden. Doch gerade in diesen komplexen, vielstimmigen Hörsituationen haben es junge Menschen mit unerkannter Hörschwäche schwer, am Geschehen teilzunehmen, da sie das Gesagte häufig nur lückenhaft erfassen und verarbeiten können. Aufgrund der fehlenden Hörinformationen schweifen die Gedanken ab und die Konzentration schwindet. Nicht selten werden mangelnde Aufmerksamkeit und fehlende Beteiligung am Unterricht mit schlechter Leistung und Desinteresse gleichgesetzt. Die betroffenen Kinder ziehen sich dann zurück und werden im Klassenverbund unter Umständen sogar isoliert. Schlechte Zeugnisbeurteilungen sind die Folge.
Vermeiden lassen sich diese Fehlentwicklungen durch rechtzeitige und regelmäßige Hörtests. Während bei den Klein- und Vorschulkindern durch die Regeluntersuchungen (Neugeborenenhörscreening, Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt, schulärztliche Untersuchung) der Hörstatus regelmäßig kontrolliert wird, gerät bei Schulkindern und Jugendlichen die routinemäßige Überprüfung der Ohren schnell aus dem gesundheitlichen Blickfeld, was später auch für viele Erwachsene zutrifft. Das Gehör kann in jedem Alter durch Infektionskrankheiten, übermäßige Schalleinwirkung oder andere Einflüsse geschädigt werden. Gerade die anfangs leichten Beeinträchtigungen bleiben meistens unbemerkt, da sie zunächst kompensiert und durch Gewöhnungseffekte verdeckt werden. Dennoch wirken sie sich negativ auf Konzentration und Auffassungsvermögen aus.
Die regelmäßigen Überprüfungen des Gehörs sollten grundsätzlich zur persönlichen gesundheitlichen Vorsorge zählen, um negative Auswirkungen auf die Lernleistungen von vornherein auszuschließen. Wird eine Hörminderung festgestellt, lässt sich diese durch die Anpassung spezieller kindgerechter Hörsysteme ausgleichen. Hörgeräte verbessern insbesondere das Sprachverstehen, so dass Lern- und Entwicklungshemmnisse in diesem Zusammenhang erst gar nicht auftreten. Hörtests auch für Kinder und Jugendliche bieten die Partnerakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) kostenlos an. Die Fachbetriebe für Hörakustik sind deutschlandweit zu erkennen am Ohrbogen mit dem Punkt. Den Hörexperten in der Nähe findet man im Internet unter www.fgh-info.de.
*) le Clercq CMP, Labuschagne LJE, Franken MJP, et al. Association of Slight to Mild Hearing Loss With Behavioral Problems and School Performance in Children [published online ahead of print, 2019 Nov 27]. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2019;e193585. doi:10.1001/jamaoto.2019.3585.
Verwendung und Nachdruck des Textes honorarfrei mit Quellennachweis: "FGH"
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