Staatssekretär Bleser: BtL-Kraftstoffe können wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung leisten

  • Pressemitteilung der Firma Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), 18.05.2011
Pressemitteilung vom: 18.05.2011 von der Firma Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) aus Berlin

Kurzfassung: Richtfest der bioliq-Pilotanlage am Karlsruher Institut für Technologie Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde aus Anlass der Montage aller wesentlichen technischen Ausrüstungen der bioliq-Pilotanlage heute Richtfest gefeiert. Die ...

[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) - 18.05.2011] Staatssekretär Bleser: BtL-Kraftstoffe können wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung leisten


Richtfest der bioliq-Pilotanlage am Karlsruher Institut für Technologie

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde aus Anlass der Montage aller wesentlichen technischen Ausrüstungen der bioliq-Pilotanlage heute Richtfest gefeiert. Die Anlage dient dazu, neuartige BtL (Biomass-to-liquid)-Kraftstoffe zu erzeugen.

Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, zeigte sich beeindruckt von der Leistung des KIT und seiner Industriepartner. "Die Bundesregierung setzt in das hier entwickelte bioliq-Konzept große Hoffnungen. Mit diesem Verfahren können synthetische Biokraftstoffe für Diesel- und Benzinmotoren erzeugt werden. Ihr Einsatz in Pkw, Lkw und Schiffsmotoren bis hin zum Flugzeugtriebwerk ist denkbar, sie verbrennen sauber und verbinden das Potenzial hoher Flächenerträge mit einer breit einsetzbaren Rohstoffpalette inklusive organischer Reststoffe. Lassen sich diese Potenziale in der Praxis tatsächlich erschließen, können BtL-Kraftstoffe einen wesentlichen Beitrag zum Umbau der Energieversorgung leisten", so Bleser.

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) unterstützt den Bau der Pilotanlage in Karlsruhe seit 2005 über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), mit insgesamt knapp 25 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm "Nachwachsende Rohstoffe" und dem Konjunkturpaket II. Der Pilotbetrieb soll 2013 starten. Die Anlage sei ein "Meilenstein" auf dem Weg zu den synthetischen Biokraftstoffen, allerdings gebe es noch einige Hürden zu meistern, sagte Bleser. "Um wirklich nachhaltig zu sein, muss der bioliq-Prozess das theoretisch Machbare auch praktisch umsetzen und landwirtschaftliche Reststoffe wie zum Beispiel Stroh mit hoher Effizienz in hochwertige Kraftstoffe umwandeln." Bleser appellierte an die Industrie, sich stärker bei der Entwicklung der BtL-Technologien zu engagieren. Noch immer seien Biokraftstoffe die einzige bestehende Alternative zu den begrenzten fossilen Kraftstoffen.

Das in Karlsruhe entwickelte bioliq-Verfahren besteht aus vier Stufen, deren erste räumlich von den Stufen 2 bis 4 getrennt werden kann: 1.Mittels einer dezentralen Pyrolyseeinheit wird die Rohbiomasse, in diesem Fall Stroh, zu einem so genannten BioSynCrude aufbereitet. Ihr Energiegehalt pro Volumen erhöht sich dabei um den Faktor 10. 2.Das BioSynCrude wird in einem Flugstromvergaser in Synthesegas umgewandelt. 3.Synthesestufe I verwandelt das Synthesegas in das Zwischenprodukt Dimethylether (DME), das auch der chemischen Industrie als wichtiger Rohstoff dient. 4.Synthesestufe II schließlich erzeugt aus DME Synthesekraftstoffe, die sich auf motorische Anforderungen "maßgeschneidert" anpassen lassen. Die Vervollständigung der bioliq-Versuchsanlage ist für 2012 vorgesehen. Im Gegensatz zu den heute genutzten Biokraftstoffen Biodiesel oder Ethanol verspricht BtL deutlich höhere Energieerträge pro Flächeneinheit. Neben landwirtschaftlichen Reststoffen und Nebenprodukten sind auch Holzhackschnitzel und Bioabfälle verwertbar.


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Über Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV):
Mit Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 22. Januar 2001 wurde das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BML) zu einem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) umgebildet. Dem neuen Ministerium wurden aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit die Zuständigkeiten für den Verbraucherschutz sowie aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Zuständigkeit für die Verbraucherpolitik übertragen.
Darüber hinaus erfolgte die Verlagerung des Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen (BgVV) in den Geschäftsbereich des BMVEL. Mit der Umorganisation erhält der vorsorgende Verbraucherschutz in Deutschland einen neuen Stellenwert. Dies soll unter anderem auch durch eine neue Landwirtschaftspolitik zum Ausdruck kommen, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher Rechnung trägt, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern fördert, den Tierschutz weiterentwickelt und den Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert.
Da ein großer Teil der Politikbereiche des Ministeriums gemeinschaftsrechtlichen Regelungen unterliegt, besteht die wichtigste Aufgabe des Ministeriums darin, die vielschichtigen Interessen innerhalb Deutschlands zu kanalisieren und als deutsche Interessenlage in den Meinungsbildungs- und Rechtssetzungsprozess der Europäischen Union einzubringen. Darüber hinaus trägt das Ministerium dafür Sorge, dass Gemeinschaftsrecht in Deutschland ordnungsgemäß angewandt werden kann.
Zum Geschäftsbereich des Ministeriums zählen - neben dem neu hinzugekommenen BgVV - unter anderem das Bundessortenamt, zehn Bundesforschungsanstalten sowie die Zentralstelle für Agrardokumentation und -information. Darüber hinaus hat das Ministerium die Aufsicht über vier Anstalten des öffentlichen Rechts, darunter die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

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